Sa.13. Mai 2023 bis Mo.15. Mai 2023
Morgens nach dem Frühstück starten wir ca. 100 km bis nach Mafra. Wir sind dann nur noch 45 km von Lissabon entfernt. Vor Lissabon ist aber der westlichste Punkt des europäischen Festlands noch ein weiteres Ziel.
Sa.13.Mai
Nach dem Frühstück wollen alle Fenster noch von der Gischt des Meeres befreit werden. Da liegt ein ordentlicher Schleier drauf. Wir kommen etwas später los.
Auf dem Weg nach Mafra halten wir auch noch bei einem Lidl an. Unsere Vorräte an Obst, Gemüse, Brot ect. waren nach einer Woche doch etwas aufgebraucht.
Wir kommen an Óbidos mit seiner mittelalterlichen Burg vorbei.
Die Altstadt ist komplett von den alten Stadtmauern umgeben. Wir überlegen gerade ob wir vielleicht anhalten sollen und schauen nach einem Parkplatz. Dort fällt allerdings die Entscheidung das wir weiter fahren. Auf dem Parkplatz stehen viele große Reisebusse, die ihre Gäste schon in die Altstadt geschickt haben.
So fahren wir direkt weiter nach Mafra.
Mafra, Wohnmobilstellplatz Area de autocaravanas Parkplatz ,
N 38° 56.037 W 009° 19.582 Ver-/Entsorgung, kein Strom,
Gegen 15.00 Uhr sind wir auf dem Stellplatz in Mafra und von hieraus sind es 500 m zum Schloß.
In Mafra steht lt. vieler Beschreibungen die man so ließt, der Palast der Superlative. Den wollen wir uns ansehen. Wir müssen nur ca. 500 m bis zum Kircheneingang laufen. Der befindet sich Mitten in der Palastfassade, die insgesamt ca. 220 Meter lang ist. Also für uns gleich um die Ecke.
Die lange Fassade des Nationalpalast von Mafra.
Als erstes gehen wir in die Real Basílica de Mafra um uns im Inneren um zu sehen. Es findet gerade eine Hochzeit statt.
Trotz des kurzen Kirchenbesuches sind wir erst gegen 15.30 Uhr am Ticketschalter. Öffnungszeiten im Schloß 9.30 bis 17.30 Uhr / letzter Einlass 16.45 Uhr. Wir werden morgen früh wieder hingehen um uns alles in Ruhe ansehen zu können.
Wir bummeln noch ein wenig im anschließenden Park des Palastes, dem Jardim do Cerco.
Der ist aber nicht so interessant. Wir bleiben nicht länger im Jardim do Cerco.
Auf unserem Rückweg steht die Hochzeitsgesellschaft dann vor der Kirche. Die Trauungszeremonie hat über 2 Stunden gedauert.
Wir sind noch etwas in der Altstadt von Mafra unterwegs. Den "Berg" hinunter gehts zum Meer.
Man kann tatsächlich auch vom Stellplatz das Meer sehen, wenn das Wetter mitspielt. Es ist nur ca. 9 km entfernt und es geht bergab.
Am Abend sind wir zurück im Mole und essen auch dort.
So.14. Mai
Der Nationalpalast von Mafra ist die größte Schlossanlage in Portugal. In 2019 wurde das Areal mit Palast, Basilika, Klosterkonvent, Cerco-Garten und Jagdpark (Tapada) von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Am Sonntag morgen lassen wir uns noch etwas Zeit und starten erst um 13.00 Uhr zur Besichtigungsrunde.
Der Blick aus dem Nationalpalast von Mafra, zeigt den davor liegende Platz Terreiro D. Joao V. Er wurde komplett umgebaut. Es gibt keine Parkplätze mehr vor dem Bauwerk. Eine Folge der Ernennung zum Weltkulturerbe.
Am Eingang des Nationalpalast von Mafra steht ein Modell.
Zuerst kommt man in den Spital-Saal.
und der daneben liegenden Spital-Küche.
Dann kommt man zum Diana-Saal, das Deckengemälde im Diana-Saal
Der nächste Raum ist das Zimmer der Entdecker.
Das Deckengemälde im Zimmer der Entdecker
Dann steht man im Audienz- oder auch Thronsaal. Die Türen sind zum großen Teil nur auf Holzplatten aufgemalte Attrappen.
Auch hier gibt es ein Deckengemälde.
Danach geht man vom ersten Stock hoch in den zweiten Stock, zu den privaten Räumen.
Im Nordturm befinden sich die Räume des Königs, hier der Schlafraum. Hier hat der letzte portugiesische König seine letzte Nacht als König verbracht, bevor er 1911 ins Exil nach England ging.
Zwischen dem Nordturm und dem Südturm, den Räumen der Königin gibt es die Vordere Galerie.
Räume entlang eines 232 m langen Korridors vom Nord- zum Südturm.
Der Schlafraum der Königin im Südturm.
Dann geht man die gesamt Südseite entlang mit diversen Räumen: Kinderzimmer, Musikzimmer ect., den Billardsaal fand Hermann wegen des alten "Flipper-Automaten" interessant.
Auf der Nordseite befindet sich dann der Eingang zur "Biblioteca de Mafra" aus dem 18. Jahrh.
Der Blick in die Bibliothek mit ca. 36.000 ledergebundenen Büchern.
Um die 35.000 historischen Bände im "Palacio Nacional de Mafra" zu schützen, werden 500 Fledermäuse in der Bibliothek gehalten. 2x pro Nacht werden die Tiere frei gelassen um alle Insekten, Fliegen und Larven zu beseitigen. Seit fast 300 Jahren funktioniert das.
Den "Palast der Superlative" haben wir hier nicht gefunden. Da hat uns die "Versteckte Kirche Igreja de Santa Clara" in Porto mit ihrem Prunk bedeutend mehr beeindruckt. Natürlich wird in Reisebeschreibungen auch gerne etwas übertrieben.
Zu den Malereien hat Christa despektierlich „naive Malerei“ gesagt, es dann aber schon wieder zurückgenommen um die Künstler der Naiven-Malerei nicht zu beleidigen. Vielleicht liegt unsere Bewertung daran, daß wir schon viel gesehen haben oder weil wir im Moment auch wieder einfach nur „satt“ sind mit Kultur. Wir sind gespannt wie uns die noch kommenden touristischen Highlights wie zBsp. Cordoba und Granada gefallen. Die Erwartungen sind hoch - wir werden es sehen.
Wir spazieren nach dem Palastbesuch noch etwas in der Altstadt von Mafra herum.
Hier gibt es einige nette Lokale.
Nachmittags sind wir für eine Pause im Mole und gehen Abends in die Stadt zu einem Inder essen.
Mo. 15. Mai
Wir fahren zeitig morgens los. Heute wollen wir am Ende der Fahrt in Lissabon sein.
Die Strecke führt uns vorbei an Sintra.
In Sintra vorbei mit einem ersten Blick zum Palácio Nacional da Pena. Den Pena Palast wollen wir uns, mit einer Zugfahrt von Lissabon aus, ansehen.
Bei der Fahrt durch die Stadt kommt uns eine Pferdekutsche noch ohne Touristen entgegen.
Sintra gilt als bevorzugtes Wohngebiet für wohlhabende Lissabonner. Ist ja auch nicht weit (ca. 30 km), näher als von uns nach Frankfurt und da gibt es schon viele Pendler.
Wir sind auf dem Weg nach Colares zur Adega Regional de Colares, der Genossenschaftskellerei
Weinanbau in der Region Colares. Die besten Lagen befinden sich direkt hinter den Sanddünen am Atlantik.
In Colares werden die Weinstöcke direkt in eine tiefe Sandschicht gepflanzt. Aufgrund der sandigen Oberfläche konnte sich hier die Reblaus nicht vermehren, das Gebiet wurde daher 1865 bis 1900 von der Reblauskatastrophe nicht erreicht, sodass die meisten Rebstöcke wurzelecht sind. In allen anderen europäischen Weinbaugebieten musste man die Weinsorten auf Reblaus resistente Wurzelstöcke aus Amerika aufpfropfen.
Das Gebäude der Genossenschaftskellerei besitzt auch zwei Ecktürme. Man "könnte" es mit dem Palast von Mafra vergleichen. War jetzt gemein. Hier gibt es schöne Azulejos als Verzierung.
Wir sind am Eingang ins Gebäude der Genossenschaftskellerei.
Infostand im Weinkeller der Genossenschaftskellerei
Außer dieser Genossenschaftskellerei, die lange Zeit fast ein Monopol für Colares-Weine innehatte, bestehen noch drei private Kellereien.
Hier erhalten wir Info's
Die Colares-Weine brauchen eine lange Lagerzeit um zu reifen. Erst nach bis zu 10 Jahren sind sie am besten. Diese lange Lagerfähigkeit hat sie früher prädestiniert auf Schiffen als Proviant mit geführt zu werden.
Der alte Weinkeller mit seinen riesigen Fässern.
Reste eines Events im Weinkeller, sehr dekorativ.
Dann starten wir zum Capo da Roca.
Auf der Fahrt zum Cabo de Roca.
Jetzt können wir den Leuchturm des Cabo de Roca schon sehen.
Das Cabo de Roca, der westlichster Punkt auf dem Festland von Europa mit seinem Leuchturm.
Dort wollten wir hin.
Es ist der westlichste Punkt mit den Koordinaten N 38° 46.503 W 009° 29.544 den wir bis jetzt mit dem Mole erreicht haben und innerhalb Europas wird es auch keinen westlicheren geben.
„Wo die Erde endet und das Meer beginnt …“ Luís de Camões, ein portugiesischer Dichter, beschreibt so das Cabo da Roca.
Wir können einen Moment mit unserem Mole vor dem Leuchtturm, dort wo die großen Touribusse parken, stehen.
Neben der Touristinformation sollte ein Wohnmobilstellplatz sein. Die Zufahrt war für Fahrzeuge über 3,5 t gesperrt.
Wir laufen zum Aussichtspunkt am Cabo de Roca und haben den weiten Blick über das Meer.
Von hier aus gibt es Richtung Westen nur Wasser bis man in Amerika ist
Wir fahren weiter in Richtung Lissabon, im Rückspiegel das Cap mit seinem Leuchtturm.
Für den weiteren Weg wählen wir die Fahrt entlang der Küste, dh. es geht in Richtung Cascais über die N247.
Ab Cascais geht es entlang der Promenade.
Wir kommen nach Estoril und vorbei am Forte da Cruz einer ehem. Festung, heute eine Hochzeitslocation.
Dann weiter von Estoril entlang der Küste auf der Av. Marginal (EN6), rechts immer das Meer.
In Estoril haben wir nochmal einen Panoramablick zurück zur Bucht von Cascais.
Ab dem Strand Praia de Carcavelos hat man dann schon den Blick zum Forte de São Julião da Barra. Dort ist die Mündung des Rio Tejo.
Den Tejo geht es dann Fluss aufwärts bis Lissabon. Immer entlang des Passeio Marítimo de Oeiras, ein speziell angelegter Rad- und Fußweg, mit Blick zur Brücke Ponte 25 de Abril.
auf der N6 nach Lissabon
Immer wieder mal mit dem Blick zur Brücke Ponte 25 de Abril. Eine der großen Brücken, die kilometerlang über den Tejo führen.
Jetzt sind wir schon im Stadtteil Belem, dort geht es vorbei am Torre de Belém.
auf der N6 vorbei am Padrão dos Descobrimentos dem Denkmal der Entdecker.
Das Denkmal der Entdecker von der anderen Seite.
Dann geht es unter der Brücke Ponte 25 de Abril hindurch.
In Lissabon haben wir wieder ein wenig Freude an unserem Navi. Natürlich kann es von einer Baustelle nichts wissen. (Das letzte Update war vor unserer Abfahrt.)
Am Platz Praça Duque da Terceira werden wir von einem Polizisten angehalten. Wir dürfen hier nicht weiter. Also umrunden wir den Duque da Terceira auf seinem Podest, der in der Mitte des Platzes, und fahren wieder ein Stück zurück.
Ab jetzt sind wir mitten in der Stadt. Und erleben schon mal wie hüglig und eng sie ist. Wir müssen durch den Stadtteil Misericórdia, hier fährt auch die Straßenbahn.
Lissabon ist bekannt für seine Street-art Kunstwerke, Christa entdeckt im vorbeifahren ein Wandgemälde "Fox" von Bordalo II im Stadtteil Misericórdia.
Der weitere Weg führt uns durch eine blau-lila blühende Jacaranda-Baum-Allee, die Av. Dom Carlos I. Auch hier fährt die Straßenbahn.
Dann gehts vorbei am Palácio de São Bento
Lissabon ist voll mit Street Art.
Unsere ungeplante Stadtrundfahrt führt vorbei an der Kirche Igreja de Nossa Senhora da Conceição am Largo do Rato.
Links das Bankgebäude der Caixa Geral de Depósitos in der R. Castilho. Banken haben immer besondere Gebäude.
Als nächstes umrunden wir den Marquês de Pombal auf dem Platz Praça Marquês de Pombal, ein riesiger Kreisverkehr.
Und dann sind wir gleich da, am Area Autocaravanas Braço da Prata, unserem geplanten Wohnmobilstellplatz für Lissabon.
Auch hier findet sich Street Art am Eingang zum Wohnmobilstellplatz. Es ist eine ehemalige Munitionsfabrik, die heute von einem alternativen Kulturprojekt genutzt wird und einen Stellplatz betreibt.
Wir sind um 15.00 Uhr da.
Lissabon, Area Autocaravanas Braço da Prata Rua Fábrica de Material de Guerra 1
Wohnmobil-Stellplatz, N 38° 44.606 W 009° 06.051, Ver-/Entsorgung, Strom, € 15,00
Bei der Ankunft erfahren wir, daß wir nach einer Nacht den Stellplatz wieder verlassen müssen. Es gäbe Bauarbeiten am Platz und die Wohnmobile müssten um 8:00 Uhr raus sein. Wir könnten aber abends um 20 Uhr wieder zurück.
Diese Info ist erstmal nicht so schön aber was soll’s.
Wohnmobilstellplatz in Lissabon, von Mauern umgebenes ehemaliges Fabrikgelände
Street Art auf dem Wohnmobilstellplatz. Die ganze Stadt scheint voll damit zu sein. Wir werden es vielleicht sehen.
Wir gehen einmal um den Block und erkunden die Umgebung.
Neben dem Stellplatz entsteht eine große, moderne Wohnsiedlung. Wir sind ca. 200 m vom Tejo entfernt an dem es eine schöne Promenade gibt.