30.September 2019 bis 4. Oktober 2019
Von Chiavenna geht es weiter zum Comer See.
Kurz bevor der Fiume Mera, dem wir seit Chiavenna flußabwärts folgen, in den Comer See fließt
Wir wollen nach Menaggio. Die ganze Zeit fahren wir direkt am See, auf einer manchmal doch sehr schmalen Straße, entlang und können das Panorama See / hohe Berge bewundern. Bei Domaso wird die Straße ausgebessert und es wird nochmals enger.
Entlang des Comersee's
Anfahrt nach Domaso
Ab und an geht es durch alte Tunnels.
oder es gibt eine kleine Steigung in einem Ort
In Menaggio hatten wir über campercontact einen Stellplatz ausgesucht, der sehr malerisch liegen soll, mit Blick zum See, neben einer Kirche. Wir sind vor 12 Uhr da, eine Zeit in der die meisten Wohnmobilisten abgefahren und die Neuen noch nicht da sind. Auf dem Platz steht ein Womo und der Rest ist voll mit PKW’s. Menaggio wollte uns nicht sehen.
Wir fahren weiter Richtung Lugano. Dafür müssen wir über den Bergzug der den Comer See vom Luganer See trennt.
Schon in Menaggio geht es den Berg hinauf. Der Anstieg hinauf nach Croce ist sensationell. Einige Alpenpässe sind einfacher zu befahren. Hermann ist gefordert, über vier sehr enge Spitzkehren geht es hinauf.
Hier sind wir schon fast wieder oben
Oben angekommen geht es die Höhenmeter, die auf 1 km hinauf gingen, auf 12 km gemächlich bergab, vorbei am Lago di Piano an den Luganer See, und weiter entlang des Sees, bis zu den Anfängen von Lugano.
Kurz vor der Stadt queren wir die Grenze zurück in die Schweiz.
Lugano selbst liegt an der Mündung des Cassarate, in einem Talkessel.
Blick auf den "Zuckerhut" von Lugano
Serpentinen in Lugano
Wir wollen wieder zu einem bei campercontact gefundenen Stellplatz.
Die Anfahrt gestaltet sich schwierig.
Auch in Lugano, geht es in engen Kurven steil hinauf und hinab. Baustellen kommen hinzu und so umkreisen wir den Bahnhof, hinter dem der Stellplatz liegt, weitläufig.
Nachdem wir, beim zweiten Anlauf, wieder an der gleichen Stelle vorbei sind, geht es, ohne Lugano, weiter nach Bellinzona, nur ca. 30 km entfernt.
Zuerst müssen wir natürlich wieder über einen Bergzug bei Rivera, einem Ort mit einem Stellplatz für 80 Womo’s.
Es geht über schräge Rampen hinunter ins Tal des Tessin der in den Lago Maggiore fließt.
Gegen 15 Uhr sind wir in Bellinzona.
Bellinzona, städtischer Stellplatz, Nähe Sportzentrum, N 46° 12.072 O 009° 01.209, Ver-/Entsorgung, Strom, 20,00 Fr
Die Autobahn teilt sich hinter Bellinzona, nach links, den Tessin hinauf durch den Gotthard-Tunnel Richtung Zürich, nach rechts, die Moesa entlang durch den San Bernardino-Tunnel Richtung Chur
Der erste Stadtrundgang, zeigt uns eine italienische Stadt, mit gemütlichen Plätzen zum sitzen und flanieren.
Piazza Collegiata
Piazza Nosetto in Bellinzona
Das Touristbüro befindet sich im Rathaus, dem Palazzo Civico, dort bekommen wir die Infos für die Busfahrt, am nächsten Morgen hinauf zu den Burgen.
Bellinzona’s Besonderheit sind die 3 Burgen, die zusammen mit der großen Stadtmauer 2000 zum Weltkulturerbe ernannt wurden.
Ihre besondere Bedeutung erhielt die Stadt weil von hier aus der Zugang zu 4 Alpenpässen, Gotthard, Lukmanier, San Bernardino und Nufenen, kontrolliert werden konnte.
Die erste Burg, Castelgrande, liegt im Tal auf einer Felskuppe.
die zweite, Castello di Montebello, auf halber Höhe
und die dritte, Castello di Sasso Corbaro, oben am Berg.
Ein Teil der Stadtmauer ist noch erhalten, früher sperrte sie das gesamte Tal vom Fluss bis zum Castello di Montebello ab.
Wir wollen alle 3 Burgen besuchen. Als erstes fahren wir mit dem Stadtbus ganz nach oben, hinauf ist für unsere Kondition zu viel, hinab ist ok.
Burg Sasso Corbaro
Wehranlagen der Burg Sasso Corbaro
Die Burg Sasso Corbaro wurde in 1478 in nur 6 Monaten erbaut. Von ihrem Platz, 230 m über der Stadt, blickt man weit über das Tal des Tessin.
Vom Castello di Sasso Corbaro hinunter in Tal
Abstieg von Burg Sasso Corbaro
durch die Weinberge
Steil geht der Abstieg hinunter zur Burg auf dem Montebello-Hügel, rund 90 m über der Stadt.
An einem der vielen Brunnen gibt es eine kleine Erfrischung
Castello di Montebello
Inneres Tor zum Castello di Montebello
Der Kern dieser Burg stammt aus dem 13. Jahrhundert, das heutige Aussehen stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts.
Die ersten Spuren einer Besiedelung auf dem Hügel des Castelgrande gehen in die Jungsteinzeit ca. 5.000 v. Chr. zurück. Die Basis der Befestigungsanlagen baute man im 4. Jahrhundert n. Chr., immer wieder umgebaut und erweitert stammt das heutige Bild aus dem 19. Jahrhundert.
Nach dem Abstieg mit seinen zahlreichen Informationen gönnen wir uns eine Siesta.
Danach starten wir Richtung Cannobio am Lago Maggiore. Es liegt nur ca. 38 km entfernt.
Wir fahren an Locarno und Ascona , die auch sehr schöne Städte sein sollen, vorbei, immer am Westufer des Lago Maggiore entlang. Der Himmel zieht sich zu, es wird richtig grau.
Am Lago Maggiore
grauer Himmel am Lago Maggiore
Gegen 15 Uhr kommen wir nach Canobbio. Den Stellplatz den wir aufsuchen wollen kennen wir von Stefan. Die Zufahrt ist recht eng, aber ohne Probleme zu fahren.
Cannobio, städtischer Stellplatz, enge Zufahrt, nur Mut immer den Schildern nach, N 46° 03.710 O 008° 41.527, Ver-/Entsorgung, Strom, 16,00 €
Der Stellplatz liegt am Fluss, der auch den Namen Canobbio trägt, dort finden wir einen schönen Platz.
Vor dem Abendessen vertreten wir uns noch ein wenig die Beine und gehen wenige Schritte (ca. 800 m ) bis an die Uferpromenade. Ein sehr schönes Örtchen, mit schönen Gassen und einer sehr schönen Uferpromenade mit einer Piazza zum verweilen.
Allerdings zieht sich der Himmel immer weiter zu, zum sitzen an der Piazza ist es uns zu ungemütlich.
Vom Fähranleger fahren Schiffe über den ganzen Lago Maggiore.
aber auch die Bewohner der Stadt sind nett
Wir gehen zurück zum Mole und essen dort zu Abend. In der Nacht erleben wie dann ein ordentliches Gewitter, sagt Christa.
Wir starten früh am Morgen und fahren weiter zum Ortasee
Orta San Giulio, offizieller Stellplatz auf einem Parkplatz, sehr steile Auf- und Abfahrt mit engen Spitzkehren, man muss in den Kehren rangieren und das letzte Stück rückwärts fahren, N 45° 47.805 O 008° 24.732, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, frei
Auf Orta San Giulio als Reiseziel, kamen wir über einen Hinweis zu den Sacri Monti.
Die Sacri Monti, die heiligen Berge, wurden 1491 beginnend als eine Art 3D-Glaubensgeschichte errichtet. Im Laufe der Jahrhunderte wurden sie erweitert und alle Kunststile, der jeweiligen Zeit, nahmen ihren Einfluss.
Sie gehören seit 2003 zum Weltkulturerbe.
Aufgebaut sind sie alle nach dem gleichen Prinzip. Wie bei einem Kreuzweg geht der Besucher einen, meist steilen Berg hinauf, an mehreren Kapellen vorbei, bis zu einem zentralen Heiligtum.
Auf dem Sacro Monte di San Francesco (Sacro Monte d’Orta) wird in 20 Kapellen das Leben des heiligen Franziskus von Assisi mit lebensgroßen Terrakottafiguren und großen Wandfresken dargestellt. Den Abschluss bildet die Chiesa San Nicolao.
Kapelle auf dem Sacro Monte d Orta
Die Innenansicht in der Kapelle VII:
Der Papst bestätigt die Ordensregel des Hl. Franziskus und seiner Gefährten
Die Kapelle VIII auf dem Sacro Monte
Sacro Monte d Orta Kapelle IX: Innenansicht mit der Darstellung der Einkleidung der hl.Klara
Sacro Monte d Orta Kapelle X
Die Innenansicht:Der Sieg des hl.Franziskus über die Versuchungen
Die Kapelle XI am Sacro Monte d Orta
Den Berg hinunter kommt man in den Ort, mit schönen Gässchen und der Piazza Mario Motta.
In die Altstadt von Orta San Giulio
Die Piazza Mario Motta
Von dort bringt uns ein Taxiboot zur Isola San Giulio. Die Boote pendeln ständig von Orta San Giulio aus.
Isola San Giulio im Ortasee
Zur Isola San Giulio mit dem Fährschiff
Es ist ein fast komplett bebautes Inselchen, das früher nur von Kirchenherren bewohnt wurde, heute leben nur noch Klausurschwestern des Benediktinerordens auf der Insel, es ist allerdings der Ausflugsort des Ortasee’s.
Die kostbare romanische Kanzel aus grünem Serpentinen-Marmor geschmückt mit Christlichen Motiven in der Basilika San Giulio
Die Krypta mit dem Reliquienschrein des Hl.Julius
in der Basilika San Giulio
Anschließend zurück auf dem Festland lassen wir uns in unseren Routinen nicht unterbrechen, ein Spritz auf der Piazza, spazieren gehen entlang des Sees, Essen, Lesen und Faulenzen.
Uferweg in Orta San Giulio am Ortasee
ein schöner Weg entlang des Ufer's
Die Uferpromenade von Orta San Giulio entlang des Ortasee
Von hieraus, soll es am nächsten Tag weitergehen, nach Alba, Trüffel und Eselspalio stehen dort auf unserer Wunschliste.