- Jan. 2019 bis 23. Jan. 2019
Wir fahren entlang der Ostküste des Cotentin Richtung Réville und wollen dann bei Jonville vor an die Spitze zum Leuchturm Phare Point de Jonville.
Leider stellen wir fest, das sämtliche Wege auf dem letzten Kilometer zum Strand für uns nicht zu fahren sind. Sie sind für Fahrzeuge über 2 Tonnen Gesamtgewicht gesperrt und zum Teil in der Höhe auf 2 m begrenzt, absolut begrenzt durch Querbalken; man lässt also nur PKW zum Strand.
Schade hätte sicher seinen Reiz gehabt
ein besonderes Lokal von dem wir gelesen hatten, einem umgebauten Wehrmachtsbunker direkt am Meer
Wir müssen umdenken und entschließen uns nach Barfleur zu fahren und finden dort einen Stellplatz nahe zur Stadt mit Blick aufs Meer.
N 49° 17.253 W 000° 14.986, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, gebührenfrei, Parkplatz direkt hinter dem Wellenbrecher, Wohnmobile nicht verboten, die Zufahrt ist für Fahrzeuge bis 3,5 t frei, 250 m bis zum Marktplatz
Der Stellplatz in Barfleur
Das sieht man hier aus dem Mole
Hier erfahren wir das der malerische Fischerort an der Nordostspitze des Cotentin als eines der schönsten Dörfer Frankreichs ausgezeichnet wurde.
Hafen
Die Fischerboote in Barfleur
Christa will Cherbourg sehen, da ihr Vater davon erzählt hat. Von dort aus wurde er als junger, 18 jähriger Soldat, im 2. Weltkrieg auf die Kanalinsel Sark verschifft, von wo er dann später auch in Gefangenschaft kam.
Auf dem Weg dorthin kommen wir durch riesige Gemüsefelder. Kohl, Lauch und Möhren werden hier mit großen Maschinen angepflanzt und geerntet.
Kohlfelder
Lauchfelder
Der Stellplatz in Cherbourg ist auf große Wohnmobile ausgelegt. Er gleicht den LKW-Parkplätzen im restlichen Hafen.
N 49° 38.568 W 001° 37.049, Ver-/Entsorgung, kein Strom, gebührenfrei, großer betonierter Parkplatz im Hafenbereich ausschließlich für Wohnmobile
Es stürmt und regnet, also richtig ungemütlich um vor die Tür zu gehen. Der Blick auf Cherbourg reizt uns nicht besonders. Wir überlegen wenn schon Regen und Nebel, dann zumindest nicht in einer Stadt sondern irgendwo am Strand.
Christas Reiseplanung führte weiter zum Cap de la Hague und in die Richtung geht es also weiter.
Wir kommen an der atomaren Wiederaufbereitungsanlage in Jobourg vorbei, ein riesiges, mit Elektrozaun und Stacheldraht abgesperrtes Gelände. Top ausgebaute vierspurrige Strasse bis dorthin, danach wird es einfacher und enger.
Bei Dauerregen und Nebel kommen wir am Stellplatz in Auderville an. Goury mit seinem Leuchtturm ist nur zu erahnen.
N 49° 42.851 W 001° 56.094, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, gebührenfrei, offizieller Stellplatz der Gemeinde, ein kurzer wilder Feldweg führt dorthin, mit einem tollen Blick aufs Meer, das Cap de la Hague und den Leuchtturm von Goury
Bis auf den Wind der pfeift und den Mole schüttelt herrscht völlige Ruhe.
Am nächsten Morgen wachen wir auf und haben einen phantastischen Blick auf die Bucht bis zum Cap de la Hague.
Es ist Sonntag wir frühstücken ausgiebig. Die Sonne kommt immer stärker durch und die Landschaft lockt uns zu einem Spaziergang.
der Gegensatz zu gestern Abend
wir nutzen das Wetter
Der erste Weg führt hinunter zur Bucht von Goury. Dort entdecken wir einen Hinweis auf den Sentier du Littoral (ehemals ein Zöllnerweg wegen evtl. Schmuggler) heute ein Wanderweg der um die gesamte Halbinsel des Cotentin führt. Wir beschließen das Teilstück Sentier du Littoral La Hague zu laufen.
auf dem Sentier du Littoral
am Cap le Haque
Entlang von Wiesen auf er einen Seite, die, wie hier typisch, parzellenweise mit aufgeschichteten Trockenmauern eingefriedet sind und dem Meer auf der anderen Seite.
die parzellierten Felder
Nur die Kühe schauen uns zu
Immer wieder sind Tore in die Mauern eingelassen
Auch die Torscharniere sind aus Steinen gebaut
Wir gehen immer weiter, das Wetter ist herrlich (es ist Januar und in Deutschland ist es eisig kalt) und die Landschaft ein Traum.
Ein alter Wehrmachtsbunker
Mit einem Bild, der Friedensmöwe, wird der Anblick friedlicher
Port Racine
Am Ende sind wir, als wir den kleinsten Hafen Frankreichs Port Racine erreichen, um die gesamte Spitze des Cap Hague gelaufen. Bei Ebbe liegen hier die Schiffe an der langen Leine auf dem Trocknen.
weitere Eindrücke unserer Wanderung
Den Rückweg nehmen wir aber quer über die Landspitze. Dabei kommen wir an einem Lokal „Le Moulin á Vent“ vorbei und machen eine kleine Pause.
Gastraum
Eine kleine Stärkung
Zurück am Mole stellen wir fest, daß wir wieder beachtliche 12 km und „13 Stockwerke“ zurückgelegt haben, aber diesmal sind wir richtig glücklich und zufrieden.
Montag Morgen starten wir dann in Richtung Granville, unser Navi führt uns entlang der Küste mit immer wieder sensationellen Aussichten.
In Granville planen wir einen Zwischenstopp.
Dort befindet sich das Geburtshaus von Christian Dior. Es ist heute ein Museum und Christa möchte hin. Es ist auch bekannt für seinen wunderschönen Garten, auf einer Klippe gelegen mit einem tollen Blick aufs Meer.
Der Garten ist geöffnet, das Museum leider nicht, erst ab 1.Februar wieder, schade.
Eingang Dior-Museum
Atelierhaus mit Ausblick aufs Meer
im Dior-Garten
Pergola mit dem Bassin
Geburtshaus Christian Dior
Danach geht es weiter zum nächsten Highlight der Reise: dem Mont-Saint-Michel
unser erster Blick auf Mont-Saint-Michel
vom Stellplatz (Air Camping Cars au Mont St. Michel à Ardevon, www.campingcar.ardevivre.fr) auf Mont-Saint-Michel
Der Stellplatz, den wir nach einiger Suche finden hat WLAN sodaß wir an unserem Blog weiter machen können.
Nach einer einer kalten Nacht mit morgendlichem Graupelschauer wollen wir zum Mont-Saint-Michel. Vom Stellplatz müssen wir 3 km bis zur Abfahrtsstelle des Pendelbusses laufen, wir hätten doch die Fahrräder mitnehmen sollen. Er ist für alle Besucher kostenlos und bestens durch organisiert, bei 3,5 Mio. Besuchern im Jahr auch sicher absolut notwendig.
unser erster Blick auf Mont-Saint-Michel
Als wir ankommen ist ablaufendes Wasser
Wir kommen gegen 10 Uhr am Fuße des Mont-Saint-Michel an. Das Wetter wird auch wieder besser und wir starten zur Besichtigung.
Heute wenige Besucher, für uns sind die leeren Gassen toll
Jetzt sind wir fast oben, der Blick vom Abteikirchen-Eingang
Oben angekommen lösen wir den Eintritt für den Abteibesuch, sonst kommt man überall kostenlos hin, außer natürlich in den heute noch als Kloster genutzten Bereich.
Der romanische Teil der Abteikirche ist aus dem 11.und 12. Jahrhundert
Der gotische Chorraum wurde im 15. und 16. Jahrhundert angebaut.
Am Eingang zum Refektorium hat man den Eindruck, der Raum ist hell hat aber keine Fenster
Erst beim hineingehen nimmt man die lange aber zurückgesetzte Fensterfront wahr
Durch den Ausgang des Refektoriums kommt man in den Kreuzgang – ein Ort der Stille- aus dem 13. Jahrhundert
Hinter der Ostseite sieht man den Giebel des Refektoriums durch den wir kamen.
Der Rittersaal aus der gleichen Zeit, befindet sich schon ein Stockwerk tiefer, im 2. Geschoss des Merveille. Hier sieht man, daß nur wenige Besucher da sind
Beim Zurückschauen aus den Gärten der Westseite auf die „Merveille“ erkennt man die beeindruckende Höhe der Anlage.
Für die Menschen der damaligen Zeit war eine Klosteranlage die auf 3 Ebenen übereinander gebaut war und nicht in der Fläche in ihrer Konstruktion und Ausführung ein Wunder, La Merveille.
Wir stoßen beim Hinuntergehen auf ein offenes Restaurant, die Aussicht und die Karte lockt.
Wir essen Muscheln und La Mere Poulard mit der Aussicht auf die Bucht.
Morgens waren es noch ernste, verfrorene Gesichter
Beim Abschied fröhliche, die heute viel gesehen haben
Der Mont-Saint-Michel ist ein ganz besonderer Ort, mit seiner Architektur und den Ausblicken in die Bucht. Als Weltkulturerbe gehört es zu den Orten, die jeder Chinese, Japaner oder wer auch sonst auf seiner Europatour sehen muß. Jetzt im Januar konnten wir in unserem Rhythmus durch die Gassen und das Kloster laufen. Im Sommer, geschoben von einer Masse Menschen, bleibt keine Zeit Eindrücke auf sich wirken zu lassen.
Mont-Saint-Michel liegt an der Grenze von Normandie und Betagne.
Ab morgen sind wir in der Bretagne unterwegs.