Fr. 26. Mai 2023 bis Mi. 31. Mai 2023
Wir wollen nach Cordoba. Dafür müssen wir auch durch die Sierra Morena.
Fr. 26. Mai
Die Abfahrt von Evora starten wir zeitig. Mit dem geplanten Zwischenstopp in Alqueva fahren wir heute bis Jerez de los Caballeros ca. 150 km auf weniger ausgebauten Nationalstraßen.
Wir sind in Alqueva am Museu do Medronho.
In dem Museo del madroño wird über die Herstellung von Aquardente aus Früchten des Westlichen Erdbeerbaumes informiert. Der Aguardente de Medronho ist ein traditioneller Obstschnaps aus Portugal.
Der Westliche Erdbeerbaum ist ein typisches Gewächs des Mittelmeerraumes. In diesem Gebiet Portugals wachsen die Medronho-Bäume wild auf den kargen Böden der ländlichen Regionen wie Alentejo oder der inneren Algarve. Einen kommerziellen Anbau (Plantagen) von Medronho gab es bis vor kurzem nicht.
Guten Aguardente de Medronho gibt es daher auch kaum in Supermärkten zu kaufen, sondern nur lokal.
Ein Erdbeerbaum am Museum, die Früchte müssen noch wachsen.
Ausstellungsraum im Museu do Medronho mit den hergestellten Aguardente de Medronho
Abfahrt vom Museu do Medronho in Alqueva, die Landschaft ist schon sehr karg.
Ab Alqueva fahren wir entlang des Stausees von Alqueva, dem Barragem do Alqueva.
Der Alqueva-Stausee bildet das Herzstück eines ausdehnten Bewässerungssystems, das insgesamt ca. 120.000 Hektar umfasst.
Der Stausee wird darüber hinaus inzwischen auch für den Tourismus erschlossen. Er ist der größte See in Portugal.
Die Fahrt geht über die Staumauer der Talsperre
von Portugal auf der N255 Richtung Spanien
und dann weiter auf der N386 durch den einsamen Alentejo zur Grenze
Nach ca. 45 gefahrenen km durch einsamste Landschaften auf der BA-102 sind wir an der Grenze von Portugal nach Spanien. Eine Kontrolle gibt es dort nicht.
Kurz vor Oliva de la Frontera in Spanien haben wir dann Regenwetter.
Größere Städte sind in der Extremadura die Ausnahme, gehört sie doch genauso wie der Alentejo zu den dünn besiedelten Regionen in Europa.
Nach nochmal ca. 40 km sind wir in Jerez de los Caballeros.
Jetzt haben wir unser heutiges Ziel Jerez de los Caballeros schon vor Augen.
Stellplatz an der Stierkampfarena
Jerez de los Caballeros, Wohnmobilstellplatz am Plaza de Toros,
N 38° 19.591 W 006° 45.761, Ver-/Entsorgung, kein Strom, frei
Sa. 27. Mai
Jerez de los Caballeros: Die Stadt der Ritter
Die Stadt der Tempelritter, der Seefahrer und der hohen Kirchtürme über der weißen Altstadt lohnt einen Abstecher, sagt man.
Sie liegt in der südöstlichen Extremadura Baja.
Der Ortskern von Jerez de los Caballeros wurde wegen seiner historisch-kulturellen Bedeutung im Jahr 1998 als Conjunto histórico-artístico (historisch-künstlerischer Komplex) klassifiziert.
Durch das ehemalige Stadttor, Burgos-Tor (Puerta De Burgos) kommen wir in die Stadt.
Die Historische Altstadt von Jerez de los Caballeros liegt an hohen Hängen. Schmale Gassen führen hindurch.
Es geht runter
und natürlich auch wieder hoch.
Am Plaza de España steht die Kirche Iglesia de San Miguel.
Die über 60 Meter hohen Kirchtürme der Kirchen San Miguel Arcangel,San Bartolomé und Santa Catalina wurden im 16. Jahrhundert nach dem Erdbeben von Lissabon im Jahre 1755, dessen Auswirkungen bis hierher reichten, im Stil des Barocks wiederaufgebaut.
Unser nächstes Ziel ist die Touristinfo. Sie befindet sich in Biblioteca Municipal De Jerez De Los Caballeros mit einem sehr schönen Innenhof.
Die von der Mitarbeiterin empfohlene Route führt uns zum Santa Lucía Park mit dem Monumento a Cristobal Colón.
Wenige Schritte weiter im Santa Lucía Park steht man auf der Aussichtsplattform.
Die Aussicht vom Santa Lucía Park geht weit ins Land.
Wir sind am Parque de Popagallina. Von hier hat man schon einen ersten Blick zum Castillo de Jerez de los Caballeros.
Die Ursprünge der Burg von Jerez de los Caballeros reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Man geht davon aus, das es eine maurische Festung war, bis sie im Jahr 1238 von Alfons IX. zurück erobert wurde.
Im selben Jahr schenkte Alfons IX. es als Dank für die Unterstützung dem Tempelerorden.
Ab dem Parque de Popagallina beginnt der Aufstieg zur Kirche Iglesia de Santa María de la Encarnación und zum Castillo de Jerez de los Caballeros.
Um diesen Blick auf die Kirche Iglesia de Santa María de la Encarnación zu haben mußten wir erst einmal den Berg hinauf steigen.
Schließlich stehen wir auf der Plaza Alcazaba vor dem Tor zur ehemaligen Templerburg.
Jetzt sind wir am Torre Sangrienta.
Ein Symbol für das Ende der Epoche der Tempelritter ist der Torre Sangrienta (blutende Turm). Hier wurden der Legende nach die Templer umgebracht, die sich gegen die Auflösung ihres Ordens (1312 durch Papst Clemens V.) zu Wehr setzten.
Von dort kommt man durch die Burgmauer zum Morería Park (Parque de La Morería).
Hier hat man diese wunderschöne Aussicht auf die Altstadt von Jerez de los Caballeros.
Der Himmel war schon die ganze Zeit auf Regen eingestellt, leichter Nieselregen gab es auch schon immer wieder mal. Dann ziehen aber richtig schwarze Wolken herauf. Wir beeilen uns zurück in die Altstadt.
Am Plaza España kommen wir gerade noch bis zur Bar Kapi. Dann startet der Regenguss.
In der Bar Kapi am Plaza España warten wir den Regenschauer ab. Alles hat auch etwas gutes.
Den restlichen Tag verbringen wir faul in den Kissen.
Unser Weg von Lissabon durch das südliche Spanien bis Valencia.
Um von Jerez de los Caballeros weiter nach Cordoba in Andalusien kommen, müssen wir über die Sierra Morena, ein im Durchschnitt 800 bis 1000 m hohes Mittelgebirge, das Andalusien nach Norden hin von der Extremadura trennt. Der höchste Gipfel ist der 1332 m hohe Bañuela.
Als eines der Hauptgebirge Spaniens zieht sich die Kette über 450 km von Ost nach West.
Nach der Abfahrt von Jerez de los Caballeros durch die Landschaft in der Extremadura, Olivenbäume und nichts als Olivenbäume.
Der Weg führt vorbei an Burguillos del Cerro mit seiner Burgruine und weiter durch in die Sierra Morena.
Mit einer Größe von insgesamt 424.000 Hektar sind die Wälder und Weiden der Dehesas de Sierra Morena das größte spanische Biosphärenreservat.
Dehesa ist die spanische Bezeichnung für beweidete Eichenhaine, die vor allem im Südwesten Spaniens ausgedehnte Flächen einnehmen. Ähnliche Landschaften gibt es auch im angrenzenden Süden Portugals, wo sie auf Portugiesisch Montado genannt werden.
Bei Espiel in der Extremadura, die Strasse führt gut ausgebaut kilometerlang gerade aus.
Dann müssen wir bei Espiel über den Rio Guadato.
Für heute kommen wir bis nach Espiel. Dort in der Nähe haben wir einen Stellplatz über Google gefunden.
Espiel, Albergue De Espiel, Wohnmobilstellplatz, neben einem Hostel am ehemaligen Bahnhof von Espiel,
Carr. de la Estación, km. 3
N 37° 10.658 W 005° 02.853, Ver-/Entsorgung, Strom, € 12,00
Die Albergue De Espiel hat leider noch geschlossen.
Nach einem Regenschauer in der Nacht sieht unser Stellplatz am nächsten Morgen beim Aufwachen so aus. Morgennebel in der Extremadura.
Für die Anfahrt nach Cordoba am nächsten Morgen, sind dann nur noch 50 km zu fahren. Dann ist man zeitig auf dem Stellplatz. Schattige Plätze sind rar und Cordoba ist die heißeste Stadt Spaniens.