Di. 16.Mai 2023 bis Do. 18. Mai 2023
Wir wollen Lissabon, ähnlich wie Porto, in aller gemachs Ruhe erkunden. Mal sehen wie lange uns Lissabon interessiert.
Di. 16. Mai
Nachdem wir die Tanks gefüllt haben verlassen wir den Platz Fábrica Braço de Prata früh am nächsten Morgen und fahren in den alten Hafen Doca do Poço do Bispo , wo wir gestern beim Spazierengehen einen alternativen Stellplatz gefunden hatten.
Der kurze Weg von der Area Autocaravanas Braço da Prata zum Stellplatz im alten Hafen am Tejo
Der Stellplatz am Doca do Poço do Bispo
Wohnmobil-Stellplatz in Lissabon Marvila in der Rua Cintura do Porto, 23, ein Parkplatz im Hafengebiet,
N 38° 44.315 W 009° 05.537, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, frei
Völlig gechillt sitzen wir anschließend im Mole. Wir können bis zur Brücke Vasco da Gama sehen.
Uns fehlt jeder Ansporn etwas in Lissabon zu besichtigen. Nach rund 85 Tagen sind die kleinen Augenblicke das wofür es sich jetzt lohnt unterwegs zu sein. Ein Stück weiter sitzt ein junger Mann in seiner offenen Wohnmobiltür und spielt Gitarre. Da kann man bei uns auf dem Bett liegen, zuhören und den LKWs auf der Brücke Vasco da Gama zuschauen, wie sie für uns lautlos und langsam über die große Brücke fahren.
Am Nachmittag treibt uns allerdings unser Bewegungsdrang doch nochmal nach draußen.
Entlang der Promenade - dabei kommen wir an Telecabine Lisbon vorbei. Eine Seilbahn ohne Berge.
Wir laufen entlang des Tejo über das ehemalige EXPO-Gelände. Es ist das Expo Gelände wie überall - wenn die Expo vorbei ist wird es schwierig die riesigen Gebäudekomplexe in Schuss zu halten.
Das Aquarium (Oceanário de Lisboa) ist ein noch relativ gut besuchter Ort.
Die Hochhäuser Torres São Rafael e São Gabriel im Parque das Nações (Park der Nationen).
Christa wollte dorthin wegen einer besonderen Skulptur.
Die große Katzenskulptur:
Iberischer Luchs von Bordalo II ist eine Installation im Parque das Nações, die aus Müll und Plastik besteht.
So kreativ zeigt ein Künstler unser Müll-Problem
Der portugiesische Künstler Bordalo II erschafft aus Schrott und Müll große Tierskulpturen, die auf die Verschmutzung unserer Umwelt aufmerksam machen sollen.
Mit seinen „Trash Animals“ (Müll-Tiere) möchte er auf die Bedrohung der Lebensräume dieser Tiere hinweisen.
Wir laufen bis zum Vasco-da-Gama-Turm.
Eine Ausstellung über Bar's mit Verkostung für die Besucher ist nichts für uns.
Eine riesige Bougainvillea im Park der Nationen
Zum Abendessen sind wir, nachdem wir ca. 9 km gelaufen sind, wieder zurück. Ganz ordentlich für einfach nur abhängen.
Mi. 17. Mai
An diesem Tag machen wir mal wieder nichts. Das gleiche Programm wie immer: Faulenzen, lesen, Blog schreiben, Ahnen puzzeln usw. und freuen uns, daß wir vom Stellplatz runter mussten und damit jetzt den Blick auf den Tejo genießen können.
Das Wetter ist perfekt. Nicht zu heiß und ein bisschen Wind. Was will man mehr. Von der Hitze in Spanien haben wir bis jetzt noch nichts abbekommen.
Do. 18. Mai
Heute ist in Deutschland Feiertag, Vatertag.
Am Morgen werden wir von diesem Sonnenaufgang über der Brücke Vasco da Gama und dem Tejo geweckt.
Beim Frühstück überlegen wir was wir heute so machen wollen.
Hermann sagt: erstmal in die Stadt. Er darf heute entscheiden, ist ja Vatertag.
Er möchte nach Belem.
Dort befindet sich der Turm Torre de Belém aus dem 16. Jahrhundert und das segelförmige Denkmal Padrão dos Descobrimentos (Denkmal der Entdecker).
Unterwegs in Lissabon
Im Stadtviertel Marvila auf dem Platz Praça David Leandro da Silva fährt unser Bus die Nr.728 ca. alle halbe Stunde ab, damit kommen wir zum nächsten Bahnhof und dort verteilt sich alles.
Wir kommen als erstes zum gotischen Kloster Belem (Mosteiro dos Jerónimos). Es ist eines der bedeutendsten Bauwerke der Manuelinik. 1983 wurde das Kloster von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Es sieht nicht so aus als würden wir heute dort hinein kommen, wenn wir nicht bereit wären uns in die lange Schlange ein zu reihen.
Christa fotografiert noch das Südportal des Klosters Belem und das wars.
Von weitem gewinnt man schon einen Eindruck wie groß das Mosteiro dos Jerónimos ist.
Einige Meter weiter steht das Denkmal der Entdecker. Dort ist die Schlange nicht sehr lang. Wir steigen hinauf (natürlich mit dem Fahrstuhl) und haben eine tolle Aussicht.
Die Östliche Ansicht des Denkmals der Entdecker.
und die Westliche Ansicht.
Wir stehen auf dem Padrão dos Descobrimentos, das oben ca. 1,5 mtr.breit ist. Auf kurzem Weg kann man rechts und links hinunter sehen. Unser Blick zum Torre de Belém.
und in die andere Richtung der Blick zur Brücke des 25. April.
Und beim Blick über den Park Praça do Império sieht man wieder zum Kloster Belem.
Wir entscheiden uns nicht zum Torre zu gehen sondern wieder zurück zu laufen, zum Maat-Museum (Museu de Arte, Arquitetura e Tecnologia) ein Bau mit seiner einmaligen Architektur direkt am Fluss.
Wir sind am MAAT-Museum of Art
Das MAAT-Museum direkt am Ufer des Tejo
Hier erfahren wir das manche Museen heute kostenlosen Eintritt haben. Wir gehen hinein.
Im MAAT-Museum of Art finden wir Azulejos auf denen Comics dargestellt sind.
Azulejos mit Comicdarstellungen, sehr witzig.
Über das Dach und von dort weiter über die Fußgängerbrücke vom MAAT-Museum gehen wir wieder zurück zur Bushaltestelle.
Nach vier Haltestellen sind wir an der LX-Faktory.
Im Jahr 1846 entstand auf dem 23.000 m² großen Gelände eine Textilfabrik. Nach wirtschaftlichen Problemen schloss die Fabrik und auch die Druckerei, die danach hier beheimatet war, überlebte nicht. So lag das Areal unter der Ponte de 25 Abril für viele Jahre brach. Im Jahr 2012 kehrte die alte Fabrik als LX Factory als Insel für Kreative mitten in der Stadt zurück.
Das Kopfsteinpflaster der Straße ist erhalten geblieben.
Wir spazieren etwas durch die Straßen der ehemaligen Fabrikanlage.
Hier entdecken wir ein Geschäft, Artelusa.
Immer wieder hatten wir eine portugiesische Besonderheit gesehen - Artikel aus Kork - die hier „traditionel“ gefertigt werden. Dabei wird Kork in einer dünnen Schicht auf Stoff aufgezogen.
Ein Verfahren das die portugiesische Korkindustrie entwickelte um der schwindenden Korknachfrage. entgegen zu arbeiten. Immer weniger Weinflaschen werden heute noch verkorkt
Es gibt viele Stände von Korkartikeln mit „Touri-Trash“.
Artelusa ist ein portugiesischer Hersteller nachhaltiger Korkprodukte, die sogar mit „Vegan“ beschrieben werden. Hermann findet einen Hut, Christa ein paar neue Sandalen interessant.
Außerdem finden wir auch ein weiteres Kunstwerk von Bordalo II.
In der LX-Factory gibt es den Bumblebee. Die Biene ist schon ziemlich eingewachsen.
Eine kleinen Pause muß bei der Sonne sein. Dann geht es mit einer alten Straßenbahn, wieder zurück ins Zentrum. Es gibt eine kleine Stadtrundfahrt.
Straßenbahnfahrt mit der Linie 28E
Die Tasche ist leicht, Kork wiegt nicht viel.
Nach dem wir wieder auf eigen Füßen unterwegs sind, stehen wir plötzlich in einer Straßen mit pinkfarbenen Boden. Die Rua Nova do Carvalho im Stadtviertel Cais do Sodré, auch bekannt als Pink Street.
Mag sein das es abends und nachts ein Partymittelpunkt is Lissabon sein mag. Beim Hellen ist es eine heruntergekommene ehemals pink angemalte Strasse, die im Umfeld genauso abgegriffen aussieht wie der Strassenbelag
Als zusätzliche Besonderheit sind farbige Sonnenschirme über der Strasse aufgespannt.
Dann wieder vorbei am Platz Duque da Terceira, den wir schon mit unserem Mole umrundet haben, kommen wir zum Bahnhof.
Hier im Bahnhof Cais do Sodré informieren wir uns noch über die Fahrt nach Sintra, zu der wir morgen starten wollen.
Dann geht es nach Hause ins Bett.