
23.Mai 2022 bis 29.Mai 2022
Von Alberobello bis Ostuni sind es gerade einmal 35 km, deshalb lassen wir den Tag ruhig angehen. Frühstücken, duschen und dann bei der Hitze den Mole wieder ver- und entsorgen.
Dann geht es zur weißen Stadt.

Plötzlich ruft Christa, Stopp anhalten. Christa hat auf einem Feld einen alten Trulli entdeckt, den sie genauer ansehen möchte.

Kurz nach Locorotondo ein alter Trulli, wie man heute so schön sagt, ein Lost-Place.

Sogar mit einem Doppeldach

Der Zugang wird etwas von einem kleinen Feigenbaum verwehrt.

Aber im Innenraum könnte man nach etwas Aufräumen sogar wohnen.

Und die alte Eingangstüre mit dem schweren Holzriegel sieht auch noch funktionstüchtig aus.

Wir kommen aus dem Landesinneren nach Ostuni, also von „Oben nach Unten“ . In 20% Gefälle führt die Hauptstrasse den Berg hinab, auch die großen Sattelschlepper müssen hier entlang. Es ist die weniger bekannte Stadtansicht von Ostuni, anders als die, wenn man von der Meerseite her kommt.

Das Stadtpanorama sehen wir bei der Anfahrt zum Stellplatz, nachdem wir einmal um die Stadt herumgefahren sind. Das NAVI hatte uns zunächst einmal mitten ins Zentrum gelotst.
Ostuni liegt etwa acht Kilometer landeinwärts von der Küste der Adria. Der alte Ortskern befindet auf drei Hügeln mit Blick auf die Olivenhaine zur Adriaküste, auf einer durchschnittlichen Höhe von 223 Metern.
Die wichtigste Attraktion von Ostuni ist die hervorragend erhaltene Altstadt, mit ihrem Gewirr von Gassen und Stiegen zwischen den typischen weiß gekalkten Häusern. Das Zentrum der Altstadt bildet die Piazza della Libertà an der Grenze von Alt- und Neustadt.

Ostruni, Stellplatz, N 40° 44.097 O 017° 34.516, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, € 15,00, eigentlich ist es nur ein Parkplatz nahe der Altstadt, der auch an Wohnmobile vermietet wird (mit Übernachtung)
Jetzt erleben wir das erstmal eine Stadt bei einer Tagestemperatur von über 30°. Wir warten ersteinmal bis zum späten Nachmittag, bevor wir uns in die Stadt trauen.

Durch das alte Tor zur Altstadt geht es in die weiße Stadt.

In den Altstadt Gassen gibt es nur enge Parkplätze, die Autos dürfen nur entsprechend "klein" sein.

Wie in bisher allen alten italienischen Städten geht es wieder treppauf und treppab.

In der Altstadt findet man das Museo delle Civiltà preclassiche (ein Museum über vorklassische Zivilisationen).

Bei weitergehen kommen wir zur Kathedrale von Ostuni (Cattedrale di Ostuni), die natürlich auch von den Tourist-Taxis angefahren wird.

Natürlich sehen wir auch in die Kirche.

Direkt neben der Kirche steht der Palazzo Seminario mit dem Arco Scoppa.

Es geht den Berg hinauf durch schöne Gassen in der Altstadt.

Immer wieder fallen uns besondere Türen in den weiße Gassen auf.

Manche mit viel Sinn fürs Detail

In der Altstadt, weiße Gassen mit weiß gekalkten Treppen.

Wir sind jetzt oben, beim Borgo Antico Bistrot hat man einen weiten Blick bis zum Meer.

Wir schlendern wieder nach unten durch schmale Gassen mit Lokalen.

Auf der Piazza della Libertà steht der Obelisk Colonna di Sant'Oronzo. Dieser Obelisk von 20,75 m Höhe im Barockstil, wurde 1771 dem Schutzpatron der Stadt Sant'Oronzo gewidmet, der die Ostunesi 1740 von der Pest befreit haben soll.

Auf der Piazza della Liberta mit der Chiesa di San Francesco d’Assisi, hat die weiße Stadt Abends um 19.30 Uhr immer noch stolze 28° Grad, für uns Nordeuropäer schon sehr gewöhnungsbedürftig.

Wir steigen nochmal ein wenig die Altstadtgassen hoch. Wir haben jetzt Hunger und Hermann hatte im vorbeilaufen etwas gesehen, was ihn interessiert hatte.

Das Lokal Antica Salumeria in der Altstadt war ihm ins Auge gefallen.

Zum Abschluss des Tages bleiben wir mit einem Wein noch ein wenig neben der Antica Salumeria auf einem Bänkchen sitzen.

Dafür bekommt der Stadtheilige noch seinen Heiligenschein.

Der Blick zur Stadt vom Car Parking - Foro Boario gegen Abend.

Am nächsten Morgen haben wir nochmal einen Blick auf das Stadtpanorama von Ostuni, die weiße Stadt in Apulien.
Nach dem heißen Tag in Alberobello und Ostuni, streichen wir Lecce von unserer Besuchsliste. Noch eine Stadt bei diesen Temperaturen ist nichts mehr für uns.
Wir durchqueren die Stadtränder von Brindisi Richtung Meer.

Unsere erste Anlaufstelle am Meer auf der SP 133 in Richtung Casalabate ist der Torre Rinaldi, den wir schon von der Strasse aus sehen. Am Torre Rinalda, einem ehemaligen Küstenwachturm, hätte man stehen können. Wir entscheiden uns für's weiterfahren, der Strand ist ziemlich dreckig, der Parkplatz nicht besonders einladend.

Ab Casalabate geht die SP 366 weiter entlang des Meeres. In San Foca (Melendugno) können wir sie noch befahren.

Ab hier in San Foca ist sie gesperrt

Durch diese Strasse geht es weiter
Eine weiterer Übernachtungsplatz sollte ein, von einigen Portalen aufgeführter Stellplatz , neben dem Lokal Rokamel in Roca Vecchia sein.
Die Anfahrt stellt sich als schwierig heraus, in der gesamten Region von Melendugno wurde anscheinend die Verkehrsführung geändert. Man kann hier nur noch mit einem PKW in die Küstenorte.
Überall stehen Verbotsschilder für Wohnmobile mit den aufgeführten Preisen bei einer Zuwiderhandlung, 100 - 500 €. Wir fahren soweit es geht entlang der Küste, in der Hoffnung doch noch einen schönen Platz zu finden. Hoffnungslos !!!

Dann ist die Strasse auch noch wegen Bauarbeiten gesperrt und der gesamte Verkehr wird über einen Feldweg abgeleitet. Enge Straßen mit "kräftigem" Gegenverkehr

Und nun Ab wird es richtig seltsam. Nach rechts ist Durchfahrtsverbot, nach links darf man nur bis 2,5 t. Also drehen wir auf der Strasse und es geht zurück.

Fahrtstrecke von San Foca vorbei an Rocca Veccia, Zur Grotta della Poesia hin und zurück, und weiter nach Sant'Andrea.Die gesamte SP366 wird nur noch für PKW befahrbar gemacht und zum Teil in Einbahnstraßen umgewandelt.
Letzendlich wird unser Wohnmobilstellplatz der Platz Camper The Stacks oder I Faraglioni Area Camper in der Via Lungomare Matteotti 12 am Torre Sant' Andrea.
Der Stellplatz liegt an der Promenade mit Blick aus dem Heckfenster aufs Meer. In beide Richtungen die Küste entlang liegen felsige Badebuchten, wilde Felsformationen, bis Otranto sind es ca. 15 km mit dem Fahrrad.

Sant'Andrea, Wohnmobil-Stellplatz, N 40° 15.352 O 018° 26.627, Ver-/Entsorgung, Wlan, Strom, € 18,00, im August € 35,00,
Wir brauchen einige Tage Ausruhen um die Aufnahmefähigkeit der Speicherplatte im Kopf wieder herzustellen.
Dienstag am Tag der Ankunft:
Zunächst laufen wir am Strand entlang nach Torre dell’Orso, dem Nachbarort ca.3 km entfernt, auch um einzukaufen. Dann bauen wir erst unser Tarp auf und legen uns in den Schatten. Es wird ein ganz fauler Tag, nach dem Motto: Eigentlich machen wir nichts, aber heute machen wir gar nichts.
Mittwoch:
Wieder faulenzen und ein bisschen die Umgebung erkunden. Nach ca. 300 m ist man an der Grotta del Canale und dem I Faraglioni di Sant’Andrea, dem "Bogen der Liebenden“, tollen Klippenformationen mit einem Meer in den schönsten Farben.
Dieser Ort ist ein besonderer Anziehungspunkt an der Küste. Auf dem Parkplatz, der ausdrücklich für Wohnmobile verboten ist, ist ein ständiges kommen und gehen.






Schwimmer in der Grotta del Canale
Gegen Abend gibt es ein wenig Aufregung auf dem Parkplatz, wir schauen über die Mauer, eine Eselmutter und ihr Junges gehen dort spazieren.
Aber das war auch die einzige Besonderheit an diesem Tag.


Donnerstag:
Heute holen wir die Rädchen aus der Heckgarage und machen einen kleinen Fahrradausflug nach Rocca Veccia, wir wollen mal sehen, wo wir mit dem Mole nicht weiter kamen.

Die Strecke unserer Fahrradtour

Torre dell’Orso verdankt seinen Namen einem alten Wehrturm aus dem 16. Jahrhundert, dem Torre dell’Orso (der Bärenturm) an der Strandpromenade.
Die sogenannte Perle des Salento, die berühmte Grotta della Poesia: ein Naturschwimmbad 30 Meter vom Meer entfernt. Deren Zugang erfolgt über ein archäologisches Ausgrabungsgebiet von Roca Vecchia und ist jedoch auf jeden Fall von 9 bis 19 Uhr möglich, indem man ein Ticket von 3,-€ bezahlt. Seit dem Jahr 2020 ist ein Badeverbot in Kraft getreten, da die Klippen rund um die Grotta della Poesia zunehmend brüchig werden.

Grotta della Poesia, Höhle der Poesie, ein Naturpool mit Grotte

Grotta della Poesia in Roca Vecchia

die Treppe hinab zur Grotta della Poesia

rund um die Grotte stehen die Besucher
Weiter geht es nach Rocca Veccia.

Vor dem Restaurant Rokamel in Roca Vecchia direkt am Strand gab es nach Informationen von vielen Portalen einen Wohnmobilstellplatz (sogar Google zeigt ihn immer noch an). Die Zufahrt ist gesperrt.

Die Lage des Stellplatzes war sicher ein Traum direkt neben dem Restaurant Rokamel.

Wir fahren weiter und sehen den Grund für die ganzen Umleitungen - die Straße wird erneuert und ein breiter Fußgänger- und Fahrradweg angelegt, was ja auch seine Vorteile hat. Fahrrad fahren bedeutet hier schon ein wenig Abenteuer.

Jetzt sind wir nochmal an der Stelle, in der es in San Foca, mit dem Mole nicht mehr weiter ging. Wir fahren noch bis in den Ort, sehen uns die Strandpromenade an und machen uns dann auf den Rückweg.
Freitag:
Nach drei Tagen relaxen starten wir zu einem Ausflug nach Otranto, nicht mit dem Fahrrad. Die Platzbetreiber bieten einen Shuttleservice nach Otranto und nach Lecce an.

Otranto die alte Hafenstadt:
Der Shuttleservice bringt uns bis zur Kirche della Madonna dell’Altomare. Von dort haben wir einen Panoramablick über die Bucht mit dem Stadtstrand bis zur, von einer mächtigen Stadtmauer umschlossenen, Altstadt.
Den Strand entlang, durch die Porta Terra und weiter durch den Torre Alfonsina, kommen wir in die Altstadt. Einmal kurz um die Ecke und wir stehen vor der Kathedrale von Otranto: Die Kathedrale Santa Annunziata

Die Porta Terra, der Weg zur Altstadt.

Das zweite große alte Tor die Porta Alfonsina

Durch die Porta Alfonsina, der Schutz für die alte Hafenstadt.

Wir sind bei der Kathedrale Santa Annunziata, dem Duomo di Otranto.

Im Giebel eine schöne Fensterrose

Das Fundament besteht unter anderem aus 42 Säulen die die romanische Krypta bilden, über einer Ruine eines Bauwerks der Messapier sowie eines frühchristlichen Sakralbauwerks.

In der Krypta finden sich noch alte Freskenreste
Die Besonderheit der Kirche ist ein großes Bodenmosaik in Form eines Lebensbaumes aus dem 12. Jahrhundert. Insgesamt sind in diesem Mosaik über 700 einzelne „Geschichten“ miteinander verwoben.

Das Lebensbaum Bodenmosaik im Mittelschiff

Direkt am Eingang zeigt das Fußbodenmosaik zwei Elefanten. (Man muß Geduld haben um einen freien Blick auf den Boden zu bekommen.)

Detail aus dem Fußbodenmosaik

Fußbodenmosaik
Anschließend schlendern wir Richtung Kastell.
Die Festung steht in enger Verbindung mit der der Stadtmauer, mit der sie eine gemeinsame Verteidigungsanlage bildet. Diese zeigt sich heute als fünfeckige Anlage, umgeben von einem breiten Burggraben und mit vier Türmen versehen, drei runden Türmen und einem, dessen Spitze Richtung Meer ausgerichtet ist. Auf der fünften Seite befindet sich die Zugbrücke.

Der Blick in den Burggraben des Castello di Otranto.

Zwei der drei Rundtürme

Blick zur Zugbrücke
Langsam bekommen wir Hunger.

Wir spazieren weiter durch die Altstadt von Otranto, vorbei am Uhrturm der alten Hafenstadt.

Das Blue Bar Bistro war uns beim rumschlendern ins Auge gefallen. Hier machen wir eine Mittagspause.

Antipasti im Otranto Blue Bar Bistro in der Altstadt, ausgesprochen lecker, besonders die Burrata.
Wir vertreten uns nach dem Essen wieder noch ein wenig die Beine.
Nachmittags sitzen wir in einem Lokal in Otranto, mit Blick auf den Hafen. Natürlich bei einem Aperolspritz und einem Camparispritz. Es ist kein Fischerhafen mehr, er ist belegt von Yachten und Sportbooten.Wir versuchen ein Ranking von all den vielen schönen Städten die wir bisher gesehen haben zu erstellen.
Wir überlegen nach welchem Kriterium man vorgehen könnte,
nach persönlich empfundenem Gefallen,
nach Kulturhighlights,
nach Lebhaftigkeit der Stadt,
nach Ordnung und Sauberkeit (interessiert wahrscheinlich nur Deutsche Touri’s)
Wir kommen zu keinem Ergebnis. Alle Städte waren auf Ihre ganz eigene Art schön. Otranto hat uns aber doch besonders angesprochen, vielleicht auch durch seinen Ruf als Tor zum Osten mit der Nähe zu Griechenland und Albanien.

Am Hafen entlang führt uns der Weg vorbei an dem Monumento agli Eroi de Martiri del 14 agosto 1480 (Denkmal für die Helden und Märtyrer vom 14.August 1480). Es wurde zu Ehren der 800 Märtyrer errichtet, die sich nach der Eroberung der Stadt eher köpfen liessen als den Glauben zu wechseln.

Wir sind auf dem Rückweg zum Platz an dem wir wieder abgeholt werden und genießen noch einmal den Panoramablick auf Otranto und seinen Stadtstrand, den Spiaggia dei Gradoni.
Samstag:
Es wird wieder ein Faulenzer-Tag mit einen bisschen am Blog weiter arbeiten
Sonntag:
Wir bleiben noch einen weiteren Tag auf dem Stellplatz, der Himmel hat sich zu gezogen, ab und an donnert es.
Nach zwei Tagen absoluter Faulheit sind wir auch wieder bereit loszuziehen.
Montag morgen geht es weiter zur Spitze des Absatzes.