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Anmerkungen zu unserem Mole

mole-on-tour.de

Immer wieder erreichen uns Anfragen:

Wie wir denn zu diesem Fahrzeug gekommen sind?
Wie zufrieden wir mit unserem Womo sind?
Was unsere Gründe dafür waren?

usw. usw.

Hier nochmal ein kurzer Versuch zur Erklärung.

Der Beginn war unser Entschluss, nach unser beider Rentenbeginn, Reisen zu können ohne sich festlegen zu müssen wo hin und wie lange.

Unsere anfängliche Idee war ein Kastenwagen, um möglichst kompakt zu sein und auch in Städten keine Park-Platzprobleme zu haben. Nach dem Testen von fertigen Mobilen kamen wir auf die Idee passend für uns einen ausbauen zu lassen. 

Hier einige Kastenwagen-Individualausbauer mit denen wir Gespräche geführt und Angebote eingeholt haben:

RZ Reisemobile
Bresler-mobile
Joko-Wohnmobile

Es wurde uns schnell immer klarer, das ein Kastenwagen doch nicht das richtige für uns sein würde.

Das, was am Anfang noch keine Entscheidungskriterien für uns waren, kristallisierte sich erst nach und nach als für uns wichtig heraus.
Ein Wunschziel von Hermann wäre z.b. die Seidenstraße bereisen zu können - (was im Augenblick in weite Ferne gerückt ist)  -  Amerika, Norden oder Süden ist nicht unser Favorit. 

Was wir aber wollten, und das war uns sehr wichtig,  unabhängig von Campingplätzen und Stellplätzen (soweit es erlaubt ist) unterwegs sein zu können, im Moment hauptsächlich in Europa.

Deshalb kamen jetzt die Wohnmobil-Individual-Aufbauer als Möglichkeit in Frage. Wieder führten wir lange Gespräche und erhielten manchmal auch detaillierte Angebote. Machmal, trotz Zusage, auch nicht. Hier eine kleine Auswahl mit denen wir im Kontakt waren. (Alphabetisch aufgeführt, ohne Wertung):

Bi-Mobil
Boklet-Fahrzeugbau
Exploryx Fahrzeugmanufaktur
Der Fehntjer
Moser Caravaning
ORMOCAR Reisemobile
Rusticap
Stauber Motorhomes
Woelke

Unabhängig bedeutet für uns:

 

1.
Ein relativ sicheres Fahrzeug, dazu gehören hoch liegende, nicht einfach im vorbeigehen zu erreichende und mit einem Schraubenzieher zu öffnende Plastikfenster. Sondern Sicherheits-Fenster und eine abgeschlossene Kabine mit einer festen Türe zum Fahrerhaus (das Fahrerhaus ist der am leichtesten zu öffnende Teil eines Autos)

 

2.
Ein unauffälliges Fahrzeug, kein bling bling.
So das man eher als Tiertranporter oder Arbeitsfahrzeug angesehen wird - ist uns schon in Frankreich bei den Gelbwesten Demonstrationen passiert.
Wir durften deshalb an allen anderen Fahrzeugen, die angehalten wurden, weiter vorbei fahren.
Außerdem ist es in manchen Ländern besser, wenn das Auto nicht so teuer aussieht, und keine
Begehrlichkeiten weckt.

3.
Ein möglichst autarkes Womo.
Wir haben genug Solarpaneele auf dem Dach und einen großen 3000 Watt Wechselrichter, und Lithium- Batterien mit 400 Ah. Wir haben kein Gas, wir kochen mit Induktionsplatten mit Strom aus den Batterien.
Wenn die Sonne nicht scheint können wir mit laufendem Motor über einen Ladebooster nachladen. Die Heizung wird mit Diesel betrieben.
Und wir haben ca. 250 l Wasser an Board (unsere Abwassertanks fassen die gleiche Menge !!!!) Also müssen wir tanken und Wasser nachfüllen und entleeren.
Unsere Toilette ist eine Trocken-Trenn-Toilette bei der der Urintank ein Fassungsvermögen von 15 l hat, das langt, wenn man nicht ein „Oktoberfest“ im Wohnmobil feiert, ca. 3 Tage.
Die Toilette selbst verbraucht kein Wasser.

4.
Wir haben lange mit vielen Menschen über Allrad geredet und diskutiert. Wir haben uns für „kein Allrad“entschieden.
Unsere Priorität liegt mehr auf Reisen und nicht auf Abenteuer im Gelände.
Nebenbei entscheidet sich die Geländetauglichkeit eines Fahrzeugs letztendlich nicht im Fahrgestell  sondern auf dem Fahrersitz.
Trotzdem sollte das Fahrzeug robust sein und nicht an der letzten Gewichtsgrenze knabbern. In der näheren Auswahl waren Iveco, Ford und Mercedes, aber immer ohne Allrad.
Geworden ist es ein Fuso Canter. Früher von Mitsubishi vertrieben heute von Mercedes.
Mit einem großen Netz an Werkstätten vor allem auch im asiatischen Raum. Ein Baustellenfahrzeug (und damit ziemlich robust), mit wenig Eigengewicht und viel Nutzlast, und einem weiteren Vorteil: ein kurzes Fahrerhaus, was sich sehr positiv auf die Gesamtlänge auswirkte.
Das ganze unter 7,49 t,  sodaß wir beide das Auto mit unseren alten Führerscheinen fahren dürfen.
Vollbepackt für große Fahrt und aufgetankt mit Wasser und Diesel liegen wir unter 7 t.

5.
Irgendwann kam Hermann auf eine Holzkabine mit richtigen Fenstern. Das führte uns zu Susanne und Stefan und der Fa. Insolito.

6.
Nach unserem ersten Gesprächstermin, hatten wir schon ein sehr positives Gefühl. Das Angebot kam rasch und detailgenau.
Und dann ging alles sehr schnell (im Gegensatz zu anderen, die mit Lieferzeiten von mehr als zwei Jahren drohten) und bei denen an eine persönliche Mitarbeit nicht zu denken war, daß aber hier kein Problem darstellte, außer unserer zu investierenden Zeit.
So konnte Hermann z.Bsp. die elektrische Installation selbst einbauen.
Schon während der Lieferzeit des Fahrzeugs, das wir bei der Fa. Kunzmann in Stockstadt nach unseren Vorstellungen bestellten, wurde an der Kabine und dem Zwischenrahmen gebaut.
Nach dem der Fuso Canter in Stockstadt angeliefert und fertig war, kam er in die Schweiz.
Der Mole selbst, war dann nach 4 Monaten endgültig fertig zum Abholen.

Seid Juni 2018 sind wir jetzt mit unserem Mole immer wieder auf Reisen. Wir haben bisher rund 45.000 Kilometer gefahren und über 590 Tage im Mole geschlafen (Stand März 2023).

Bei der Frage ob wir etwas ändern würden, müssten wir lange über legen. Im Moment können wir sagen, bis jetzt (Stand März 2023):  Wir würden nichts ändern.

……..Und so wurde es schließlich unser Mole

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