Mi. 22. März 2023 bis So. 26. März 2023
Von Lluarca geht es relativ früh weiter, da uns Ebbe und Flut einen Zeitplan stellen.
Entlang der Autobahn, die hier quer über Berg und Tal geschlagen wurde.
Mi 23. März
Unser heutiges Ziel ist etwas ganz besonderes. Wir wollen zum Praia de Catedrais, dem Strand der Catedralen in der Nähe von Ribadeo.
Der Strand ist sehr flach und läuft sehr zügig wieder mit dem zurückfließenden Wasser voll. Die ausgespülten Höhlen sind gigantische Anblicke.
An Ostern und im Sommer kann man nur mit einer persönlichen, vorher beantragten, Zugangsberechtigung auf den Strand und natürlich auch nur bei Ebbe in einem kurzen Zeitfenster.
Ab jetzt sind wir in Galicien. Stellplatz am Strand der Catedralen, Parkplatz,
N 43° 33.175 W 007° 09.443, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, frei
Nachdem wir uns vorab über Ebbe und Flut informiert hatten, kommen wir rechtzeitig vor dem niedrigsten Wasserstand an und starten auch gleich vom Stellplatz hinunter zur Bucht.
Der Zugang zum Strand der Kathedralen.
Unten wartet eine Möwe auf die ersten Touristen.
Wir wandern zwischen den Felsen auf dem Strand.
Bei Flut steht das Wasser bis an die dunklen Stellen.
Um zu den den sogenannten Kathedralen zu kommen muß man hin und wieder etwas klettern. Vermutlich ist das der Grund warum manche davon schreiben, daß die Kathedralen nicht mehr vorhanden seien.
Der Besucherandrang ist heute noch nicht sehr hoch.
Für die Größenverhältnisse muß Hermann Modell stehen.
Spazieren gehen am Kathedralenstrand.
Schöne Durchblicke
Wenn das Wasser zurück kommt, und es kommt schnell, muß man aufpassen sonst gibt es nasse Füße. Manche haben mit Stiefeln vorgesorgt.
Hier macht Hermann mit, für ein typisches Instagram-Foto, das heißt er macht sich zum "Affen".
Solche Gräben, quer über den Strand, laufen sehr schnell voll.
Auch wir machen ein Selfi, bei recht heftigem Wind, an der beeindruckenden Bucht.
Do. 23. März
Wir bleiben einen weiteren Tag auf dem Stellplatz direkt über der Bucht und freuen uns an der Aussicht aufs wilde Meer.
Unser Blick am nächsten Morgen aus dem Mole. Der Wind ist immer noch da. Die ganze Nacht über hat es auch noch heftig geregnet.
Wir erleben die Prinzipien der Stellplatzauswahl an der galicischen Küste. Entweder man liegt ruhig im Mole und steht windgeschützt oder man hat einen tollen Ausblick aus dem Fenster, aber der Wind/Sturm schüttelt einen durch.
Christa startet noch vor dem Frühstück zu einer kurzen Fotosession. Jetzt ist Flut.
Die "Wanne" ist voll. Dort unten waren wir gestern unterwegs.
Der Wind ist richtig ordentlich.
Hohe Wellen schlagen in die Bucht.
Für Landeier wie wir - sehr beeindruckend.
Das Meer ist so beeindruckend. Man kann einfach nur da sitzen und den Wellen zuschauen während die Böen den Mole schaukeln.
Und bei einem solch tollen Blick kann man auch locker wieder an einem Bericht schreiben.
Und schon wieder ist das Wasser weg. Rechtzeitig, sogar noch etwas vor dem Tiefststand des Wassers, gehen wir noch mal zum Strand.
Bei den Prielen muß man aufpassen, sie laufen sehr schnell wieder voll.
Bei schönem Wetter kann man drei Bögen hintereinander fotografieren.
Um weiter zu kommen ist wieder klettern angesagt.
Die Decke der "Kathedralen" ist schon recht dünn. Da stellt man sich schon die Frage: Wie lange stehen sie noch?
Dieses Mal muß sich Christa zum "Affen" machen.
Nachmittags haben wir nochmal einen ordentlichen Regenschauer, der uns anschließend aber mit diesem Regenbogen entschädigt.
Fr. 24. März
Heute auf der Fahrt nach A Coruna möchte Christa noch zum Pazo Marinan. Wir machen einen Zwischenstopp.
Als portugiesische Seefahrer die farbenfrohen Kamelienblüten um 1700 in Galizien einführten, gaben sie der Region damit eine Besonderheit.
Galizien ist heute das Zuhause von fast 8000 Kamelienarten. Sie blühen in den Strassen, auf den Plätzen, in den Gärten, Dörfern… wenn sie in voller Blüte stehen, meint man dass sie die gesamte Region einnehmen.
Heute gibt es deshalb eine eigene touristische Attraktion, die Kamelienroute.
Zwischen Dezember und März ist die Zeit der Kamelienblüte, das heißt: Galicien blüht im Winter wortwörtlich auf.
Die zwölf, alle im Stil unterschiedlichen, Gärten der Kamelienroute sind (von Norden nach Süden):
Pazo de Mariñán (Bergondo)
Parque la Alameda (Santiago de Compostela)
Pazo de Santa Cruz de Ribadulla (Vedra)
Casa- Museo Rosalía de Castro (Padron)
Pazo de Oca (A Estrada)
Pazo de Rubiáns (Rubianes)
Pazo Quinteiro da Cruz (Ribadumia)
Pazo da Saleta (Meis)
Pazo de Lourizán (Pontevedra)
Parque Botánico do Castelo de Soutomaior ( Soutomaior)
Parque do Castro (Vigo)
Xardín do Pazo Quiñones de León (Vigo)
Beschreibungen und die genaue Lage der Gärten sind im Internet zu finden.
Am Beginn der Kamelienroute steht der ehemalige Herrensitz am Ufer des Rio Mandeo.
Der Eintritt zum Pazo de Mariñán ist kostenlos. An der Pforte bekommt man einen Lageplan für den Kameliengarten.
Das alte Herrenhaus
Hinter dem Herrenhaus befinden sich mehrere Gartenparterre, das oberste mit formgeschnittenen Buchsbäumen.
Ein Selfi über dem Parterre mit Buchsbäumen.
Der Kameliengarten des Pazo de Mariñán liegt am Rio Mandeo.
Wir stromern in der Gartenanlage herum.
Man sieht schon, daß die Blütezeit bald vorbei ist.
Aber bei den vielen Sorten, gibt es immer noch schöne Blüten.
Blüten in den unterschiedlichsten Farben.
Für Gartenfans ist die Zeit der Kamelienblüte schon etwas besonderes.
Christa zwischen den noch blühenden Kamelien. Zuhause hatten wir auch mal zwei Kamelien im Garten. Angeblich sogar winterhart, aber unser Klima hat ihnen nicht gefallen.
Wir haben schon Ende März, einige Blüten waren noch zu bewundern, aber viele sind auch schon verblüht.
Wir werden sehen wie es auf unserer Route weiter geht.
Nach dem Besuch des Gartens bieten uns die Mitarbeiter des Pazo eine kostenlose Führung durch die Gebäude des Landsitzes an. Der ursprünglich militärische Turm wurde im 17. Jh. zum Palast umgebaut. Heute werden die Räume als Seminargebäude genutzt und sind mit Kunstwerken aus den letzten Jahrhunderten vollgestopft.
Anschließend geht es weiter nach A Coruna.
Wir kommen über die N-550 und weiter über die Av. de Linares Rivas nach A Coruna. Hier haben wir den ersten Blick auf das Charakteristische von A Coruna, die Galerias. Ganze Fassaden voller verglaster weißer Balkone.
Ausfahrt aus dem Tunnel zur Straße Ánimas.
Auf der Zufahrt zum Hafen und dem Stellplatz in A Coruna führt die Strasse auf ein Mal in einen Tunnel. Ein Verbotsschild begrenzt die Höhe auf 3,20m und ein Balken hängt von der Decke, die rechte Seite ist frei, so fahren wir halb gezwungenerweise dort weiter und werden in einen separaten Tunnel abgeleitet. Wir schauen wohl mehr zum Tunnelhimmel als zum Himmel in Santiago de Compostella, aber nach 2 km sind wir wieder draußen und stehen vor dem nächsten Problem. Jetzt ist die Straße mit einer Baustelle gesperrt. Ein Taxifahrer erkennt unser Problem, hält an, zeigt uns den Daumen für den Mole und erklärt uns, die Sperrung sei egal, einfach weiter fahren, das passt schon. Die Strasse ist erst direkt hinter der Zufahrt zum Stellplatz aufgerissen, wir kommen gerade noch auf den, wen wundert’s, fast leeren Platz, der aber unmittelbar an der Altstadt liegt.
Parking Caravanas Marina Coruña, Wohnmobilstellplatz am Hafen, kurzer Weg zur Altstadt,
N 43° 22.164 W 008° 23.266, Ver-/Entsorgung, Strom, € 28,00
Das Ocean Race ist eine Segel-Regatta um die ganze Welt. Das erste mal wurde sie 1973 ausgetragen. Das Ocean Race dauert mehr als ein halbes Jahr. Gesegelt wird in sieben unterschiedlich langen Etappen. Mit dem großen Finale in Genua wird für den 1. Juli 2023 gerechnet. Für manche Teilnehmer endet das Rennen auch vorzeitig.
In der Marina Coruña liegt das Boot des Team Viva Mexico, Teilnehmer des diesjährigen Ocean Race, neben uns auf dem trockenen. Sie mussten vorzeitig aufgeben. Ein bisschen Schiff, mit einem riesigen Kiel und einem noch längeren Mast.
Nachdem wir uns eingerichtet haben, starten wir zur Altstadt von A Coruna.
Vorbei an der Stiftskirche Santa María del Campo
geht es weiter zur Plaza de María Pita.
Mitten in der mittelalterlichen Altstadt befindet sich der von Arkaden gesäumte Platz Plaza de María Pita mit dem Rathaus, von dem die engen Gassen einer Fußgängerzone abgehen. Auf dem Platz steht die Statue der María Pita, einer Heldin aus dem 16. Jahrhundert, die einst die Stadt vor der Invasion durch Sir Francis Drake warnte und damit rettete.
Gegenüber dem Hafenbecken erheben sich in geschlossener Front die fast schneeweißen bis acht Stockwerke hohen Häuser mit den, für Galicien typischen, verglasten Holzbalkonen. Ursprünglich entstammt diese Architektur alten Fischerhäusern, deren Vorbauten im Winter die Wärme der Sonne speicherten und im Sommer der Kühlung dienten.
Wenn die Galerías im Licht der Sonne funkeln, wird verständlich, warum A Coruña den Beinamen “Stadt aus Glas” oder auch »Kristallstadt« trägt.
Wir sitzen in der Sonne vor den Galerias mit dem Blick zum Hafen.
Den Weg zurück gehen wir an der Promenade am Hafen entlang.
Dabei kommen wir an der Festung Castillo de San Antón aus dem 16. Jahrhundert vorbei. Heute befindet sich ein Museum darin.
Sa. 25. März
Heute besuchen wir den Herkules Turm mit den Fahrrädern.
Es ist der älteste noch in Betrieb befindliche Leuchtturm der Welt.
Die Römer erbauten den ersten Turm im 1. Jahrhundert, allerdings in etwas bescheideneren Dimensionen. Der Leuchtturm, der im Jahre 2009 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde, stammt in der heutigen Form aus dem Jahre 1788. Das Leuchtfeuer wurde im Jahre 1804 installiert.
Die Anfahrt führt über den Paseo Marítimo Alcalde Francisco Vázquez, der direkt an der Marina beginnt.
Am Fuß des Hügels steht die Statue des keltischen König Breogán, dahinter steht der Herkulesturm.
Wir stehen vor dem Herkulesturm, man könnte ihn auch besteigen, aber wir haben die Fahrräder dabei, d.h. einer müßte immer bei den Rädern bleiben, und zweitens ist es sehr windig - uns zu windig für oben.
Hinter dem Herkulesturm hat man aber auch so schon eine tolle Aussicht.
Auf der anderen Seite die Aussicht Richtung Hafen von A Coruna.
Es ist wirklich sehr sehr windig, trotzdem wollen wir auch noch vor an die Mole mit der Aussichtsplattform.
Anschließend kommen wir zum Hafen, hier liegt das Kreuzfahrtschiff AIDA luna vor Anker. Jetzt wissen wir auch warum wir so viele Deutsch sprechende Menschen gesehen haben.
Wir werfen wieder einen Blick zu den weißen Galerias am Hafen und dann geht es zurück zum Mole.
Nachdem wir Nachmittags wieder zurück sind nutzen wir die Duschen der Marina um anschließend nochmal frisch in die Stadt zu gehen.
Dieses mal nehmen wir einen anderen Fußweg, dabei kommen wir der Kirche des Kloster Santo Domingo, der Iglesia de Santo Domingo vorbei.
Beim Bummel durch die Altstadt hören wir immer wieder deutsche Sprachfetzen, so ein Kreuzfahrtschiff ist schon sehr groß. Wir halten schon mal Ausschau nach einem Lokal für den Abend.
Wir bummeln dieses Mal bis zur neueren Stadt und Christa stattet, seit langem wieder mal, Zara, der Gründer kommt aus Galicien und Massimo Dutti einen Besuch ab.
Gekauft hat sie nichts, unserer Schrank im Wohnmobil ist voll.
Zum Abendessen sind wir wieder am María Pita Platz in der Pulpeira María Pita.
Wie könnte es in einer Pulpeira anders sein, zum Abendessen gibt es Pulpo und deftiges gekochtes Rindfleisch. Wir sitzen unter den Arkaden und es fängt an zu regnen. Auf dem María Pita Platz ist keine Menschenseele mehr zu sehen, dafür sucht alles Schutz unter den Arkaden. Wir können dem Ganzen gelassen zu schauen.
Morgen starten wir, auf Richtung Jakobsweg, nach Santiago de Compostela.