Fr. 09.Februar 2024 bis Mo. 12.Februar 2024
Krakau ist das Zentrum von Malopolska, von Kleinpolen. Zusammen mit der Krakauer Altstadt ist das Burg-Ensemble, der Wawel, Weltkulturerbe der UNESCO.
Fr. 9.02.2024
Heute sagt uns die Wetter App das um 11.00 der Regen aufhören soll. Es stimmt und so starten wir mit der Straßenbahn in die Stadt.
50m sind es vom Camping Clepardia zur Straßenbahnhaltestelle.
Tramfahren in Krakau ist günstig, Senioren über 70 fahren umsonst und der Rest zahlt 4 Zloty pro Fahrt.
Wir steigen an der Haltestelle „Wawel“ aus.
Dort zum Wawel, der Burg, wollen wir auch zuerst hin.
Wir steigen aus und vor uns liegt die Burg Wawel auf dem Kalkfelsen.
Den Hügel hinauf durch das Bernhardinertor kommt man zum Innenhof des Wawel.
Die Wawel-Kathedrale und die eigentliche Burg.
Heute sehen wir uns den Wawel nur von außen an und erkundigen uns über die Besichtigungsmöglichkeiten.
Blick vom Burgberg zur Weichsel und dem Drachen
Auf dem Weg nach unten, das Bernhardinertor von der anderen Seite mit einem weiten Blick über die Stadt.
Wir besuchen den Drachen an der Weichsel.
Smok Wawelski, der Wavel-Drache, entstammt einer alten polnischen Sage nachdem ein böser Drache in der Höhle unter dem Wavel lebte und nur durch das monatliche Geschenk eines jungen Mädchens beruhigt werden konnte. Als alle Jungfrauen, bis auf die Tochter des Königs, gefressen waren und alle Ritter im Kampf gegen den Drachen gefallen waren versprach der König demjenigen der den Drachen tötet die Hand seiner Tochter. Ein Schneidergeselle füllte ein Schafsfell mit Schwefel und legte es vor die Höhle. Der Drache frass das Lamm und bekam so riesigen Durst, das er zur Weichsel lief und trank und trank bis er platzte und verendete.
Der Schneidergeselle heiratete die Königstochter und soweiter und soweiter.
Wir schlendern entlang der Weichsel bis zur Pauliner-Basilika. Dort biegen wir ab zum jüdischen Viertel von Krakau.
Kazimierz, das ehemalige jüdische Viertel war lange Zeit ziemlich heruntergekommen. Heute ist es das touristische und kulturelle Herz Krakaus.
Selbst in der kalten Jahreszeit und tagsüber kann man schon das Leben im den Sommernächten erahnen, Galerien, Cafés, Bars und Kneipen in Hülle und Fülle
Ein Blick zur Fronleichnam Basilika
Ein Drehort für den Film Schindler's Liste im jüdischen Viertel.
Auf dem Plaza Nowy im Viertel Kazimierz gibt es viele Essstände und wir haben langsam etwas Hunger.
An dem runden Gebäude in der Mitte des Platzes, dem Okraglak, probieren wir Zapiekanka.
Zapiekanka, ein knuspriges überbackenes Baguette. Es besteht aus einem längs aufgeschnittenen Baguette, das mit Champignons und geriebenem Käse belegt wird, weitere Belag-Varianten sind Schinken, Speck, Salami, Gurke, Paprika und dazu verschiedenste Saucen wie gewöhnlicher Ketchup, aber auch Mayonnaise, Knoblauchsauce oder eine sehr scharfe Sauce.
Noch ein schöner Innenhof im jüdischen Viertel, aber vielleicht deswegen nicht so gut als Drehort geeignet.
Solche Häuser in Kazimierz vielleicht schon wieder besser !!!
Es gibt noch 7 erhaltene Synagogen in Krakau, alle im Viertel Kazimierz.
Hier die Hohe Synagoge wurde im Jahr 1563 fertig gestellt, heute wird sie für Ausstellungen und Konzerte genutzt
Die alte Synagoge, die älteste in Krakau, stammt aus dem 15. Jahrhundert. Heute ist sie Teil des Nationalmuseums Krakau.
In den 1950er-Jahren wurden die Schäden aus dem 2.Weltkrieg beseitigt.
Street-art neben der alten Synagoge
Die Dauerausstellung ist der Geschichte und der Kultur der Juden von Kraków gewidmet.
Der gotische Stil des italienischen Baumeisters Matteo Gucci aus Florenz ist im Innenraum noch zu erkennen.
Innenraum der Alten Synagoge
In den Restaurants auf dem Szeroka Platz spielt man abends Klezmer-Musik.
Auf dem Rückweg entdecken wir das jüdische Restaurant Ariel. Wir reservieren für 19.00 Uhr einen Tisch.
Dann geht es erst einmal zurück zum Mole.
Abends kommen wir zügig wieder zurück ins Viertel Kazimierz. Für heute Abend ist jüdische Küche angesagt.
Wir haben das Lokal Ariel gefunden. Eine Mischung aus traditionellem jüdischen Restaurant, einem kleinen Museum und einer Galerie.
Man sitzt in den Ausstellungsräumen, die Bilder und Gegenstände beziehen sich auf das Essen und das jüdische Leben.
Vorfreude auf's Essen und die Ärmel hoch
Unsere Auswahl zum Essen:
1. Gang: Gefillte Fisch, die wohl typischste jüdische Vorspeise, kalte Scheiben von Fischfarce aus gehacktem Karpfen mit ihrem gelierten Sud
2. Gang: Knoblauchsuppe und Berdytchov-Suppe, eine Suppe mit Rindfleisch und Gemüse, gewürzt mit Honig und Zimt
3. Gang: Rinderroulade und Lammkeule, beides langsam im Ofen geschmort, man stellte den Topf bereits am Vorabend des Schabbat in den heißen Ofen, da am Schabbat selbst kein Feuer entfacht werden darf, jeweils mit Latkes, einer Art Pfannkuchen aus Scheiben einer in einer Form gestockten Kartoffel-Ei-Masse
4. Gang: Zum Abschluß noch einen koscheren Schnaps aus Kartoffeln, einen Wodka der auf seiner Flasche ein Zertifikat von einen Rabbiner hat.
Wir haben darauf geachtet das es uns nicht so erging wie der Person auf dem Bild.
Nach dem Essen bummeln wir über den Szeroka Platz durch das belebte Viertel Kazimierz zurück zur Straßenbahn.
Sa. 10.02.2024
Heute steht die Altstadt von Krakau (UNESCO Weltkulturerbe) auf unserem Programm.
Krakau morgens am Stellplatz. Für einen Stadtbummel genau das richtige Wetter
Zuerst ist der Rynek, der große Marktplatz unser Ziel. Hier stehen die Tuchhallen.
Die Pferdegespanne stehen fertig zur Kutschfahrt durch Krakau. Die schwarz-weiß gefleckten sind eine besondere Pferderasse, die Knabstrupper, eine besonders gutmütige Art, die auch bei uns als Reitpferd für gemütliche Pferdeliebhaber genutzt wird.
Herausgeputzt steht man auf dem Rynek und wartet auf Kundschaft.
Was guckst du?? Ich bin auch von hinten schön !!!!
Die gotische Marienbasilika auf dem Rynek, zwar im Sonnenschein, aber wir haben immer noch Anfang Februar und es ist entsprechend kalt.
Das Eingangsportal zur gotischen Marienbasilika
Der Chorraum mit dem Hochaltar
Weiter geht es zu den Tuchhallen. Die Krakauer Tuchhallen befinden sich in der Mitte des Hauptmarktes in Krakau, mit 200 mal 200 Meter der größte Markt-Platz Europas. Sie sind eines der bedeutendsten Beispiele der Renaissance-Architektur in Mitteleuropa. Ihren Namen erhielten sie nach dem Handel mit Tüchern.
In den alten Tuchhallen sind heute Verkaufsstände für Touristenartikel, insbesondere Bernsteinschmuck, aufgebaut
Wir brauchen eine Pause. Das Krakau Costa Coffee am Rynek mit Blick zu den Tuchhallen bietet sich an.
Die Kuchentheke sieht auch vielversprechend aus.
Wieder frisch und gestärkt geht es jetzt zur Floriansgasse.
Die Floriansgasse (Floriańska) ist eine historische Straße aus dem 13.Jahrh.. Die Floriańska erscheint schon auf dem Plan der erweiterten Stadt von 1257. Diese bedeutende Geschäftsstraße war früher der Anfang des Königswegs vom Königstor bis zum Rynek.
Durch die Floriansgasse kommt man zum Florianstor und dem davor stehenden Barbakan.
In der Floriańska der Blick zum Florianstor.
Besonders herausgeputzte Geschäfte in der Floriansgasse.
Plötzlich ruft Hermann: Du wirst gerade fotografiert. Christa ist etwas irritiert. Wir stehen vor dem Polnischen Wachsfiguren Museum !!!!
Durch das Florianstor in den Resten der Stadtmauer kommt man zum Barbakan.
Der Barbakan in Krakau gilt als der größte erhaltene Barbakan Europas. Dieses der Stadtmauer vorgelagerte Verteidigungswerk vor dem Florianstor wurde 1498/99 unter der Regierung des Johann I. Albrecht aus Backstein errichtet.
Ein Blick in die Wehranlage.
Plötzlich entdeckt Christa einen Hinweis auf einen in einem alten Innenhof gelegenen Hutladen.
Die Neugier siegt.
Und Christa bekommt einen neuen Hut.
der Hut passt
Jetzt gehen wir auf die andere Seite des Rynek.
Der kleine Rynek ist unser Ziel. Über diesem malerischen Altstadtwinkel hing im Mittelalter der Geruch von Fleich und Fisch, später auch von Druckerfarbe!
Der Kleine Markt (Mały Rynek) war seit dem Mittelalter eine Art Erweiterung des Hauptmarkts. Hier wurde mit Waren gehandelt, die nicht besonders gut rochen oder aussahen, wie Fleisch und Fisch.
Der Kleine Markt in Krakau
Auf dem Mały Rynek eine interessante Werbung mit der Erinnerung an die Waren mit denen hier früher gehandelt wurde.
Auch hier wieder Verkaufsstände für Touristen
Von dort kommen wir zur Fußgängerzone Grodzka, die gehen wir weiter.
Wie Perlen auf der Schnur stehen hier die Kirchen:
Marienbasilika
Kirche der Dreifaltigkeit
St.Peter und Paul Kirche
Die alte St. Andreas Kirche.
Heute bricht Hermann seinen Leitsatz: Nur eine Kirche am Tag.
Schöne Tore vor schönen Innenhöfen
Krakau in der Grodzka Blick zur St.-Adalbert-Kirche rechts
Hier in Krakau läßt sich Hermann's Spruch: eine Kirche am Tag einfach nicht einhalten.
Kirchen wie Perlen an der Schnur, da müßten wir "Wochen" länger bleiben
Die Kirche der Dreifaltigkeit, die Bazylika Dominikanów.
In der Dominikanerkirche, das prächtige Hauptschiff.
Der Chor mit dem Chorgestühl.
Ein Detail des Altars
Der Blick zur Orgel
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Ein Bild in der Kapelle Kaplica Matki Bozej Rozancoej
Die Jesuitenkirche St.-Peter-und-Paul-Kirche und daneben die Andreaskirche
Vor der St.-Peter-und-Paul-Kirche die Statuen der zwölf Apostel.
Das Hauptschiff, es ist gerade kein Gottesdienst.
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Die Orgel in der St.-Peter-und-Paul-Kirche.
Die Andreaskirche befindet sich in der Grodzkastraße.
Sie wurde als frühromanische Wehrkirche Ende des 11. Jahrhunderts gebaut und galt lange Zeit als zweite Burg neben dem Wavel. Beim Mongolenüberfall 1241 hielt sie den Angriffen stand und bot so den Einwohnern der Stadt Schutz.
Die Kanzel im Innenraum der Andreaskirche.
Seit 1320 wird sie vom Klarissenorden, dem „weiblichen Franziskanerorden“ mit dem anschließenden Kloster betreut.
Draußen es wird immer dunkler, wir sind ein ganzes Stück weiter im Osten. Hier wird es rund eine Stunde früher hell bzw. dunkel als bei uns zu Hause.
Auf dem Weg entdecken wir ein interessantes ukrainisches Restaurant. Wir behalten es uns im Kopf, gehen aber wieder zurück in die andere Richtung und sehen den Wawel im „dunkeln“.
Jetzt ist aber Essen angesagt. Zurück zum Restaurant Smak Ukrainski.
Da wir schon nahe an der Ukraine sind probieren wir heute die ukrainische Küche.
1. Gang: Salo - Speck mit sauren Gurken, Brot und einem ordentlichen Wodka für zwei Personen.
2.Gang: Piroggi, Teigtaschen mit verschiedenen Füllungen und Sauerrahm
3. Gang: Medovnik - ein Honig-Schichtkuchen, 10 dünne Teigböden übereinander, mit einer Honigcreme dazwischen, auf einem krunschigen Nußboden plus einem Honig-Pfeffer-Wodka.
Wir sind wieder rundum satt und zufrieden. Wenn das so weitergeht kommen wir nicht als „Renntiere“ nach Finnland sondern als „Rolltiere“. Wir „rollen“ zurück zum Mole, wieder über den sehr belebten Rynek am Abend.
Nochmal der Rynek mit der Marienkirche diesmal am Abend.
Auch in den Tuchhallen ist immer noch Betrieb.
Für uns geht es jetzt aber zügig zurück zum Mole und ins Bett.
So. 11.02.2024
Für heute haben wir uns die Besichtigung des Wawel vorgenommen. Allerdings gehen wir ohne Führung, die meisten Führungen sind auf polnisch oder englisch.
Wir haben Eintrittskarten für:
- Die Prunkräume Einlass um 11.40 Uhr
- Die privaten Königsräume um 12.30 Uhr
- Die Kronjuwelen um 13.20 Uhr
Wieder auf der Burg Wawel, heute gehen wir hinein ins Museum.
Die Prunkräume: Als erstes gelangt man den Senatoren Saal.
Ausgestattet mit Ledertapeten und Brüsseler Tapisserien.
Detail einer Brüsseler Tapisserie
Dann steht man im Vestibül.
Hier steht ein Augsburger Schrank
und ein Antwerpener Kabinett.
Überall sind Ledertapeten an den Wänden.
Im Gesandtensaal, er ist mit einer größten Räume im Schloss.
Der prunkvolle Kamin kommt aus Moskau.
Detail des Kamins
Es sind einige Räume die man durchwandert. Sie sind alle recht dunkel und schwierig zu fotografieren.
Als nächstes kommen wir in eine Ausstellung von orientalischen Zelten.
Ein Zelt das einige Zeit in Dresden zu finden war und 1933 wieder zurück kam.
Detail des Zeltes
Weiter geht es in der nächsten Runde durch die privaten Königsräume.
Im Vestibül hängen besonders feine Tapisserien aus Brüssel.
Der Titel: Drachen kämpft mit einem Panter von 1550-1560
Der Titel: Wilde Katze auch aus Brüssel von 1550-1560.
Es gibt 136 Tapisserien im Schloss Wawel.
Wir sind im Schlafraum mit einem Renaissance Bett.
Dieser Raum nennt sich: Das Studierzimmer von König Sigismund I.
Eine alte deutsche Truhe aus dem 16.Jahrht.
Es geht wieder über den Arkadenhof.
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Vom Arkadenhof des Königsschlosses gehen wir weiter zu den Räumen mit den Kronjuwelen.
Bei den Kronjuwelen
Bei den Kronjuwelen
Bei den Kronjuwelen
Jetzt haben wir genug.
Nach der Museumsrunde stehen wir vor der Wawel Kathedralen beschließen: Die sehen wir uns nicht mehr an. Kirchen haben wir genug gesehen.
Den Blick über die Stadt von der Burg Wawel genießen wir noch einmal.
Nach 3 Stunden sind wir platt und der Speicher ist voll.
Nach soviel Input für den Kopf verlangt jetzt auch wieder der Magen seinen Input.
Die Altstadt ruft.
Das ukrainische Essen gestern Abend war so lecker, das es uns heute wie von alleine wieder zu dem Lokal geführt hat. Es wird eine Mischung aus spätem Mittag- und frühem Abendessen.
Je ein sättigender roter Borschtsch, mit Roter Beete, Kraut und Rindfleisch, und ein weißer Borschtsch, mit Sauerampfer, Meerrettich und Wurstscheiben, dazu als Snack Pflaumen in Speck gehüllt
zum Abschluß Pfannkuchen mit Eis gefüllt und frittierte Quarkküchlein mit Kirschmarmelade und Sauerrahm (keine süße Sahne)
Wir fühlen uns wieder viel besser.
Jetzt geht es aber wirklich wieder zurück. Der Tag war wieder vollgepackt mit Eindrücken und Informationen.
Mo. 11.02.2024
Heute verbringen wir den ganzen Tag im Mole. Ausruhen, alles ein bisschen sacken lassen, am Bericht für den Blog schreiben und draußen dem Regen und den Krähen zusehen.
Morgen sehen wir uns wieder ein UNESCO-Weltkulturerbe an: das Salzbergwerk in Wieliczka.