
Fr. 10.März 2023 bis Mo 13.März 2022
Fr. 10. März.2023
Wir haben uns eine Wohnmobilwerkstatt aus dem Internet heraus gesucht.
Es geht zur Fa. Taller Caravanas - Auto Caravanas in der Calle de Messina in einem der Industriegebiete (Acampo de Gascon) am Rand von Saragossa.

Nach der Abfahrt vom Stellplatz kommen wir über die Brücke Puente del Tercer Milenio Zaragoza, ebenfalls zur Expo 2008 erbaut.

Bei der Fa. Taller Caravanas-AutoCaravanas in Zaragoza.
Die Mitarbeiter sind äußerst freundlich und hilfsbereit. Mit Handy-Übersetzer und Ausprobieren ist das Problem schnell definiert, neben einer Verbindung leckt auch der Wasserhahn selbst.
Nachdem der Wasserhahn ausgetauscht ist, wollen wir möglichst zügig weg von Wasser Richtung Norden zur „Wüste“. Wir fahren ein Stück Autobahn um möglichst schnell aus dem Großraum Saragossa heraus zu kommen.

über den Ebro in Aragonien

Die ersten Felsen an der NA126
Dann weiter über die gut ausgebaute A-126 in Aragonien, die dann an der Grenze zu Navarra in die NA-126 übergeht.
Hier beginnen auch die Bardenas Reales, man sieht die Anfänge schon am Strassenrand und man erfährt sie auf der Strasse, die schlagartig ihren Zustand ändert, ab jetzt schmal und voller Schlaglöcher.

Bei Alcalá de Ebro erhält man schon den ersten Eindruck von der Halbwüste.

Erster Blick zu den Bardenas Reales

Bei Tauste kommt der erste Hinweis auf die Bardenas Reales
Da es auf das Wochenende zugeht fahren wir noch zum einkaufen in Tudela, dort gibt es einen Lidl. Christa bekommt dort ihr Roggenbrot, zwar in abgepackter Form, aber immerhin.
Erst hinter Tudela wird es, für die letzten 18 km, wieder besser mit der Straße.
Ankunft in Arguedas auf dem Stellplatz gegen 14.oo Uhr .

Arguedas Area Autocaravanas Arguedas, del C. Bordón, Wohnmobil-Stellplatz,
N 42° 10.429 W 001° 35.517, Ver-/Entsorgung, Strom, frei
Jetzt sitzen wir erstmal in der Sonne und freuen uns, daß uns der defekte Wasserhahn doch eigentlich keine größeren Probleme bereitet hat.

Die Felsenwohnungen oder auch Höhlenwohnungen (Cuevas de Arguedas) bei Arguedas befinden sich direkt hinter dem Wohnmobilstellplatz.

Der Weg zu den Cuevas de Arguedas ist nach ein paar Metern erreicht. Die Höhlenwohnungen wurden noch bis in die 60er Jahre bewohnt.

Die Fenster und Türen fehlen, aber man kann durch die alten Behausungen laufen.

Die meisten Höhlenwohnungen sind schon sehr verfallen (zum Teil wohl auch schon sehr gefährlich).

Manche der Wohnungen sehen aber auch noch so aus, als seien sie gerade verlassen worden.

Blick aus den Cuevas hinunter auf den Wohnmobilstellplatz.
Sa. 11. März 2023
Heute geht es nun in die Wüste.
Die Fahrt durch die „Wüste“ wird eine staubige Angelegenheit.
Wüste ist eigentlich die falsche Bezeichnung, es ist eine Halbwüste und hat nichts mit Sandwüste zu tun. Es ist ein staubtrockenes Gebiet, in dem der Wind und gelegentlicher Regen die Lehmablagerungen geformt hat.
Die Region wird als militärisches Übungsgelände genutzt, das ist ein großer Streitpunkt in der Region, die anliegenden Ortschaften bekommen großzügige Ausgleichszahlungen vom Militär und so kommt der Protest mehr von außerhalb.
Nur eine Ringstrasse durch dieses Gebiet ist zum befahren frei gegeben.
Das Verlassen der Strasse ist streng verboten. Ab 8:00 ist auf, ab 18:00 zu

Mit dem Mole über die Ringstrasse durch die Halbwüste Bardenas Reales.

Auf der Schotterstraße im UNESCO-Biosphärenreservat

Auch die Fahrradfahrer nutzen diese Schotterstraße.

Mit dem Mole mitten durch die Halbwüste.

In der surrealen Landschaft unterwegs. Auch hier wurden schon die unterschiedlichsten Filme gedreht.
1957 drehte hier Stanley Kramer mit Cary Grant, Frank Sinatra und Sophia Loren den Abenteuerfilm "Stolz und Leidenschaft".
1999 kämpfte Pierce Brosnan als James Bond in "Die Welt ist nicht genug"
und natürlich wieder 2015 "Game of Thrones"

Bardenas Reales, hier die Region El Plano im National Park.
Die Strasse führt über 34 km durch die Halbwüste und wird von allem benutzt was sich bewegen kann.
Von Wanderern, Joggern und Radfahrern über Motorrad- und Quadfahrern, bis zu PKWs, Wohnmobilen und Reisebussen.
Selbst 4x4-Expeditionsfahrzeuge haben wir gesehen, die hier auf der Schotterstraße ihren Traum von Abenteuer ausleben wollen.
Wer sich hier fest fährt oder die Strecke nicht schafft bleibt auch in Frankfurt oder Berlin stecken.
Die Landschaft ist trotz ihrer Eintönigkeit beeindruckend.
Die Bardenas sind letztlich ein Produkt des Urstromtals des Ebro.

Durchblick zum Pisquerra Gebirge im Biosphärenreservat

Es geht weiter, vorbei an einem Canyon der an den Urstrom erinnert.

Zum Abschluss der Rundfahrt kommt man zum Cabezo de Castildetierra (auch Castil de Tierra ), die spektakuläre Felsformation gilt als Wahrzeichen der Halbwüste Bardenas Reales, und ist das Highlight, an dem jeder sein Selfi macht. Es gibt aufgebaute Halterungen auf die man sein Handy stellen kann für ein Selfi.

Der Cabezo de Castildetierra in den Bardenas Reales

Wüster Wind in der Wüste, am Cabezo de Castildetierra
Nach der Wüste wollen wir wieder zurück zur Bucht der Biskaya, ans Meer.
Unser erstes Ziel soll die berühmte Treppe von Gaztelugatxe (Wieder ein Drehort von Games of Thrones) sein. Man könnte uns für Fans halten, aber wir haben weder die Bücher gelesen, noch die Filme gesehen. Fantasy ist nicht unsere Welt.
Aber die Drehorte sind schon ganz besondere Locations.
So.12. März 2023
Der Morgen startet mit ausgiebigem Duschen - Großreinigung nach der Wüste.
Der Weg ist das breite Tal des Ebro hinauf Richtung Norden. Wir überqueren das Kantabrischen Gebirges, das hier die Wasserscheide zwischen dem maritim geprägten Nordspanien und der kontinentalen Hochebene im Süden bildet.
Anders gesagt fahren wir aus dem braunen, trockenen Ebro-Gebiet in das bergige, grün bewaldete Bergland der Picos de Europa ins Baskenland.

Bei Milagro die Brücke über den Fluß Aragron, ein Nebenfluss des Ebro.

Richtung Sesma in Navarra

die Region Los Arcos in Navarra

Region Mues in Navarra

bei Legutio entlang des Stausee Embalse de Urrúnaga.

in den Naturpark am Berg Urkiola

Bei Abadiño fahren wir über den Pass am Berg Urkiola.

Ab Abadiñogeht es in den Urkiola Naturpark.

Die lockere Steigung kommt als steiles Gefälle zurück
Im Urkiola-Nationalpark werden die Strassen enger und kurviger, für Fahrzeuge länger als 10m ist die Pass-Strasse wegen der Serpentinen gesperrt. Selbst bei größeren PKW’s kann immer nur einer durch die Kurve, der bergabfahrende muß warten.

Kaum zu glauben, wir haben wieder Serpentinen im Urkiola Naturpark.

Serpentinen, die hier ausgefahren werden müssen.

Und wenn nicht, dann schabt es auf der Kurveninnenseite.

Hier und da hat auch einer aufgesetzt.
Immer im Blick

die Berge im Astxiki Wandergebiet: der Astxiki (785 m) und der Alluitz (1.034 m)

Zwischen Strasse und Berg liegt ein ziemlich tiefes Tal

Bei Mundaka sind wir wieder an der Bucht der Biskya

Und fahren die Uferstraße entlang bis Bermeo
In Bermeo sind wieder direkt an der Biskaya-Küste. Die Stadt hat einen offiziellen Wohnmobilstellplatz, der liegt vor dem großen, bis zur Biskaya reichenden, Friedhof. Wir stehen direkt vor der Friedhofsmauer.

Area Autocaravanas Pintor Benito Barrueta Kalea in Bermeo, Wohnmobil-Stellplatz,
N 43° 25.411 W 002° 43.559, Ver-/Entsorgung, Strom, frei

Blick aus der Dachluke des Mole über den Friedhof von Bermeo zur Biskaya
Nach einer kurzen Pause gehen wir hinunter !!!! in die Stadt, ein bisschen bummeln und etwas zu Abend essen.
Im 16. Jahrh. war die Stadt Hauptstadt der Biskaya, bis Bilbao ihr den Rang ablief. Von hier sind, bis ins 20. Jahrh., die Walfänger in See gestochen.

Der Blick hinter dem Friedhof zur Biskaya.

Im Hafen von Bermeo liegen immer noch viele Fischerboote.

Über dem Fischereihafen bietet uns der Himmel ein ganz besonderes Abendbild.

Zum Restaurant Ízaro Irish Pub am Parque Lamera gehen wir zum Abendessen.
Der Rückweg, den Berg wieder hinauf, sorgt dafür, daß schon einige Kalorien wieder abgearbeitet sind.
Mo 13. März 2023
Wir wollen noch einen Faulenzertag einlegen, aber auch noch ein bisschen für den Blog nach arbeiten. Man vergisst so schnell.
Das Wetter ist auch nicht so toll, um direkt weiter nach Gaztelugatxe zu fahren, auch wenn es nur knappe 8 km sind. Von Bermeo aus fährt sogar eine regelmäßige Busverbindung. Diese besondere Treppenformation, zu einer kleinen Halbinsel, ist schöner bei Sonnenschein anzusehen.
Dann kommt Hermann plötzlich mit der nächsten Schadensmeldung, an der Verschraubung zur Warmwasserverteilung hat er eine weitere Undichtigkeit entdeckt. Eine lässt sich beseitigen, an einer können wir nichts machen.

Auch am nächsten Abend gibt es wieder einen besonderen Sonnenuntergang am Fischereihafen.
Um die Wasserpumpe nicht schalten zu müssen, gehen wir abends wieder in das Städtchen zum Essen und sind zeitig zurück am Mole. Zumindest das Essen mit in Cidre geschmorter Chorizo bessert die Laune etwas.

Bermeos Kirche, die Iglesia de Santa María de Bermeo im neoklasischen Stil erbaut.
Und dann sind wir in der Nacht froh über die hohe Friedhofsmauer. Es wird sehr sehr stürmisch in der Nacht (lt. App haben wir Böen mit Windgeschwindigkeiten bis 90 km/h). Unserer Mole wird, trotz der Mauer, ordentlich durchgeschüttelt und wir natürlich auch.
Vielleicht waren diese besonderen Abendhimmel schon Hinweise auf den Sturm, die wir nur nicht richtig verstanden haben.