Mo. 29. Mai 2023 bis Di. 6. Juni 2023
Mo. 29. Mai
Es geht nach Cordoba, vorher wieder noch einkaufen. In der Stadt selbst einkaufen gehen und die Artikel in der Gegend herumtragen ist nicht so praktisch. Daher fahren wir auf den Parkplatz eines Supermarkts.
Ab Espiel vorbei an Olivenhainen bis Cordoba
Wir sind um 11.30 Uhr in Cordoba auf der Área de Autocaravanas de Córdoba, Av. del Corregidor
Wohnmobilstellplatz Área de Autocaravanas de Córdoba, auf einem großen Parkplatz, aber ziemlich schräg, wir schauen begeistert zu wie rund um uns mit Keilen und Holzplatten gearbeitet wird
N 37° 52.455 W 004° 47.269, Ver-/Entsorgung, Strom, € 23,00
Nach einer Mittagspause starten wir am Nachmittag zu einer ersten kleinen Orientierungstour.
Durch die Puerta de Sevilla, das Zugangstor durch die ehemalige Stadtmauer kommen wir nach San Basilio, einem Stadtteil von Alt-Cordoba.
Durch die gepflasterten Altstadtstrassen von San Basilio.
Es geht weiter am Torre del Homenaje (Huldigungs-Turm) am Alcázar de los Reyes Cristianos. Ursprünglich befanden sich Türme an den vier Ecken des Palastes, von denen drei noch erhalten sind: der älteste, Torre de Los Leones, zugleich der Eingang des Alcázars, der achteckige Torre del Homenaje und der runde Torre del Rio. Der vierte Turm, Torre de la Vela, wurde im 19. Jahrhundert zerstört.
Heute gehen wir nur vorbei.
Unser erster Blick zur Mezquita vom Plaza del Triunfo aus
Dort befindet sich auch die Touristinfo. Durch das Brückentor Puerta del Puente kommt man auf die Brücke Puente Romano. Das Tor wurde im 16. Jahrhundert zum Gedenken an einen Besuch der Stadt durch König Philipp II. erbaut und befindet sich an der Stelle der früheren römischen Tore.
Auf der Puente Romano. Sie hat 16 Bögen und war einst Bestandteil der Via Augusta. Errichtet wurde sie nach der Schlacht von Munda (45 v. Chr.) von den Römern, bis hierher war der Rio Guadalquivir schiffbar.
Die römische Brücke über den Rio Guadalquivir. Die Brücke wurde auch als Drehort für Game of Thrones genutzt und stellt dort die "Lange Brücke von Volantis" dar.
Von dort laufen wir zurück zur Mezquita-Catedral, entlang der Mauer mit dem Tor Puerta de San Sebastián.
Fast gegenüber befindet sich der Eingang zum Kongresszentrum, dem Palacio de Congresos y Exposiciones de Córdoba.
Im Hof der Orangenbäume in der Mezquita kann man während der Öffnungszeiten kostenlos herumlaufen. Rechts ist der eigentliche Besuchereingang.
Der Blick zum Glockenturm vom Hof der Orangenbäume aus
Der Glockenturm der Mezquita-Catedral wurde 951/952 als Minarett für die damalige Moschee errichtet.
Nach der Rückeroberung Córdobas durch christliche Truppen im Jahr 1236 wurde der Turm - ebenso wie die Moschee - kirchlich geweiht und ein Glockenturm um das Minarett herum gebaut.
Gassen im jüdischen Viertel
Eine jüdische Gemeinde gibt es seit dem Mittelalter hier nicht mehr, die Inquisition hat dafür gesorgt.
Unterwegs im ehemaligen Judenviertel (Juderia) von Cordoba in der Calleja de la Luna
Immer wieder weiten sich die Gassen zu kleinen Plätzen. Im Restaurant Puerta de la Luna essen wir eine Kleinigkeit, dann gehts zurück zum Mole.
Di. 30. Mai
Heute gibt es einen weiteren Stadtrundgang in Cordoba.
Wir beginnen mit der Umrundung der Murallas de Alcazar, der alten Stadtmauer um den Palast.
An der Calle Caballerizas Reales stehen wir wieder vor dem Museo del Alcázar de los Reyes Cristianos.
Wir kommen am Hotel Balcon De Cordoba vorbei und reservieren für den nächsten Abend einen Platz auf der Dachterasse des Restaurant Pairi Daeza.
Der Palacete oder Casa de los Burgos, ein Palast in Cordoba, ist ein Haus aus dem 19. Jahrhundert.
Mitte der 2000er Jahre wurde er von der katalanischen Kette Mercer Hotels erworben, die legte 2008 der Stadtplanungsbehörde ein grundlegendes Projekt vor, um daraus ein Fünf-Sterne-Hotel zu machen. Auf dem 700 Quadratmeter großen Grundstück und 1.200 Quadratmeter bebauter Fläche sollen laut Grundprojekt 18 Zimmer entstehen. Bis jetzt ist es immer noch ein Lost-Place.
Zurück zum Stellplatz müssen wir wieder durch das Viertel San Basilio. Dieses Mal entdecken wir die Patios Cordobeses. Für die Besucher werden die Innenhöfe gegen einen kleinen Opulus geöffnet.
Patios Cordobeses, Innenhöfe in Cordoba
Córdoba gilt in ganz Spanien als die Stadt mit den schönsten Innenhöfen. Es ist also kein Wunder, dass diesen Innenhöfen ein eigenes Festival gewidmet wird. Das Festival de Patios findet immer Anfang Mai statt.
Im Jahr 2023 von Dienstag, 2. Mai bis Sonntag 14. Mai.
Die Regeln sind streng. Nur historische Gebäude mit zwei Stockwerken dürfen zum Festival gemeldet werden. Die Wände müssen asymmetrisch sein und weiß getüncht. Außerdem muss der Innenhof von der Straße aus einsehbar sein.
Die Innenhöfe sind wirklich wunderschön.
Mi. 31. Mai
Für heute hatten wir schon vor einigen Tagen eine deutsch sprachige private Führung gebucht.
Früh morgens um 9.00 Uhr werden wir von unserem Guide Miguel Muñoz Ortiz, ein offizieller Reiseführer für Cordoba, am Mole abgeholt. Sein Vorschlag war so früh anzufangen um nach dem Rundgang im jüdischen Viertel als Erste in die Mezquita zu kommen.
Am Anfang müssen wir aber wieder durch San Basilio.
Hier erfahren wir von Miguel, daß die Vergitterung der Fenster den Sinn hat um im Sommer bei den heißen Temperaturen sicher mit offenen Fenstern schlafen zu können. Er bezeichnet Cordoba als die Grillplatte Spaniens. Wir haben bisher Glück.
Durch San Basilio auf der Ruta de Patios, auch für den Blumenschmuck an den vergitterten Fenstern gibt es einen eigenen Wettbewerb.
Auf der Ruta de Patios werden wir auf den Wettbewerbsgewinner hingewiesen.
Am Alcázar de los Reyes Cristianos sorgt unser Guide dafür, daß wir für einen Nachmittagsslot Eintrittskarten bekommen.
Auf Grund unseres Alters sogar kostenlos.
Gut getimet sind wir kurz vor 10:00 am Haupteingang zur Mezquita und kommen auf Grund unserer Führung an der schon anstehenden Schlange vorbei.
An manchen Tagen könne man auch schon 5 Minuten früher hinein, aber der heutige Wächter sei besonders genau, keine Sekunde vor 10:00.
Trotzdem sind wir die ersten. Und auch weil uns unser Guide sofort ein Stück in das Gewölbe hinein führt, den Eingang könnten wir uns noch nachher ansehen, erleben wir das imposante Innere als ob wir einige Minuten ganz alleine wären.
Diese Bögen werden von 856 aus Steinen wie Jaspis, Onyx, Marmor, Granit und Porphyr gefertigten römischen Säulen getragen. Ein atemberaubender Ort, der mit jedem Blickwinkel anders wirkt.
Hufeisenbögen und Säulen mit der alte Holzdecke im ältesten Teil der ehemaligen Moschee
Der Ruhm als einst zweitgrößte Moschee nach Mekka reicht noch heute bis in die entferntesten Winkel des Orients.
ein Teil der Säulen der Mezquita wurden abgerissen um die Kathedrale der Sieger einzubauen.
der prächtige Altar der mittenhinein gebauten Kirche.
Auf uns wirkt er erdrückend im Vergleich zu der Leichtigkeit der moslemischen Architektur
die Kuppel der in die Moschee hineingebauten Kirche
Nach der Rückeroberung Spaniens durch die Christen war die Mezquita zu schön, um sie zu zerstören. Man wandelte sie in eine Kirche um und baute schließlich eine riesige Kathedrale - und zwar genau in der Mitte der Moschee!
Eine Demonstration der Sieger und ihrer Macht.
Als der König das erste Mal den Umbau sah sagte er zu den Bischöfen: Ihr habt etwas gebaut was man öfter sieht, aber etwas zerstört was es nur einmal gab.
Bis heute ist die Mezquita im Besitz der katholischen Kirche, die sie auch ohne Verträge mit dem spanischen Staat zu haben nicht heraus gibt. Alle Einnahmen fließen der Kirche zu und sie bestimmt was damit geschieht. Selbst die Steuerhoheit in diesem Bereich wird von der Kirche überwacht nicht vom Staat.
Der Mihrab, die muslimische Gebetsnische, ist so gebaut das sie als Lautsprecher dient. Ein Wort am Eingang gesagt, wird verstärkt in die Moschee zurück geworfen.
Ein Detail des Mihrab, der Gebetsniesche die den Gläubigen die Himmelsrichtung nach Mekka zeigt, um auf die Richtige Weise zu beten.
So nach und nach füllt sich das Ganze. Aber diesen Eindruck der Größe und Endlosigkeit in dem Raum kann uns keiner mehr nehmen. Nochmal Danke an Senior Munoz Ortiz für den Vorschlag so früh zu sein.
Die unterschiedliche Wirkung des moslemischen Bereichs mit seiner Ruhe und Ausgeglichenheit. Im Gegensatz zum katholischen Einbau, der Macht und Stärke demonstrieren soll.
Es gibt zwei Alabastersäulen. Mit einer Taschenlampe sieht man das Durchscheinende des Alabasters besonders gut.
ein Selfie zum Abschied
Zum Schluß hören wir noch einen Satz zur Mentalität der Cordobeser.
Unser Führer erzählt sein Vater habet ihm gesagt als er von Deutschland nach Cordoba zurück gekommen ist:
Alle Cordobeser übertreiben. Glaube nur die Hälfte was Du hörst und davon stimmt die Hälfte.
Nach der Führung sind wir zur Mittagszeit am Restaurante Almudaina am Pl. Campo Santo de los Mártires, eine Empfehlung von Miguel.
Es gibt eine Salmorejo (Kalte Tomatensuppe) mit Ei und Schinken
und Berenjenas mozárabes (ausgebackene Auberginen mit Honigsauce). Beides Spezialitäten aus Cordoba und alles super lecker.
Dann müssen wir nur wenige Schritte bis zum Jardines del Alcázar de los Reyes Cristianos, den Gärten der Christlichen Könige gehen.
In den Jardines del Alcázar de los Reyes Cristianos unterwegs.
Die Gärten der Christlichen Könige in Cordoba werden in manchen Beschreibungen mit den Gärten der Alhambra verglichen. Wir werden sehen.
Die Teiche in den Gärten der Christlichen Könige.
Am späten Nachmittag sind wir zurück am Mole.
Abends starten wir erneut in die Stadt zu unserem schon reservierten Restaurant.
Wir sind im Restaurant Pairi Daeza zum Abendessen auf der Dachterrasse im Hotel Balcon De Cordoba.
Die Vorspeise: von glücklichen schwarzen Schweinen
Der Blick von der Dachterrasse des Restaurant Pairi Daeza ist schon beeindruckend. Da vergißt man glatt ein Foto vom Hauptgang und vom Dessert zu machen.
Blick von der Dachterrasse in die andere Richtung.
Zum Ende des Abendessen strahlt die Mezquita-Catedral de Córdoba am Abend. Hier wird nochmal besonders deutlich, wie aufgesetzt die neu gebaute Kirche ist.
Auf dem Rückweg zum Mole leuchtet der Mond über dem Museo del Alcázar de los Reyes Cristianos .
Zurück im Mole fallen wir glücklich und zufrieden ist Bett. Es war ein ereignisreicher Tag mit vielen besonderen Eindrücken.
Do. 1. Juni
Von Córdoba nach Granada gibt es eine Route, die im Mittelalter von den Muslimen benutzt wurde und die vom Europarat zur Kulturroute erklärt wurde: die Route der Kalifen. Sie führt heute über die N-432 und durch die Städte und Ortschaften: Castro del Río, Baena, Alcaudete, Alcalá la Real, Pinos Puente nach Granada. Hierbei kommen wir durch die Betische Kordillere.
Die Betische Kordillere auf deutsch auch „Andalusisches Faltengebirge“ ist ein Gebirgszug, der sich im Süden Spaniens von der Bucht von Cádiz über 600 km nach Nordosten bis weit über Andalusien hinaus in die Region Valencia erstreckt.
Nach ca. 110 km sind wir in Alcala la Real. Bis Granada sind es dann auch wieder nur noch ca. 50 km, so daß wir hoffentlich am Tag der Anfahrt nicht zu spät ankommen.
Direkt hinter Cordoba besteht die Landschaft aus riesigen Sonnenblumenfeldern.
Bei dem Dorf Espejo und der darüber liegenden Festung von Espejo beginnen wieder die Olivenhaine.
Vorbei an dem Ort Luque, immer noch die Landschaft in Andalusien: Olivenhaine.
Endlose Olivenhaine, das ist die Landschaft in Andalusien.
Im Hintergrund sieht man die Betische Kordillere.
Alcaudete auch ein Ort mit Festung, hier hatten wir auch einen Stellplatz, aber wir fahren noch weiter.
Wir können unser Ziel Alcalá la Real mit seiner Festungsanlage La Mota Fortaleza schon sehen.
In Alcala la Real gibt es einen seit 2021 neu eröffneten Wohnmobilstellplatz. Wir sind gegen 14.00 Uhr auf dem Stellplatz.
Alcalá la Real - Alcalá Camper Park Wohnmobilstellplatz, ,
N 37° 27.184 W 003° 55.207, Ver-/Entsorgung, gutes WLAN, Strom, € 12,00
Wir wollen für die nächsten Tage Urlaub vom Urlaub machen.
Fr. 2. Juni
Auf dem Wohnmobilstellplatz Alcalá Camper Park gibt es Waschmaschinen und Trockner.
Wäsche waschen ist angesagt.
Sa. 3.Juni
Etwas an den Berichten für den Blog schreiben, Bilder sortieren und Relaxen.Immer mit Blick auf die Festungsanlage La Mota (Fortaleza de la Mota).
So. 4. Juni
Abends gehen wir das erste mal Richtung Stadt. Vielleicht finden wir ein nettes Lokal zum Abendessen. Wir hatten einige Empfehlungen des Platzbetreibers. Die Lokale öffnen alle erst um 20.00 Uhr. Wir müssten noch eine Stunde warten und es ziehen wieder Regenwolken auf. Es geht wieder zurück zum Mole.
Auch auf dem Alcalá Camper Park gibt es am Abend Illuminationsbeleuchtung.
Mo.5.Juni
Unsere Köpfe sind wieder etwas freier. Bisher haben wir die Burg Fortaleza de la Mota nur von unten bewundert. Sie wird jeden Abend mit einer anderen Farbe beleuchtet.
Die Festungsanlage La Mota am Abend mit besonderer Beleuchtung.
Di. 6. Juni
Auch heute schaffen wir es nicht uns aufzuraffen und die Burg zu besichtigen.
Am nächsten Morgen soll es jetzt aber weiter gehen - Richtung Granada.