So. 19. März 2023 bis Di. 21. 2023
Nach zwei kompletten Faulenzertagen legen wir heute einen Fahrtag ein, zurück ins Landesinnere, nach Oviedo.
Wir fahren wieder über die N-634 die Carretera nacional: Nationalstraße (erkennbar an einem weißen Schild, mit kleinem roten Feld und der Bezeichnung N).
vorbei am Hafen von Colindres
Die Straße bildet eine Ost-West-Route fast entlang der gesamten spanischen Nordküste von San Sebastián über Bilbao, Torrelavega und Oviedo bis nach Santiago de Compostela. Die Strecke ist 734 Kilometer lang.
Bei Penagos geraten wir schon wieder einmal in ein Fahrradrennen. Gott sei Dank stehen wir im Stau immer vorne, das bedeutet wir wissen warum es nicht weiter geht. Für die weiter hinten sieht das anders aus.
Wir kommen durch San Vicente de la Barquera. Die Altstadt ist als Conjunto histórico-artístico anerkannt und ist Teil des Jakobsweges. Das ehemalige Fischerdorf (Küstenfischerei und Walfang) hat sich seit der Mitte des 20. Jahrhunderts zu einem beliebten Touristenort entwickelt.
Über die Puente de La Maza, die schon zum Pilgerweg nach Santiago de Compostela gehört.
Auf der Puente de La Maza sind Jakobspilger dabei Fotos mit einer Figur zu machen.
Von der Brücke sieht man zum Convento de San Luis, das alte Kloster von San Luis. Das Kloster liegt derzeit in Trümmern. Einen Teil der Kirche und des Kreuzgangs kann man besichtigen.
Wir fahren durch die Stadt, vorbei am Plaza José Antonio.
Am Ende geht es wieder den Berg hoch. Von dort hat man einen schönen Blick über den Brazo Mayor zur Biskaya.
Dann geht es weiter entlang des Tales bei Les Arriondes.
Nach ca. 250 km sind wir dann in Oviedo.
Oviedo Parking Los Prados, Parkplatz am Einkaufscenter, N 43° 22.191 W 005° 49.950, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, frei
Oviedo ist die Hauptstadt der Autonomen Gemeinschaft Asturien im Norden Spaniens. Der Anfang von Oviedo geht auf eine Klostergründung im 8. Jahrhundert zurück. Im 9. und 10. Jahrhundert war die Stadt die Residenz des damals unabhängigen Königreiches Asturien. Die Bewohner der Stadt werden „Ovetenser“ genannt.
Die Stadt liegt von Bergen umgeben im Hinterland der Costa Verde, der bewaldeten Küstenlandschaft am Golf von Biskaya.
In Oviedo ist Essen angesagt. Hermann hat schon die letzten Tage daraufhin gespeichelt.
Von unserem Stellplatz, einem einfachen Parkplatz an einem Einkaufszentrum, ist es nur ein kurzes Stück bis zur Strasse der Siderias.
Auf dem Weg in die Stadt kommen wir schon am ersten UNESCO-Weltkulturerbe der Kirche San Julián de los Prados vorbei. Die ist geschlossen.
Zum Essen landen wir in der SIDRERIA LA NOCEDA S.L. in der Cale Víctor Chávarri.
Dort bekommen wir einen Eindruck der Besonderheit eines Zeremoniells beim Einschank des Getränkes.
Den Apfelwein (Sidra) lassen die Kellner im hohen Bogen in die Gläser laufen. Durch den langen Luftweg und dem Aufprall wird Sauerstoff gebunden, der die Sidra noch prickelnder und perliger macht. Zum Nachschenken kommt der Kellner erneut.
In einfacheren Lokalen gibt es einen Pumpaufsatz, der auf die Flasche gesetzt wird, und der beim Einschenken Luft in das „Stöffche“ drückt.
Abendessen in Oviedo in einer Sideria.
Mit einer Fischsuppe und nur leicht angegrilltem Lammschinken im Bauch fallen wir zufrieden am ersten Abend spät ins Bett.
Das ist kein Ketchup auf den Pommes sondern gegrillter Paprika !!!
Auf dem Rückweg zum Mole sehen wir schon das nächste Welterbe.
Die La Foncalada ein präromanisches Brunnenhaus. Das Gebäude wurde ungefähr 400 Meter von der Kathedrale entfernt neben einer Römerstraße errichtet und diente der öffentlichen Wasserversorgung. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde es als Waschhaus genutzt.
Wir kommen auch wieder an der Kirche San Julián de los Prados vorbei.
Mo. 20. März
Heute ist Stadtbesichtigung angesagt.
Obwohl die Stadt nicht vollgestopft ist mit historischen Zeugnissen, gibt es hier sechs UNESCO-Weltkulturerbe, vier Stück direkt in der Altstadt:
1. San Julián de los Prados
2. La Foncalada
3. Kathedrale von Oviedo
4. Cámara Santa (Heilige Kammer)
Und zwei weitere außerhalb der Stadt.
Beim Aufstieg zu Stadt durch die C. del Águila kommen wir an der Academia de la Llingua Asturiana vorbei.Es ist eine offizielle Institution der Regierung des Fürstentums Asturien die die asturische Sprache fördert und reguliert.
Wenige Meter weiter stehen wir am Jardín de los Reyes C. del Águila, dem Gartens der Könige Caudillos.
Und noch ein paar Meter weiter haben wir unseren ersten Blick zur Kathedrale von Oviedo.
Kathedrale von Oviedo: Das große Portal an der Westfassade
Das Eingangsportal zur Kathedrale.
Wir sind im Hauptschiff der Kathedrale.
Das Retabel des Hauptaltars: Es ist mit 12 × 12 m selbst für spanische Verhältnisse riesig. 24 Szenen aus dem Leben Jesu sind darauf dargestellt.
Chorumgang mit Kapellen: Im Barock wurde der Chorbereich umgestaltet. Man wollte einen Chor-Umgang gewinnen von dem Kapellen abgehen. Zahlreiche Kapellen wurden auch den Seitenschiffen angegliedert.
Das Standbild La Regenta:
Die als La Regenta bekannte Skulptur, die sich auf der Plaza de Alfonso II (vor der Kathedrale) befindet, ist eine von mehr als hundert, die die Straßen schmücken.
Dann geht es durch die Calle Cimadevilla. Sie verdankt ihren Namen ihrer erhöhten Lage, in Bezug auf den Rest der Stadt.
Durch den Uhrturm des Rathauses,
und wir stehen auf der Plaza de la Constitución. Links auf der Seite des Platzes, gegenüber der Kirche Iglesia de San Isidoro el Real, befindet sich die Touristinfo. Wie immer, wenn es geht, versorgen wir uns mit Informationsmaterial.
Damit finden wir uns jetzt gut zurecht in der Stadt. Wir stehen direkt vor der großen Markthalle, dem Mercado El Fontán.
Direkt neben der Markthalle in der Calle el Fontán sehen wir das Restaurant A Feira Pulperías. Wir haben Hunger.
Heute geht noch Mal asturische Küche hoch und runter..
Wir starten mit einer Vorspeise: Fabada asturiana, Bohnen mit Speck und Blut- und Paprikawurst
und Miesmuscheln.
Gefolgt von dem Hauptgang: geschmorte Schweinerippchen und frittierte Fischbällchen mit Aioli.
Und zum Nachtisch gibt es Käsekuchen und Käse aus der Region mit Quittenmus.
Einmal am Tag können wir so ausgiebig essen. Das aber auch nicht jeden Tag, sonst läuft man über. Sowohl aus der Form, als auch aus dem Genuss.
Gut das es bergab zum Standort des Moles geht.
Zuerst geht es aber weiter in der Altstadt.
Vorbei an Fragmenten der Mittelalterlichen Mauer von Oviedo.
Die Calle Mon hinunter, schon wieder Richtung der Kathedrale.
Am Plaza de Porlier steht der Camposagrado Palast, der heute als Oberster Gerichtshof genutzt wird.
Wir umrunden die Kathedrale von Oviedo. Dabei kommen wir zum Kapitelhaus, der Sala Capitular. Dahinter steht die Heilige Kammer, ein weiteres Weltkulturerbe, das wir aber nicht von innen sehen.
Auf dem Rückweg sehen wir eine sehr schöne Kamelie vor der Psychologischen Fakultät der Universität von Oviedo.
Ein schöner Tag. Wir landen wieder müde und zufrieden in unserem Mole . Es wird eine ruhige Nacht, obwohl wir mitten auf einem Parkplatz stehen.
Di. 21. März
Wir verlassen Oviedo. Es geht wieder Richtung Küste.
Abfahrt von Oviedo
Wir kommen immer wieder an besonderen Gebäuden vorbei.
Christa fängt an zu recherchieren. Es sind Hórreos oder Espigueiros, die heute als Speicher kaum noch im Gebrauch sind, werden aber zum Teil gepflegt und erhalten, da sie für die Bevölkerung der Regionen wichtige Kulturgüter darstellen und auch als touristische Attraktion dienen.
Horreo oder Espigueiros sind typisch für Asturien, Galizien und Kantabrien. Die Funktion entspricht dem bayrisch- österreichischen Getreide-Speicher. Charakteristisch ist der freie Unterbau.
Manche werden als Holzschuppen genutzt.
Bei anderen kann man es nicht erkennen.
Andere wieder sind sehr gut restauriert.
Wieder andere sind kurz vor dem Verfallen.
Auch mitten in den Ortschaften.
Von Touristen werden sie fotografiert.
Und manchmal sind sie zu kompletten Wohnhäusern ausgebaut.
Schon sehr aufwendig.
Allein in Asturien soll es heute noch etwa 18.000 solcher Speicher geben.
Seit San Sebastián fahren wir nun schon auf der N634 und es geht noch weiter.
So kommen wir bis nach Luarca, ein kleines Küstenstädtchen mit einem Fischereihafen. Dort im Hafen finden wir einen Parkplatz für die Nacht.
Bei unserer Anfahrt zum Hafen von Luarca kommen wir am Pl. Alfonso X El Sabio vorbei. Die Stadt sieht sehr hübsch und gepflegt aus.
Der Blick auf den Fischereihafen von oben. Der alte Ortskern von Luarca liegt rund um eine s-förmige Bucht zwischen steilen Klippen.
Luarca, Parkplatz am Fischereihafen, N 43° 32.764 W 006° 32.033, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, frei
Ein bisschen Bewegung tut noch gut. Wir kommen zur Plaza de la constitución in der Altstadt.
Ein schönes altes Haus am Plaza de la constitución.
Wir wollen bis zum Leuchtturm und zur Kapelle Capilla de Nuestra Señora la Blanca.
Der Friedhof von Luarca, mit seiner sensationellen Aussicht. Hier liegt der, in diesem Ort geborene, Nobelpreisträger Severo Ochoa begraben. Der Biochemiker bekam 1959 den Nobelpreis für Physiologie und Medizin.
Näher an den Leuchtturm, den Faro de Luarca, kam man nicht.
Nach dem Abstieg vom Leuchtturm sitzen wir am Fischereihafen von Luarca noch ein wenig in der Sonne und sehen den Booten zu.
Abends wollen wir die „Bauch-Tradition“ von Oviedo fortsetzen und gehen in ein kleines Fischlokal am Hafen.
Einfachen Tintenfisch und Sardinen gegrillt sollte es geben. Die Wirtin rät von den Sardinen ab, die seien zu klein um sie zu grillen, nur frittieren sei möglich und empfiehlt uns einen anderen Fisch, dessen Namen wir kaum verstehen, er sei ähnlich wie Sardine. Er ist absolut frisch und schmeckt.
Das Endergebnis entspricht Oviedo, satt und zufrieden geht’s ins Bett.
Der nächste Morgen wird uns zur Praia de Catedrais, dem Strand der Kathedralen führen.
Da wir bei Ebbe am Strand sein wollen, stehen wir zeitig auf und fahren rechtzeitig los.
