
von Ulcinj, Montenegro fahren wir, mit einem Zwischenstopp an der Lagoon of Patok, bis zum Camping Pa Emer in Albanien
10. Mai 2019 bis 16. Mai 2019
Von Ulcinj Richtung albanische Grenze führt eine, zunächst gut ausgebaute, Straße, an der, wie wir im weiteren Verlauf feststellen müssen, aber noch gebaut wird.



Breite frisch asphaltierte Abschnitte wechseln sich mit Baustraßen ab.

wieder runter auf die alte Straße

alte und neue Straße

es soll besser werden

Handarbeit beim Straßenbau
Manchmal geht es auch noch auf die ganz alte Straße.



dann wieder Baustrasse

Straßenbaumaschinen kommen entgegen

alte wird neue Strasse
Der Grenzübergang wird von Montenegro und Albanien gemeinsam betrieben.

Stau an der Grenze

albanische Autos kommen uns entgegen
Die Formalitäten sind einfach. In einer der drei langen Fahrzeugschlangen warten, am Abfertigungsschalter Perso und Fahrzeugpapiere, die grüne Versicherungskarte braucht keiner, abgeben, dann lange Warten, anschließend Einreise nach Albanien, keine Fahrzeugkontrolle oder Ähnliches. Alles in Allem brauchen wir rund 45 Minuten.

An der Burg Rozafa vorbei führt uns der Weg mitten hinein nach Shkoder.

Wir fahren über eine neue Betonbrücke, bis 2011 lief der gesamte Verkehr aus Montenegro noch über die schmale mit Holzbohlen belegte Brücke, die heute nur noch für Fußgänger frei ist.
Bei der Suche nach einem Parkplatz lernen wir die Grundkenntnisse albanischer Verkehrsregeln. Es gibt Verkehrsvorschriften, keiner hält sich daran. Alles geht, aber jeder passt auf, daß möglichst wenig passiert.



Bei der Fahrt durch einen Kreisverkehr, es gibt viele große hier, sind 3 Autos nebeneinander normal, dazu kommen noch einige Motorräder, Fußgänger die queren und Fahrradfahrer die entgegen der Fahrrichtung unterwegs sind.



Wenn einem danach ist, hupt man, aus welchem Grund konnten wir noch nicht feststellen.


Die 2-spurigen Straßen haben alle einen Parkstreifen, trotzdem wird zusätzlich die rechte Spur, bei laufenden Motor und eingeschalteter Warnblinkanlage, als Parkplatz für den schnellen Einkauf, maximal 30 Minuten, genutzt.


selbst "die Teufelchen" konnten es nicht mehr mitansehen
Am Bulevardi Skenderbeu finden wir einen freien Platz und stellen den Mole dort ab. Spiegel eingeklappt sind wir auch nicht breiter als die albanischen Hummer und ähnliche SUV’s, die durch die Stadt fahren.

Restauriertes Bürgerhaus in Shkodra, Balkone werden zu Schaufenstern

Straßenlokale in der Fußgängerzone

Die heutige Parruca-Moschee wurde 2007 auf dem Platz, der vor 40 Jahren im Rahmen der Atheismuskampagne abgerissenen, originalgetreu wieder aufgebaut.
Beim ersten Eindruck war Christa entsetzt, der Verkehr, das Verhalten und das gesamte Bild der Stadt hatten ihre schlimmsten Befürchtungen übertroffen, aber so langsam kann sie sich zumindest mit der Innenstadt anfreunden.

große Parkanlagen

Fußgängerzone

Die heutige Hauptmoschee von Shkoder wurde von saudi-arabischen Geldgebern gestiftet.

Bürgerhäuser in der Fußgängerzone

viele Straßen sind Alleen
Nach der Stadt und ihrem Verkehr zieht es uns zu unserem nächsten Stellplatz. Im ADAC-Stellplatzführer haben wir uns das Camping Lake Shkodra Resort ausgesucht.
Das Ostufer des Skutari-Sees oberhalb von Shkoder hat ein langgestecktes flaches Ufer. Von der Hauptverkehrsstrasse, der E762, führen Stichstrassen zum Ufer. Auf dem vom ADAC beschriebenen Weg fahren wir zum Campingplatz.

Ben Hur auf einer Hauptstraße

Zufahrt zum Lake Shkodra Resort
Ein "wunderschöner" Campingplatz, ADAC-empfohlen, alles ist eingezäunt, mit sehr guter Infrastruktur, der auch genauso gut am Bodensee sein könnte.
Aber nur von wenigen Stellplätzen aus kann man direkt auf den See sehen.


Hier bleiben wir nicht.
Es geht zurück durch Shkoder zum Südufer, wo die hohen Berge näher am See stehen und die Straße direkt am Ufer entlang führt.

Uferstraße entlang des Skutarisees
Wir stehen frei, was in Albanien immer noch erlaubt ist. Unser Wohnmobile-Stellplatz für heute liegt vor einer Wache der Polizei, direkt am Ufer, in der Nähe des Restorant Shkodra in Shiroke.


Wir genießen lokalen Wein, den Blick über das Wasser und den Sonnenuntergang.

Abendessen direkt am Skutariesee

Sonnenuntergang

Shiroke, Parkplatz mit grobem Schotter, zwischen Ufermauer und Strasse, N 42° 03.571 O 019° 27.364, keine Vers-/Entsorgung, kein Strom, frei
Ein Tag Shkodra ist genug, die in jedem Reiseführer erwähnte alte, osmanische Brücke von Mes wollen wir uns aber noch ansehen.
Unser Navi weiß wohl, das wir nicht auf der Hauptstraße fahren wollen und führt uns wieder einmal durchs Hinterland.
Dabei sehen wir häufig sehr aufwendige Einfriedigungen, von zum Teil noch unbebauten oder nur mit Rohbauten versehenen Grundstücken.

Zaunanlage vor leerem Grundstück

aufwendige Zäune ohne Häuser


Wir kommen zur Ura e Mesit, eine 13 bogige Brücke von insgesamt 130 m Länge, der mittlere Bogen mit einer Spannweite von 21,5 m. Hier wird der Fluss Kir, der wohl bei Schneeschmelze sehr breit werden kann, von einem uralten Handelsweg überquert.

Die Brücke bestand ursprünglich nur aus dem Mittelbogen, die restlichen wurden später angebaut um auch bei Hochwasser die Brücke nutzen zu können.


Für den heutigen Verkehr wurde eine neue Brücke gebaut.


Die neue Brücke wird sicherlich nicht so lange halten wie die alte.
Danach geht’s weiter nach Lezha, auf dem Hügel über der Stadt befinden sich die spärlichen Mauerreste von Akrolissos aus der Zeit um 1000 vor Chr.
Für Albanien ist die Stadt wegen des Grabmahls Skanderberg’s in der Nikolaikirche von besonderer Bedeutung.

Gedenkstätte von Skanderberg in Lezha

nachgebautes Grab Skanderberg's
Daneben sind Reste einer antiken Stadt, Kaimauern und Stadttor, zu finden.

Lezha in Albanien

heutige Ausgrabungsstätte nach dem Erdbeben von 1979
Diese Ruinen wurden bei einem Erdbeben 1979, das den größten Teil der Stadt zerstörte, entdeckt.

Nach dem Rundgang durch die Stadt, einem Einkauf in einem Supermarkt, geht es weiter.
In einem Albanien-Blog hatte Christa von der Lagune Patokut gelesen, in der eine Straße mitten in die Lagune führt. An der Straße sollen Fischlokale mit kleinen Parkplätzen, für Gäste auch zum Übernachten, sein.

Die Anfahrt zur Lagune findet Hermann etwas befremdlich und traut der Geschichte noch nicht. Das abgesagte Strassenstück ist locker 50 cm tief und 10 m lang. Die nächsten 2 km sehen so aus.
Wir fahren aber weiter in die Lagune, rechts und links tauchen schon Lokale auf, bis die Straße in einem Feldweg endet.



Beim Wenden sehen wir die Einfahrt zum Restaurant Arti Gatimit mit einem großen Parkplatz direkt an der Lagune. Christa fragt die Wirtin, ob das Lokal offen sein und wir über Nacht dort stehen können. Es wird die Tochter gerufen, die mit ihren Englischkenntnissen weiter hilft.

Wohnmobile-Stellplatz bei Restoran Arti-Gatimit direkt an der Laguna-e-Patokut

mole-on-tour am Restoran Arti Gatimit auf der Laguna e Patokut Albanien

mole-on-tour Wohnmobile-Stellplatz mit Blick auf Laguna-e-Patokut Albanien, Restaurant Arti-Gatimit, Parkplatz neben einem Lokal, Wiese, an der Lagune, N 41° 38.182 O 019° 35.386, keine Vers-/Entsorgung, kein Strom, frei
Der Fisch war lecker, die Aussicht in die Lagune zum Träumen, also bleiben wir eine weitere Nacht.


Wir rechnen bei der Reiseplanung jetzt in Übernachtungen, nicht mehr in zu besuchenden Orten. Unsere ursprüngliche Planung hat sich verschoben, wir haben weniger Tage für Besichtigungen gebraucht und stellen den weiteren Ablauf auf mehr Abspanntage ein. Von den insgesamt 70 geplanten Übernachtungen, 25 haben wir bereits hinter uns, sind noch 10 frei, der Rest ist verplant.
In der Nacht fängt es wieder heftig an zu regnen und so soll es lt. Wetterprognose auch noch weitere 4 Tage bleiben. Trotzdem starten wir zur Fahrt nach Kruja. Die Stadt liegt 600 m hoch an einem steilen Abhang am Skanderbeggebirge, mit einem vorgelagerten Burgberg.
Die Stecke führt uns steil in engen Kurven den Berg hinauf, der in den Wolken nicht zu sehen ist, Bäche laufen über die Straße, die Straße wird selbst zum Bach.

ausgespülte Straße

Straßen werden zu Flüssen

Straße in den Bergen von Kruja

im Regennebel nach Kruja
In dem Moment, in dem wir oben ankommen, reißt der Himmel etwas auf und es regnet nicht mehr. Wir werden gegenüber dem Hotel Panorama von einem Parkplatzwärter abgefangen, der uns auf seinen Platz leitet und wir beginnen nach einer kleinen Stärkung im Mole mit unserem Rundgang.

In vielen Reiseführern wird Kruja als mittelalterliche Stadt beschrieben, das erschließt sich uns nicht, weder die Burg und besonders nicht der davor liegende Basar sind wirklich alt, sondern nur touristisch aufgepeppt.

alter Basar vor den Burgtoren

Blick auf die Burg von Kruja
Kruja hat für Albanien eine besondere historische Bedeutung und so führt man auch verstärkt ausländische Reisegruppen hierher.
In der Nähe liegen die Reste von Albanopolis, angeblich die erste von Illyren in diesem Gebiet errichtete Siedlung. Hierauf gründet man, das die Albaner von den Illyrern abstammen und somit seit mehr als 3000 Jahre hier leben. Diese Ansicht ist Grundlage des albanischen Selbstverständnisses und besonders in der kommunistischen Zeit unter Enver Hoxha wurde sie gefördert. Nicht-albanische Sprachforscher halten dies eher für nationalistisches Wunschdenken, sie vermuten stattdessen, die Vorfahren der Albaner seien um 500 n. Chr. aus dem inneren Balkan zugewandert.

Von der Wehranlage, auf der eine der Hauptburgen Skanderbeg’s stand, hat man einen Blick bis zum Meer. Heute sieht man vor allem die Wolken, die den Berg hinauf ziehen.
Zu Ehren des albanischen Helden Skanderbeg, der lange Zeit, von 1443 bis 1468, den Vormarsch der Osmanen nach Europa in den albanischen Berge aufgehalten hatte, wurde ein Museum errichtet, indem die albanische Identität gefeiert wird.

Eingang des Skanderbeg-Museum in Kruja

Büste von Skanderbeg, Albaniens Nationalheld
Den Berg hinunter fahren wir wieder in strömendem Regen.
Im neuen Kruja im Tal, in Fushe-Kruje, kaufen wir noch ein, dieses mal parken wir albanisch , auf der Straße in der zweiten Reihe mit eingeschalteter Warnblinkanlage. Als wir aus der Bäckerei zurück kommen, stehen 2 Polizisten am Mole, grüßen uns freundlich mit hochgehobenen Daumen, also alles richtig gemacht.
An der langen Reihe von Hotelbauten, am Strand von Durres, vorbei geht es nach Karpen ein Ort in der Gemeinde Kavaje, zum Camping Pa Emer, mit dem Gedanken dort die erwarteten Regentage zu verbringen und einen neuen Bericht für unseren Blog fertig zu schreiben.
Die Zufahrt zum Platz führt über die üblichen Seitenstraßen.

Begegnungen auf dem Weg zum Camping Pa Emer

Zufahrt zu Camping Pa Emer bei Durres

die Wege bei Regen

Wohnmobile-Stellplatz mole-on-tour auf dem Campingplatz Pa-Emer bei Karpen in Albanien, Kavaje, Camping Pa-Emer, Parkplatz schlecht geschotterte Plätze zwischen Pinien, am Meer, N 41° 10.917 O 019° 28.609, Vers-/Entsorgung, Strom, 18,00 €

Morgens wachen wir auf und von Regen ist erstmal nichts zu sehen!!!!!
Gegen Mittag ist der Regen wieder da, wir lesen, schreiben und sehen aus den Heckfenster des Mole direkt aufs Meer.
Karibik-feeling immer dann, wenn Sonne scheint

künstlich angelegte Insel

Badebucht auf der Insel
Es ist so ruhig und entspannend, das wir trotz des immer wiederkehrenden Regens für 3 Nächte hierbleiben bevor es weiter nach Berat geht.
Berat ist ein weiterer Punkt auf Christa’s Liste der Weltkulturerbestätten, Hermann muß mit dem Aufkleben einer neuen Landesflagge noch etwas warten