30.Mai 2022 bis 2.Juni 2022
Nach unserer Abfahrt in Sant' Andrea stoppen wir zunächst in Otranto, am nächsten etwas größeren Supermarkt, um unsere Vorräte aufzufüllen. Außer Brot und Obst gab es in Sant' Andrea wenig.

Erst einmal geht es, wenn es denn geht, wieder entlang der Küste, vorbei an den Alimini-Seen (natürlichen Salzseen) und Otranto auf der SP87, wobei wir kurz hinter Otranto am Cap Otranto, dem östlichsten Punkt Italiens, vorbei kommen.

Die engen Strassen werden durch geparkte Autos noch enger.

Die Ortsdurchfahrt in Porto Badisco ist wirklich schon sehr eng, der Rest ist schlängeln.

Hinter Porto Badisco wird die Sp87 dann zur SP358, mit tollem Ausblicken auf das Meer. Für uns geht es weiter nach Santa Cesarea Terme.

Die Farben sind tatsächlich so, der Blick aufs Meer begeistert, trotzdem muß man das Lenkrad im Griff behalten.

In Santa Cesarea Terme fahren wir entlang der Promenade am Hafen.

Dann geht es zu einem weiteren Highlight an der Küste des Salento. Kurz vor Castro machen wir einen Zwischenstopp zur Besichtigung der Grotte Zinzulusa. Der Parkplatz fällt schräg Richtung Meer, hier werden wir nicht übernachten.

Über Treppen in die Schauhöhle: Grotta Zinzulusa

Man kann die Grotte auch bei einem Bootsausflug von Castro aus besuchen, kommt dabei aber nur bis vor die Höhle und nicht hinein.

Auf unserem Weg in die Grotta Zinzulusa haben wir ein wenig Brandung und Gischt, die auf den Weg schlägt.

Wir gehen zu Fuß zur Schauhöhle

Ab und zu sieht es aus wie ein spukender Höhleneingang.

In einem günstigen Moment manövrieren wir uns an der Brandung vorbei ohne naß zu werden.

Von der Grotta-Zinzulusa, der Schauhöhle direkt am Meer, führt der Weg dann in die Tropfsteinhöhle.

In der Tropfsteinhöhle

Blick zurück zum Höhleneingang

Wieder auf dem Weg nach draußen

Die Grotta Zinzulusa in ihrer ganzen Schönheit

Bei der Weiterfahrt kommt in Castro wieder die Sperrung der SP 358, durch eine Umleitung kommen wir mitten durch den Ort Marttima und dann wieder zurück an’s Meer bei Marina di Marittima.

Das gleiche passiert uns bei Pizzo Cannone wieder, ein Stück lang geht es weg vom Meer und bei Canale del Rio kommen wir wieder auf die SP 358, auf der wir jetzt aber bis Santa Maria di Leuca durchfahren können.

In Porto Tricase am Hafen einigt man sich mit dem Gegenverkehr.

Es geht weiter zum Faro Capo Santa Maria di Leuca, einem Leuchtturm der das Wahrzeichen der Stadt Santa Maria die Leuca ist und 1864 erbaut wurde.
Die Basilica Santa Maria de Finibus Terrae, ebenfalls auf dem Kap gelegen, wurde in ihrer jetzigen Form zwischen 1722 und 1755 erbaut und gedenkt dem Heiligen Petrus, der hier auf seiner Reise nach Rom zum ersten Mal italienischen Boden betreten haben soll.
Wir fahren nur vorbei.

In Santa Maria di Leuca geht es entlang des Lungomare Leuca, der Promenade. Dann müssen wir wieder den Berg hoch in die Stadt.

Und kommen dann von der Strasse Via Torre wieder zurück ans Meer und weiter über die Brücke Lo Scalo di Leuca. Dann können wir weiter in Richtung Punta Ristola.

Zur Punta Ristola, wir können sie schon sehen.

Wir sind am südlichsten Punkt des „Absatzes“ des Stiefels mit unserem Mole, an der Punta Ristola, dem Kap bei Santa Maria di Leuca

Das Kap, bei Santa Maria di Leuca, trennt den Golf von Tarent von der Straße von Otranto und bildet den Schnittpunkt zwischen dem Ionischen und dem Adriatischen Meer.
Auf dem Weg zum Torre Palli müssen wir wieder ständig hin und her, also vom Meer weg und wieder zurück, fahren.

Bis Marina di Felloniche geht es dann weiter auf der SP214

Hinter Marina di Felloniche müssen wir wieder über Nebenstrassen, die mehr Feldwegen ähneln, nach Torre Vado.

Kurz vor Torre Vado kommen wir zurück auf die breite Straße am Meer.

Dann sind wir nach wenigen Kilometern in Torre Pali mit unserem Mole, am Porto di Salve, dem Hafen.
Reisebeschreibungen von Torre Pali: Der Strand Torre Pali, in der Provinz Lecce, liegt im Süden Salentos zwischen den Städten Gallipoli und Santa Maria di Leuca – bei der smaragdgrünes Wasserfarbe und dem feinen weißen Sand kommt Karibikfeeling auf. Kleine Dünen und flach abfallendes Wasser machen diese Strandregion zu einer Besonderheit.
Auch dieser Abschnitt besitzt seinen Namen von einem Wachturm, die hier oft an der Küste zu finden sind. Der Turm stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde von Karl V. errichtet. Der Turm sollte die Region vor den sarazenischen Piraten schützen.
Bei der Erbauung stand der Turm noch am Festland.

In Torre Pali, an dem von uns angestrebten Stellplatz am Hafen, wird wohl alles komplett umgebaut. Das gesamte Gebiet war eine Baustelle.
Wir entscheiden uns daher dann doch weiterzufahren.

Torre Pali, dieses Bild blieb uns leider verwehrt. Wir hoffen auf ein nächstes Mal.
Wir fahren bis Gallipoli. Der offizielle Wohnmobilstellplatz direkt an der Durchgangsstraße hat uns nicht gelockt. Obwohl wir wissen das die Stadt für Wohnmobile gesperrt ist, fahren wir soweit es geht bis zum ersten Verbotschild und biegen dann links ab Richtung Meer.

Unser Stellplatz in Gallipoli wird ein Parkplatz am Lungomare Galileo Galilei, N 40° 03.071 O 017° 59.847, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, frei
Gallipoli wurde vor 2500 Jahren von Griechischen Siedlern gegründet. Sie nannten die Hafenstadt Kallipolis (auf deutsch: „schöne Stadt“).
Gallipoli besteht aus der Altstadt (centro storico) und dem Dorf (italienisch: Borgo), der Neustadt. Die Altstadt liegt auf einer Felseninsel und ist durch eine Brücke mit der auf dem Festland gelegenen Neustadt verbunden.

Gegen Abend gehen wir in die Küstenstadt Gallipoli. Auf dem Weg zur Altstadt kommt man am Castello di Gallipoli vorbei.

Der Blick zurück zeigt, das die Altstadt von Gallipoli eine Insel ist. Hier sieht man den Übergang von Altstadt und Neustadt

Beim Bummel durch die Altstadt kommen wir durch die Via Duomo, eine Gasse wie in vielen italienischen Altstädten.

Hermann hatte von der hässlichste Kirchenstatue in Italien gelesen. Deshalb wollte er zur Chiesa di San Francesco d'Assisi in der Altstadt an der Spitze der Insel.

Die Chiesa di San Francesco d'Assisi ist eine Barockkirche. In der rechten Kapelle vom Eingang aus, befinden sich die lebensgroßen Holzfiguren, die im 18. Jh. von einem ortsansässigen Bildhauer geschaffen wurden.

Der gute Dieb hängt am Kreuz und schaut auf Christus

Der böse Dieb wendet sein Antlitz ab
Der italienische Dichter Gabriele D'Annunzio soll 1895 extra nach Gallipoli gekommen sein und beim Anblick gesagt haben : "Das ist das schönste hässlichste Kunstwerk Italiens"

Wir gehen nach rechts um die Ecke und stehen vor dem Strand Riviera Nazario Sauro direkt bei der Altstadt und blicken in Richtung Hafen.

Der Blick zurück zur Spitze der Insel entlang des Riviera Nazario Sauro Strand

Am Hafen von Gallipoli sehen wir die vielen Fischerboote. Die Stadt lebt auch heute noch mit dem Fischfang.

Auf dem Rückweg fällt uns der Palazzo di Vetro (Glaspalast) und die La Fontana Greca (griechischer Brunnen) auf. Ein starker Kontrast von alt und neu.

Das Panorama der Küstenstadt Gallipoli bietet sich uns am nächsten Morgen.
Für uns geht es weiter.
Der nächste Punkt auf unserer Reiseroute ist Manduria.
Manduria ist die Weinanbauregion in Apulien. Die Geschichte des Primitivo di Manduria kann man im Museum Consorzio Produttori Vini kennenlernen. Sie fängt im Jahre 1928 an, durch den Zusammenschluss von Winzern, zum "Bund der Weinbauern".

In Manduria: zum Consorzio Produttori Vini einem renommierten Weinverkauf mit einem Museum

Wir starten unseren Besuch des Consorzio Produttori Vini, einem Weinverkauf direkt vom Erzeuger.

Direkt vom Eingang aus kommt man zuerst einmal in das Museum.

Der gedeckte Tisch für eine Weinprobe. Auch größere Gruppen können hier her kommen.

Viele aus der Umgebung kommen um sich ihre persönliche Weinabfüllung zu holen. Man bringt sogar die eigenen Behältnisse mit.
Wir suchender uns zwei Sorten Wein aus und nehmen jeweils eine 6er-Kartonage davon mit.
Danach fahren wir weiter in Richtung Matera.

Durch Monteparano führt der Weg nach Tarent

An Tarent wird nur vorbei gefahren, über den Ponte Punta Penna Pizzone. Die Brücke wurde 1977 eingeweiht, ist 1909 Meter lang und erreicht eine Höhe von 45 Metern über dem Meeresspiegel. Sie steht da, wo eine natürliche Verengung zwei Meerbusen bildet.

Auch an Massafra bei Tarent fahren wir vorbei.
Auch diese Stadt ist berühmt für ihre Wohnhöhlen und die mit Fresken verzierten Grottenkirchen, von denen über 50 im Stadtgebiet liegen.
Wir wollen aber weiter nach Matera.
Mit Matera erreichen wir eine neue Region, die Basilicata ganz im Süden Italiens.
Hier befinden sich die Sassi (seit 1993 UNESCO-Weltkulturerbe), ein Komplex aus übereinander gestapelte Felsenwohnungen, die in die Wände dieser Kalkstein Schlucht geschlagen wurden. Nachdem sie 1952 aufgrund von schlechten Lebensbedingungen geräumt wurden, beherbergen die Sassi heute Museen wie die Casa Grotta di Vico Solitario mit historischen Möbeln und Künstlerwerkzeug. Zu den nahe gelegenen Felskirchen gehört St. Lucia alle Malve mit Fresken aus dem 13. Jahrhundert.

Matera, Wohnmobil-Stellplatz (Massari del Pantaleone), N 40° 39.149 O 016° 36.380, Ver-/Entsorgung, Strom, WLAN, € 22,00
(der dritte von links ist unser Mole, wie immer kaum zu sehen)

Das Restaurant der Azienda Agrituristica Masseria del Pantaleone

Die Aussicht vom Wohnmobilstellplatz
Praktisch alle Stellplätze in Matera bieten einen Shuttle-Service vom Platz zur Altstadt an, der im Preis eingeschlossen ist. Alle Stellplätze liegen außerhalb der Stadt und man muß den Berg hinauf.

Der erste Anlaufpunkt ist der Belvedere di Piazza Giovanni Pascoli (Belvedere Piazzetta Pascoli) mit der Panoramasicht auf die Sasso Barisano (zuerst der Blick nach links)

Und der Blick etwas weiter nach rechts vom Belvedere di Piazza Giovanni Pascoli auf die Sasso Caveosoin. Die Sonne zeigt uns den Weg zur Kirche der Heiligen Maria von Idris, einer Höhlenkirche.
Von hier aus müssen wir erst einmal die Treppen hinunter in die Sassi.

Durch die Sassi di Matera den Berg hinunter.

Und wieder hinauf zur Kirche der Heiligen Maria von Idris, einer Höhlenkirche in den Sassi.

Immer wieder sehen wir schöne Gassen in den Sassi
In die Kirche gehen wir nicht.
Man hat von dort aber eine phantasische Aussicht.

Von hier hat man den Blick in die Schlucht der Gravina.

Zu erst wieder der Blick nach links in die Schlucht Gravina. Unten im Tal sieht man eine Hängebrücke, über die man auf die gegenüberliegende Seite kommt.
Wären wir mit Barbara unterwegs gewesen, hätten wir natürlich diesen Weg gewählt.

Und dann der Blick nach rechts durch die Schlucht der Gravina.

Genau gegenüber sind die alten Höhlensiedlungen von Matera

Auf der gegenüberliegenden Kante der Schlucht zieht die Karawane der Touristen entlang, wie voll muss das erst in der Hauptsaison sein.
Matera wurde häufig als Drehort für diverse Filme genutzt, zuletzt für James Bond. Den Drehort des letzten Films: "Keine Zeit zu sterben" wollen wir uns auch ansehen.

Von hier oben hat man auch den besten Blick auf die Piazza San Pietro Caveoso, Drehort für die Szenen mit James Bond im Film: "No time to die", wo er mit seinem Austin Martin durch die Strassen rast. Heute steht nur ein Polizeiauto hier.

Als Drehort für James Bond in dem Film "No time to die", wurde in Matera extra ein gefaktes Hotelzimmer auf einem hohen Gerüst aufgebaut .

Den Berg wieder hinunter und über die Piazza San Pietro Caveoso kommt man zur Kirche San Pietro Caveoso

Der Innenraum der Kirche San Pietro Caveoso

Ein Taufbecken im Innenraum der Kirche San Pietro Caveoso

Es geht weiter auf der Via Madonna delle Virtù, auch Drehort für James Bond. Mit dem Blick zurück zur Kirche, geht es wieder den Berg hinauf.

Es geht wieder nach oben, weiter durch die Sassi di Matera, und den Höhlenwohnungen.
Manche Grottenwohnungen verfallen immer noch. Wenige sind dagegen aufwändig renoviert. Christa entdeckt eine defekte geöffnete Durchgangstüre und wird neugierig.

Im UNESCO-Weltkulturerbe Matera ein Lost-Place, der defekte Eingang zu einer Höhlenwohnung.

Lost-Places sind immer spannende Orte, mit ihrem morbiden Feeling. Nach dem Durchgang geht es über einen kleinen Hof.

Die metallene Eingangstüre steht offen und gewährt einen Blick in den ehemaligen Innenraum.

Durch den verlassenen Wohnraum kommt man zu den hinteren Räumen. Eigentlich wirkt alles noch recht intakt. Mit ein wenig Renovierung wird es als Ferienwohnung sicherlich zu vermieten sein.

Wieder ganz oben in der neueren Altstadt erreichen wir die Kathedrale von Matera.

Es wird voller in Matera. Jetzt strömen ganze Touristengruppen in die Sassi di Matera.

In der neueren Altstadt gibt es eine unterirdische, in den Fels geschlagene Zisterne, die Palombaro lungo. Sie befindet sich unterhalb eines lebhaften Platzes.

Hier gibt es nochmal einen Aussichtspunkt auf Matera's Altstadt mit den Höhlenwohnungen. Im Hintergrund kann man die Kathedrale von Matera erkennen.

Dort in der neueren Altstadt, vor der Chiesa di San Domenico entdecken wir eine Figur von Salvador Dali. Im Jahr 2019 war Matera Kulturhauptstadt von Europa, die Figur „Elefante-Spaziale“ (Space-Elefant) ist ein Überbleibsel.

Auf dem weiteren Rückweg, auf der Piazza San Francesco d'Assisi vor der Barockkirche Chiesa di San Francesco d'Assisi, finden wir dann noch die Figur „Piano surrealista“ (surrealistisches Klavier) von Salvador Dali.
Von unserem Shuttle-Bus werden wir pünktlich wieder abgeholt und zum Stellplatz zurück gebracht, ein schöner Service bei einem Wohnmobil-Stellplatz.

Die weitere Wetterprognose von Matera, lässt uns über unseren weiteren Reiseverlauf nachdenken. Eigentlich wären wir gerne noch einen weiteren Tag geblieben und hätten noch weitere Entdeckungstouren in Matera unternehmen können. Aber diese Hitze ist nun wirklich nichts für uns alte Nordeuropäer.
Wir entscheiden uns dafür, die Stiefelspitze nicht mehr zu fahren (vielleicht ergibt sie sich, bei unserer immer noch ausstehenden Sizilientour). Wir queren den Fuß von Italien und fahren zum Spann des Stiefels, mit der Hoffnung auf für uns erträglichere Temperaturen.