
von Ksamil-Caravan-Camping zum Blauen Auge (Syri i Kaltër) nach Gjirokastra und weiter zu den heißen Quellen Banjat e Bënjës
26. Mai 2019 bis 31. Mai 2019
Eigentlich wollten wir in Ksamil nur ein paar Tage am Meer entspannen. Hat auch funktioniert, aber am letzten Tag hat eine Erkältung Hermann gepackt, mit Gliederschmerzen, bellendem Husten und 40 Grad Fieber. Dann stellt sich heraus, das ein Wohnmobil, im Bezug auf Krankheiten, wie ein Kindergarten ist. Was einer hat bekommen alle. So hat sich Christa der Erkältung angeschlossen, mit heftigeren Gliederschmerzen, aber weniger Fieber.
3 Tage liegen wir flach und zwei weitere Tage brauchen wir noch um wieder einigermaßen auf die Füße zu kommen. So wurden aus nur ein „paar“ Tagen, 10 Tage auf dem Stellplatz Ksamil Caravan Kamping. Wir sind beide froh, das es uns hier erwischt hat, einen Platz mit liebevollerer Betreuung, ist sicher schwer zu finden. Yulinda und Aleksander sind so reizende Platzbetreiber, das es kaum zu beschreiben ist, und belegen eindeutig das die meisten Beurteilungen von Albanern nur Vorurteile sind.
Nachdem wir uns nach diesen 10 Tagen wieder etwas fitter fühlen, beschließen wir, das unsere Fahrt weiter geht, also auf Richtung Gjirokaster.
Auf dem Weg kommt man an Syri i Kalter (Blaues Auge) vorbei und diesen kleinen Abstecher machen wir natürlich auch. Es ist eine „noch“ sehr idyllisch gelegene Karstquelle, inmitten eines fast urwaldähnlichen Mischwaldes, durch die ein Stausee gespeist wird. Die hinführende Straße wurde vor kurzem soweit verbreitert, das jetzt auch Reisebusse hinfahren können.

Stausee vor Syri i Kalter

Neuer Weg zum Blauen Auge
Diese wassereichste Quelle des Landes, wird immer mehr touristisch erschlossen, was bei den Bildern auch kein Wunder ist.

Fußgängerbrücke zum Blauen Auge

Der Urwald am Syri i Kalter

Syri i Kalter, das Blaue Auge

Am Blauen Auge
Eine Besonderheit sind die zum Namen passenden blauen Libellen.


Nach diesem Abstecher geht es jetzt auf der SH99 wieder über die Berge, dieses mal ist es der Muzina Paß, mit nur ca. 550 m Höhe

Über den Muzina Paß

Ins Drino-Tal bei Gjirokaster

SH99 auf dem Weg ins Tal von Gjirokaster

SH 99 fast unten
in das Drino-Tal, in dem die Haupt Nord-Süd Achse von Albanien die SH4 entlang führt. Das letzte Stück bis Gjirokaster ist jetzt gut ausgebaute Straße.
Wir haben von Yulinda den Tipp bekommen, den Camping Gjirokaster als Stellplatz zu nehmen, davor sei zwar ein neuer, erst seit 1.April geöffneter Platz, aber die Betreiber des dahinterliegenden seien sehr nett. Bei der Anfahrt sehen wir den „neuen“ Platz, hier wären wir auch ohne den Tipp nicht gelandet, eine hohe um das gesamt Gelände reichende Mauer, macht auf uns den Eindruck eines Gefängnisshofes, das muß man im Urlaub nicht haben, (wenn auch sonst alles neu aussieht).
Ein paar 100 m weiter sind wir da.

mole-on-tour am Wohnmobile-Stellplatz Camping-Gjirokaster in Gjirokaster Albanien, geschotterte Wiese, N 40° 06.084 O 020° 09.038, Sanitärhaus, Strom, lek 1.000

Garten am Stellplatz Camping Gjirokaster

Garten am Abend
Wir merken, das wir doch noch nicht ganz fit sind und ruhen bis zum Abend aus. Zum Abendessen gehen wir in das zum Camping Gjirokaster gehörende Restorant Nga Shtepia. Es gibt sehr leckeres traditionelles Essen. Wir fallen satt und müde ins Bett.
Wie am Vorabend besprochen wird, am nächsten Morgen, für uns ein Taxi für die Fahrt in die Stadt gerufen. Für die Rückfahrt bekommen wir einen Zettel mit der Handynr. des Taxifahreres, egal wo in der Stadt, sollen wir jemanden bitten anzurufen, er holt uns dort ab. Es klappt alles perfekt.
Mit dem Taxi werden wir durch die steilsten Altstadtgassen, bis vor das Eingangstor zur Zitadelle, gefahren (laufen, hätten wir nicht geschafft).
Gjirokaster ist Südalbaniens wichtigstes kulturelles Zentrum, eine der ältesten Städte des Landes und dadurch, daß sie auch die Geburtsstadt von Enver Hoxha war, mit einem besonderen Stellenwert versehen. Seit 2005 zählt sie zum UNESCO-Welterbe

Vom Eingang der Zitadelle kommt man als erstes durch die unterirdischen Gewölbe mit dem Waffenmuseum
Beim weitergehen kommt man auf das Plateau der Zitadelle von dem man einen phantastischen Rundumblick hat.

Blick nach Norden ins Drinos-Tal

Blick-nach-Süden-ins-Drinos-Tal


Uhrturm der Zitadelle

Blick von der Zitadelle auf Gjirokaster

Blick auf das alte Gjirokaster

Fußgängerzone Neuer-Basar Gjirokaster

Blick auf die Alte Stadt
Nach der Besichtigung gehen wir immer den Berg hinab in die Altstadt zum heutigen Basarviertel.

Die Zitadelle von Gjirokaster von der Fußgängerzone aus

In der Fußgängerzone wird gepflastert
Dort treffen wir ein nettes Paar aus Siegen wieder, mit denen wir uns in Ksamil bei Yolinda über Wohnmobile und unsere Ziele in Albanien unterhalten hatten.

Lokale am Straßenrand

Abstieg zur Unterstadt von Gjirokaster
Nachmittags sind wir zurück am Stellplatz und relaxen noch etwas, Abends gehen wir noch mal in das Restaurant essen.
Jetzt starten wir zu unserem nächsten Ziel den Heißen Quellen bei Benje.
Zuerst fahren wir die gut ausgebaute SH4 Richtung Tepelene, entlang des Drinos, der dann in den Vjosa mündet.

Brücke vor Tepelene über den Drinos

Brücke über den Drinos
Dort ist der Abzweig Richtung Korca, es geht weiter auf der SH75 immer entlang der Vjosa . Kurz nach dem Abzweig ein erstes „Highlight“ der Hauptverkehrstraße, es gibt sonst keine andere, wenn man nicht bis Elbasan –fast bei Tirana- und dann Richtung Ohridsee und dann zurück nach Korca fahren will, die Überquerung der Vjosa bei Dragot über eine Eisenbrücke, die im 2.Weltkrieg von Italienern als Militärbrücke gebaut wurde.

Immer nur ein Fahrzeug darf auf die Brücke, vermutlich wegen der Schwingungen.

Brücke über den Vjosa bei Dragot

bei Dragot

Gegenverkehr auf SH75
Weiter geht es immer entlang der Vjosa,




bis ca 8 km hinter Permet der Abzweig nach Benje kommt. Von dort ca 7 km in das Tal der Lengarica im Dangelli National Parks, am Ende sieht man eine alte osmanische Brücke und man ist da.

Steinbogenbrücke Ura e Kadiut bei Benja

die osmanische Brücke zu den heißen Quellen

mole-on-tour Wohnmobile-Stellplatz bei den heißen Quellen in Benje

mole-on-tour Wohnmobile-Stellplatz an der Lengarica bei Benje, Albanien

Banjat e Benjes, unbefestigter Parkplatz, N 40° 14.598 O 020° 25.834, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, lek 300

Badekolken mit heißem schwefelhaltigem Wasser

Erholung im Badekolken
Benje ist ein absolutes Highlight auf unserer Tour, nicht nur wegen der heißen Quellen, in denen man herrlich entspannen kann. Das Sensationellere ist die Abgeschiedenheit der Lengarica- Schlucht. Natürlich werden die Quellen von Touristen und der Bevölkerung schon stark frequentiert, aber da wir sehr weit vorn standen mit unserem Mole wurde es mit Einbruch der Dunkelheit, das ganze wurde beschleunigt durch ein einsetzendes Gewitter, sehr ruhig. Das Gewitter reinigte die Luft, und es kam ein Sternenhimmel zum Vorschein, den wir uns bei unserem Wüstentripp in Marokko so gewünscht hätten.
Kein künstliches Licht weit und breit störte diesen Eindruck, die Stille wurde nur durch Vögel und Frösche unterbrochen.

Eingang zur Lengarica-Schlucht bei Benja

nach dem Gewitter
Und morgen geht es weiter auf der SH75, eine Strasse auf die Hermann sich freut aber auch schon gespannt ist wie wir sie fahren können.