
Mo. 19. Sept.
Nach der Abfahrt in Sigmaringen geht es durch das Ur-Donautal nach Blaubeuren.
Als besonderes Highlight wollen wir uns den Blautopf ansehen. Die zweitgrößte Quelle Deutschlands nach der Aachquelle.
Hier entspringt die Blau, die rund 25 km entfernt in Ulm in die Donau mündet.

Wir stehen nicht auf dem offiziellen Stellplatz, der auch ganz in der Nähe wäre, der Platz wird aber tageweise bezahlt. Wir wollen nur kurz parken.
Der Weg zum Blautopf führt am Kloster entlang.

Hier ist der Einstieg in eines der größten Karsthöhlensysteme. Über 12 km Höhlengänge sind erforscht, allerdings ist der Zugang nur für erfahrene Höhlentaucher möglich.

Um den über 21m tiefen Quelltopf mit seiner blauen Farbe ranken sich die verschiedensten Sagen, wie auch die von der schönen Lau. Der Tochter einer Menschenfrau und eines Wassernix aus dem schwarzen Meer, die, weil sie nicht lachen konnte von ihrem Ehemann, einem Donaunix, hier im Blautopf eingesperrt wurde.

Die Hammerschmiede am Blautopf wurde von einem anderen Standort hierher versetzt um den Platz touristisch aufzuwerten.

Beim kleinen Rundgang durch die Stadt kommen wir am Hohen Wil vorbei, das seinen Namen vom hohen Dachgeschoss des Fachwerkhauses hat.
Mittags starten wir nach Ulm. Wir wollen zum Stellplatz am Donaustadion in der Wielandstraße. Ein Stellplatz der in vielen Portalen noch angezeigt wird und wegen seiner direkten Anbindung an die Straßenbahn recht günstig liegt. Bei unserer Ankunft müssen wir feststellen, das es diesen Stellplatz nicht mehr gibt - der Platz ist nur noch für PKW zugelassen.
Die Städte Ulm und Neu-Ulm haben jetzt einen neuen Stellplatz am Donaubad in der Wiblinger Straße 55
Also noch eine kleine Stadtrundfahrt mit dem Mole.

Ulm, Wohnmobilstellplatz am Donaubad, N 48° 23.021 O 009° 59.148, Ver-/Entsorgung, Strom, € 12,00

Auf dem Wohnmobilstellplatz am Donaubad ein mehr als außergewöhnliches, auffallendes Wohnmobil, ein ausgebauter indischer Kleintransporter
Nachmittags laufen wir vom Donaubad - Neu-Ulm - entlang der Donau in die Altstadt von Ulm. Wir wollen zur Touristinfo und für den nächsten Morgen eine Stadtführung buchen.
Ulm ist seit Napoleon eine getrennte Stadt. Ulm ist Baden-Württemberg und Neu-Ulm ist Bayern. Darauf wird bei der Stadt-Führung immer wieder hingewiesen.

Von Neu-Ulm über den Fußweg über die Donau nach Ulm

Entlang der Donau kommen wir auch an der Mündung der Blau in die Donau vorbei.

Durch den Metzgerturm, auch der Schiefe-Turm, geht es in die Altstadt.

Der Blick zurück zum Metzgerturm

Das Ulmer Rathaus und die neue Stadtbibliothek in Form einer Pyramide aus Glas

Vom Ulmer-Rathaus hat man schon einen ersten Blick zum Ulmer Münster.

Dann stehen wir vor dem Ulmer-Münster. Es ist die größte evangelische Kirche Deutschlands.
Die Touristinfo ist direkt neben dem Ulmer Münster. Wir besorgen die Karten für die Stadtführung.
Dann bummeln wir schon einmal durch die Altstadt, es geht Richtung Fischerviertel.

Im Fischerviertel, das Restaurant Zur Lochmühle

Der Blick von der Blau-Brücke

Am Saumarkt steht schon wieder eine Figur mit Schweinen und Ferkeln. Am nächsten Tag bei der Stadtführung erfahren wir, daß man beim küssen des Ferkels Wünsche erfüllt bekommt.
Keiner traut sich das Ferkel zu küssen !!!

Nochmal eine Blaubrücke im Fischerviertel, dieses Mal beim Restaurant FORELLE.

Im Fischerviertel das Hotel Schiefes Haus, das lt. Guiness Buch der Rekorde (1997) das schiefste Hotel der Welt ist, am Kopfende jedes Bettes ist eine Wasserwaage eingebaut.

Man bekommt einen kleinen Eindruck wie schief die Fußböden sind, wenn man die Seitenbalken ansieht.

Oben am Giebel des Hotel Schiefes Haus baumelt ein Schlüssel an einer Schnurr um als Lot zu dienen.

Gegen Abend landen wir schließlich an der Gaststube im „Zunfthaus der Schifferleute“ hier im Fischerviertel und gehen dort auch zum Essen.
Schwäbisches: Linsen mit Spätzle und geschmälzte Teigtaschen
Die ganze Zeit, während des Essen, sehen wir die Fußgänger auf der Stadtmauer mit Regenschirmen laufen. Wir warten einen Moment ab, der lt. Wetter-App regenlos sein soll und machen uns auf den Rückweg.
Es klappt, kurz nachdem wir am Mole sind beginnt es wieder zu regnen
Dienstag 20. Sept.
Die Stadtführung startet um 10 Uhr an der Touristinfo. Wir stehen mit vielen draußen vor der Türe und warten. Dann beginnt die Führung für die große Gruppe, eine Reisegruppen mit über 50 Leuten, und wir bleiben zu viert über.
Um 10 Uhr geht Hermann in die Touristinfo und fragt nach unserem Führer, irgend etwas ist schief gelaufen und man bittet uns noch etwas Geduld zu haben.
Nach weiteren 30 Min. kommt dann der Ersatz, der sich als Glücksgriff herausstellt. Ein ehemaliger Ulmer Kriminalbeamter, kompetent und humorig, der als Stadtführer zur Höchstform aufläuft.
Es kommen noch 2 weitere Personen aus München hinzu und wir starten im Münster, direkt gegenüber.
Ulm bzw Neu-Ulm sei die einzige heute noch geteilte Stadt in Deutschland und das seit 1810. Damals wurde das Stadtgebiet rechts der Donau von Napoleon an Bayern abgetreten und seitdem gibt es die beiden Städten in unterschiedlichen Ländern/Bundesländern. Alle Bemühungen sie wieder zusammenzuführen scheiterten bis in die neueste Zeit, was unser Stadtführer der Landesregierung in München zuschreibt und dies unseren Bayern in der Gruppe auch immer wieder erklären musste.

Direkt vor der Westfassade des Ulmer-Münster startet unser Stadtführer.

Das Eingangsportal in der Westfassade

Die Darstellung von Adam und Eva am Eingangsportal im Detail. Eine ganz andere Einstellung zur Vertreibung aus dem Paradies. Richtig selbstbewusst verlassen die Beiden den Garten Eden. Adam grüßt stolz und Eva schaut mit den Worten unseres Stadtführers als Sexy-Hexy.

Dann geht es in die Kirche, der Blick ins Mittelschiff zeigt das die Bilderstürmer ganze Arbeit geleistet haben. Was nicht noch übermalt werden konnte wurde von den Anhängern Zwinglis radikal zerstört.
Die Figuren rechts und links sind nicht alt.

Die Apsis der Kirche

Die Fresken oberhalb der Apsis wurden erst vor einigen Jahren wieder freigelegt.

Das Chorgestühl in der Apsis ist noch aus der Zeit zwischen 1469 und 1474 und zählt zu den bedeutendsten gotischen Gestühlen in Deutschland.

Büstenköpfe der Frauen im Chorgestühl

Die Büstenköpfe der Männer, jeweils auf einer Seite.

Wir gehen noch in eine Seiten-Kapelle und sehen uns besondere Kirchenfenster an.

In der Besserer-Kapelle: Das ganz besondere Kapellenfenster mit der Darstellung der Jünger am Totenbett Mariens wurde um 1430 geschaffenen, Petrus trägt darauf eine Brille. Sie ist wohl die älteste bekannte Darstellung einer auf Glas gemalten Sehhilfe.

Ebenfalls in der Besserer-Kapelle steht der original Ulmer Spatz.
Eigentlich ein Verkaufsgag eines Ulmer Bäckers, der sich neu in der Stadt, gegen die einheimische Konkurrenz durchsetzen wollte und ein besonderes Gebäck, den Ulmer Spatz, erfand. Beim endgültigen Bau des Münsters spendete er eine Spatzenfigur für den Dachfirst. Ihn machte es berühmt und seine Ulmer Spatzen auch.
Dies ist die Orginalfigur, heute steht eine aus Kupfer auf dem Dach.

Anschließend geht es weiter durch die Altstadt zum Ulmer-Rathaus.

Im Ulmer Rathaus befindet sich eine Nachbildung des Fluggerätes von Albrecht Ludwig Berblinger, besser bekannt als der Schneider von Ulm.
Wir gehen noch weiter durch das Fischerviertel und bekommen viele Informationen zu den Dingen die wir am Vortag schon angesehen hatten.

Zum Schluss gehen wir noch zum Berblinger-Turm, der an der einstigen Absprungstelle an der Donau neu errichtet wurde.
Am späten Nachmittag sind wir zurück am Mole.
Mittwoch 21. Sept.
Heute wollen wir bis Donauwörth entlang der Donau.
Auf unserer Fahrt sehen wir einen Hinweis auf die Deutz-Arena. Hier machen wir einen ersten Zwischenstopp.
Christa verbindet mit dem Namen Deutz-Traktoren den Trecker den ihr Vater früher gefahren hat.

An der DEUTZ-FAHR Arena in Lauingen werden Probefahrten für evtl. Käufer durchgeführt, dabei wird unser Mole ständig umrundet.

Wir wollen ins Deutz-Traktoren-Museum

Am Ende des Museum stehen dann die älteren Modelle.

Christa entdeckt in der hinersten Ecke des Museum einen alten Deutz-Traktor. Sie meint das das der gleiche sei, den sie früher bei ihren Eltern auch gefahren ist. Das Baujahr paßt.
Jetzt geht es weiter zum Schloss Höchstädt

Wir kommen nach Höchstädt a.d.Donau zum Schloss Höchstädt in dem sich das Museum Deutscher Fayencen befindet.

Um ins Schloss Höchstädt zu gehen, parken wir kurz um die Ecke, hinter dem Schloss.

Das Museum-Deutscher-Fayencen befindet sich im ersten Stock des Schloss Höchstädt. Im zweiten Stock befindet sich eine Ausstellung zur Schlacht von 1704, die hier stattfand.

Im Fayencen-Museum ist ein großer Tisch festlich gedeckt.

In den früheren Küchenräumen des Schloss Höchstädt befindet sich die Ausstellung von speziellen Küchenutensilien.

Auf dem Weg nach draußen kommen wir noch in die alte Schlosskapelle, heute Austellung von moderner Keramik.
Nach der Besichtigungstour starten wir Richtung Donauwörth.

Vorbei an einer Rokokokirche St. Peter in Tapfheim an der Donau. Wir besuchen sie nicht.

Donauwörth Stellplatz am Festplatz, N 48° 42.841 O 010° 46.696, Ver-/Entsorgung, Strom, frei
Es ist später Nachmittag, die Sonne scheint, wir gehen nochmal ins Städtchen.

Durch das Färbertor kommt man in die Altstadt.

Nach ein paar Schritten hat man den Blick durch die Reichsstraße, einmal in Richtung Rathaus.

und zur anderen Seite der Blick durch die Reichsstraße, zum Liebfrauen-Münster.

Direkt daneben steht das Fuggerhaus eine Sehenswürdigkeit in der Altstadt.

Durch das Rieder-Tor gehen wir wieder zurück zum Stellplatz.
Wir schlafen wieder wie die Murmeltiere, das plätschern der Donau ist kaum zu hören und stört uns überhaupt nicht.
Donnerstag 22. Sept.
Heute geht's zuerst nach Neuburg an der Donau.

Am nächsten Morgen führt die Straße von Donauwörth erstmal immer entlang der Donau.
In Neuburg an der Donau parken wir auf dem kostenlosen Parkplatz Schlösslwiese, neben dem auch der offizielle Wohnmobilstellplatz Schlösslwiese liegt. Von hier aus ist es nur ein kurzes Stück bis zur Altstadt.

Über die Elisenbrücke von Neuburg an der Donau mit dem Blick zum Schloss starten wir unseren Rundgang.

Neuburg an der Donau mit dem Blick zum Stadtschloss

Hier ist es das Untere-Tor das zur Altstadt auf dem Berg führt.

Als erstes suchen wir den Schlosshof. Im Tordurchgang befindet sich der Eingang zur Schlosskapelle.

Im Schloss Neuburg gibt es eine besondere Schlosskapelle, mit Fresken mit einem protestantischen Bildprogramm, mit Darstellungen aus dem alten Testament.

Infotafel in der Schlosskapelle

Die Schlosskapelle Neuburg an der Donau gilt als der wohl weltweit älteste „Sakralbau der Lehre Luthers“.
Die mit der 1614 stattfindenden Gegenreformation eintretenden Folgen für das Gotteshaus Ottheinrichs reichten dann weit: Es fanden keine Gottesdienste mehr darin statt, die protestantischen Fresken wurden übertüncht. Die Freilegung wurde erst 1951 abgeschlossen. Das Ergebnis brachte der Schlosskapelle die Bezeichnung „Bayerische Sixtina“ ein.

Hier hat man eine spezielle Computeranimation installiert, bei der man sich durch die Bilder klicken kann und entsprechende Informationen erhält.

Wir spazieren weiter zum Karlsplatz mit der Hofkirche Mariä Himmelfahrt.

Und der Provinzialbibliothek auf der gegenüber liegenden Seite des Karlsplatzes. Lt. Hinweis kommt man nur mit einer Stadtführung zu einer Besichtigung.
Es geht zurück zur Touristinfo. Es gibt heute tatsächlich noch eine Stadtführung. Sie startet um 14.30 Uhr. Vorher haben wir noch Zeit zu einem Mittagessen.

Die Stadtführung startet am Touristbüro und führt gleich um die Ecke zum Schlosshof.
Die Dekoration der Hoffassade, die mit biblischen Szenen in Sgraffito-Technik ausgeführt wurde, zählt zu den Besonderheiten des Schlosses.
Auf dem weiteren Weg erhalten wir immer wieder neue interessante Informationen.

Die Muschelgrotte im Ostflügel des Schlosses wurde erst nach einer Restaurierung vor kurzem wieder eröffnet.

Die Muschelgrotten entstanden erst in der Zeit des Barock.

Am Ende der Führung kommen wir dann in die Staatliche Provinzialbibliothek.

Die Bibliothek ist im ehemaligen Kongregationssaal der Marianischen Männerkongregation untergebracht.

Die Regaleinrichtung stammt aus der Klosterbibliothek des säkularisierten Zisterzienserklosters Kaisheim, die im Herbst 1804 nach Neuburg transportiert worden war. Dort ist auch ein Teil der Altbestände aufgestellt.

Detail in der Staatliche-Provinzialbibliothek, eine besondere Figur am Regalsystem, heute politisch nicht mehr korrekt.
Heute haben wir wieder viel Neues erfahren und einiges dazugelernt.
Wir fahren noch weiter bis nach Ingolstadt.

Bei der Anfahrt nach Ingolstadt kommt man schon direkt am Kreuztor, dem ehemaligen Stadttor und Eingang zur Altstadt vorbei.

Ingolstadt Stellplatz, N 48° 45.604 O 011° 25.310, Ver-/Entsorgung, Strom, € 5,50
Wir haben kein Foto vom Stellplatz gemacht und nehmen eines aus dem Prospekt.

In Ingolstadt der Rathausplatz mit dem Alten Rathaus

Ein paar Meter weiter der Pfeifturm, ein gotischer Wachturm in der Altstadt von Ingolstadt.

Noch ein Stück weiter sind wir am Schliffelmarkt. Wir erfahren: Schliffeln bedeutet soviel wie mit einander reden. Am Schliffelmarkt stehen die Leute zusammen und ratschen.

Weiter durch die Theresienstraße kommen wir schließlich zum Liebfrauenmünster von Ingolstadt. Heute haben wir genug gesehen. Diese Kirche bleibt für uns geschlossen.
Ingolstadt hat eine schöne Altstadt, was für uns doch überraschend war. Wir kannten die Stadt bisher nur vom Vorbeifahren auf der Autobahn als Industriestadt ohne besonderes Gesicht. Nichts desto trotz gehts nach kurzer Zeit wieder zurück zum Mole.
Als nächstes kommen wir zu unserem zweiten Donaudurchbruch, der Weltenburger Enge bei Kelheim an der Donau.