Wir stehen immer noch in Pompei auf dem Stellplatz Camping Spartacus.
Dienstag 13. Juni
Nach Neapel wird das ein Faulenzertag.
Es gibt nichts zu tun, außer nichts zu tun.
Mittwoch 14. Juni
Heute machen wir einen Ausflug nach Capri.
Zuerst mit dem Zug nach Sorrent und von dort mit der Fähre nach Capri.
Im Zug machen wir eine Erfahrung mit den Corona-Kontrollen in öffentlichen Verkehrsmitteln in Italien. Überall steht angeschrieben, das eine Maske zu tragen ist. Per Lautsprecher wird eine Kontrolle angekündigt. Im Zug sind viele junge Leute, die auf dem Weg zur Schule oder Arbeit sind und einige haben keine Maske auf bzw. setzten auch nach der Durchsage keine auf.
Der Kontrolleur, er hat die notwendigen körperliche Formen, geht durch den Zug und wirft jeden ohne Maske aus dem haltenden Zug. In unserem Waggon werden das ca. 10 Personen sein und er lässt sich auch auf keine Diskussion ein, bei der Masse des Kontrolleurs auch nicht notwendig.
Vom Bahnhof laufen wir zum Platz Villa Comunale di Sorrento, dort gibt es einen Lift mit dem man hinunter zum Hafen kommt. Zuerst genießen wir den Ausblick, einmal nach rechts.
und einmal nach links. Unten sieht man das, was als Strand von Sorrent bezeichnet wird.
Am Porto di Sorrento und der Molo Aliscafi erreichen wir den Landungssteg der Fähre von Sorrento nach Capri.
Der Andrang an der Molo Aliscafi zur Fähre nach Capri ist groß.
Die Reiseleiter versuchen ihre Schäfchen zusammen zuhalten und auch schon auf die Jagd nach den ersten Booten zur Blauen Grotte vorzubereiten.
Wir starten zur Insel Capri. Die Überfahrt mit der Fähre Aliscafi dauert ca. 30 Min.
Bei der Ankunft im Hafen, unserer Blick von der Fähre nach Capri.
Hier startet man auf Capri auch zu einem Ausflug mit Booten zur Blauen Grotte.
Mit dem Taxi geht es vom Hafen hinauf zur Stadt Capri. Immer wieder müssen die Spiegel eingeklappt werden.
Auf der Insel kann man mit dem Taxi und dem Bus fahren oder laufen, hinauf nach Capri gibt es eine Schrägseilbahn und in Anacapri eine Seilbahn. Private Autos sind nur für Inselbewohner zugelassen.
Man hätte auch mit dem Funicolare di Capri zur Stadt fahren können um dieses Bild auf den Hafen zu machen, aber der Andrang und die Warteschlange waren uns zu groß.
Außerdem wollte Hermann auch einmal über enge Strassen gefahren werden. Wir machen das Bild auf dem Rückweg.
Oben angekommen, hat man nur noch wenige Meter und ist auf der Piazzetta di Capri oder Piazza Umberto I mit dem Glockenturm.
Von hier starten wir zu unserem Rundgang treppauf treppab durch die engen Gassen
Dabei kommen wir am Certosa di San Giacomo, dem Kartäuserkloster vorbei.
Dann stehen wir nach wenigen Metern vor unserem Ziel, dem Capri Rooftop Restaurant. Ein besonderes Fleckchen auf Capri, man kann sagen ein Hotspot mit einem einzigartigen Ausblick
Unten genießt man den Blick auf die Insel von den Booten,
oben den Ausblick auf die Faraglioni di Capri und den Aperol.
Hier muß ein Selfie sein
Sensationeller Ausblick auf die Faraglioni di Capri und das Certosa di San Giacomo von der Terrasse oberhalb des Capri Rooftop
Weiter gehen wir zu den Gärten des Augustus, die zwar erst von Krupp bei seiner Villa angelegt wurden, aber letztendlich auf Kaiser Augustus zurück gehen, der hier schon einen Palast hatte.
Giardini di Augusto, Gärten des Augustus
Das Foto ist toll, der Andrang für ein Foto von diesem Platz in den Gärten des Augustus, mit dem Ausblick zu den Faraglioni di Capri, den Felsen von Capri, ist auch sensationell. Und das obwohl man Eintritt zahlt.
In den Giardini di Augusto, die frühere Bezeichnung war Krupp-Gärten, wird der Ausblick auf die von Krupp angelegte Treppe von seiner Villa zum Strand, von einer Möve bewacht.
Der spektakuläre Weg ist heute noch Privatweg, Krupp muß gut zu Fuß gewesen sein.
Durch die Via Camerelle, die Einkaufsmeile von Capri gehen wir wieder zurück.
Zurück am Marktplatz, der Piazzetta di Capri oder Piazza Umberto I., von hier fährt der Funikulare.
Man könnte auch von der Stadt Capri auf dem Fussweg zurück zum Hafen.
Abfahrt mit dem Funicolare di Capri von der Stazione a Monte (Piazzetta di Capri)
Ankunft am Hafen von Capri mit dem Funicolare di Capri. So muß man sich das Gedränge am Hafen und auf den Hauptwegen in Capri-Stadt überall vorstellen. Sicherlich wird es besser, wenn die Tagestouristen die Insel verlassen. Aber es laufen auch genügen Leute mit Koffern herum, Venedig lässt grüßen.
Wir haben noch etwas Zeit bis zur Abfahrt der Fähre zurück nach Sorrent.
Wir schlendern noch zum Spiaggia Marina Grande, dem Strand von Capri.
Ein kleiner Strand mit Kies.
Wir sitzen auf einer Bank im Schatten und sehen den "Brathühnchen" zu, wie sie schmoren.
Dann gehts zurück zur Fähre.
Wir sind wieder in Sorrent.
Im Aufzug hinauf zur Stadt hängt ein Plakat, das uns neugierig macht.
Das Plakat der Gelateria Primavera auf dem Corso Italia, eine Eisdiele in Sorrent, die mit 80 handgemachten Eissorten wirbt. Da müssen wir hin.
Die Gelateria Primavera auf dem Corso Italia. Zuerst sind wir daran vorbeigelaufen, der Eingang ist recht unscheinbar.
Wie viele Sorten Eiscreme es wirklich sind, haben wir nicht gezählt, aber probiert haben wir jeder vier Sorten und alle waren super lecker.
Wir laufen noch einmal den Corso Italia, die Einkaufsstrasse entlang, haben dabei einen Blick zur Cattedrale dei Santi Filippo e Giacomo, gehen aber nicht hinein.
Auf der Piazza Tasso in Sorrent sehen wir wieder die verschiedenen Möglichkeiten für Touristen eine Stadt zu erkunden, ohne die Füsse zu benutzen.
Ein weiters Transportmittel für Touristen, eine Pferdekutsche. Bei 34 ° gegen 18.00 Uhr eine weniger schweißtreibende Möglichkeit, zumindest für die Menschen.
Auf der Rückfahrt mit der Eisenbahn kühlt uns der Fahrtwind, alle Fenster sind soweit wie möglich offen und es sind nur wenige Fahrgäste in den Waggons. Gegen Abend sind wir zurück am Mole, und gehen in das Restaurant am Stellplatz essen.
Abends im Restaurant auf dem Camping Spartacus. Im Hintergrund kann man den Mole erkennen.
Es gibt noch eine Pizza Margherita, typisch neapolitanisch. Sie hat ihren Namen nach der Savoyer Königin Margherita die nach 1861, als die Savoyer den neuen Einheitsstaat Italien zusammen baute, Neapel besuchte und eine typische Pizza essen wollte. Man kreierte eine in den italienischen Landesfarben mit grünem Basilikum, weißem Mozzarella und roten Tomaten.
Die Pizza Margherita war erfunden.
Donnerstag 15. Juni
Abfahrt von Pompei entlang der Küste, ohne die Autobahn zu nutzen, wollen wir mitten durch Neapel.
Ein Abenteuer in Neapel sollte es noch sein.
Fahrtstrecke von Pompei durch Neapel bis Baia Domizia
Wir fahren durch Torre del Greco über die SS18 nach Neapel.
Die Fahrt auf den Nebenstrassen bietet ständigen neue Überraschungen.
in Torre del Greco haben wir eine Umleitung
dieses Stück der Umleitung ist keine Einbahnstrasse
dann durch Ercolano,
Es fühlt sich die ganze Zeit an als wären wir auf der alten Römerstrasse, aber wir glauben, das die Strassen damals nicht so tiefe Schlaglöcher hatten.
Die Schrittzähler unserer Handy haben das Gehoppele auf der Strasse als Schritte gezählt und sind in den Vororten von Neapel, während der Fahrt (!!!) auf 10 Stockwerke gekommen, die wir an Treppenstufen hinaufgestiegen sein sollen, plus 4800 Schritte während der Fahrt.
In Cappella Reale führt die SS18 mitten durch die Gebäude der Università degli Studi di Napoli Federico II.
Die Durchfahrt in Cappella Reale ist eigentlich für uns verboten, aber wir sehen uns schon lange nicht mehr als LKW sondern als Wohnmobil. Dies hat den Vorteil, das es dafür kaum Verbotsschilder gibt. Überall wo Busse hindurchfahren dürfen oder können fahren wir auch.
Diese Strasse im Stadtteil San Giovanni a Teduccio ist eine der Hauptzufahrtsstrassen nach Neapel außerhalb der Autobahnen.
In Neapel selbst werden die Strassen besser, der Verkehr in der Via Reggia di Portici, vorbei am Hafen von Neapel, bleibt für mitteleuropäische Verhältnisse chaotisch.
Vom Hafen der Blick zum Castel Sant’Elmo über Neapel
Durch die Via Agostino Depretis kommen wir zum Castel Nuovo
Vor dem Castel Nuovo Maschio Angioino, der Burg von Neapel, wird die Strasse gemacht
Castel Nuovo oder auch Maschio Angioino, die Burg von Neapel
Durch die Tunnelgallerien von Neapel, die Strasse ist übrigens vor der Ampel einspurig
Durch den Stadtteil San Ferdinando
und dann kommen wir am Diego Armando Maradona Stadion vorbei, dem neuen Stadtheiligen.
Er wird an allen Ecken und Enden verehrt, fast wie San Gennaro, der eigentliche Patron der Stadt.
Bei Pozzuoli können wir einen noch Blick auf den Golf von Neapel erhaschen mit den Phelegräischen Feldern im Hintergrund. Ein Gebiet voller vulkanische Tätigkeit, so hat sich der Boden in den Jahren 1982 bis 1984 an vielen Stellen in wenigen Monaten bis zu 2 m angehoben.
Was uns langsam immer mehr stört, in der Gegend von Neapel hat man noch weniger als im restlichen Italien das Gefühl für Umwelt. Müll wird einfach an den Strassen aus dem fahrenden Auto entsorgt.
Wir fahren bis zum Villaggio Camping Baia Domizia, die Ankunft ist so gegen 17 Uhr.
Es ist ein großer Campingplatz mit mehr als 1000 Stellplätzen, in einem angelegten Pinienwald. Der ADAC hat ihm 5 Sterne gegeben und Acsi empfiehlt ihn.
Wir wollten auch einmal einen solchen Campingplatz testen.
Wohnmobilstellplatz Villagio Camping, Baia Domizia, in Garigliano N 41° 12.337 O 013° 47.293, Ver-/Entsorgung, Strom, WLAN im Zentralbereich, € 51,00, 5-Sterne-Camping mit Animation
Links neben dem Mole ist direkt einer der Ausgänge zum Strand. Ein eigentlich perfekter Platz.
Der Strand des Camping Village Baia Domizia in Garigliano
Nach der Ankunft bewegen wir uns noch ein wenig und erkunden den Campingplatz.
Es ist alles da was das Camperherz erfreut. Ein Restaurant mit Service, ein Self-Service-Restaurant mit mindesten 500 Sitzplätzen, ein Kino, ein Pool, Gartenanlage, ein Theater für die Animation und und und.
Freitag 16. Juni
Unser Herz sprach es nicht so an und als dann morgens, nachdem die Animateure per Lautsprecher ihr Programm für den heutigen Tag erklärt hatten, noch der Reinigungtrupp die Wege mit hoffentlich nur Wasser, was wir nicht glauben, besprühte, stand unsere Entscheidung fest.
Wir tanken erst noch Wasser auf und fahren dann weiter entlang der Küste und hoffen irgendwo einen ruhigen, abseits gelegenen Platz möglichst direkt am Meer zu finden.
Gleich nach der Abfahrt bietet sich uns die Sicht zum Parco Nationale dei Monti Aurunci
Wir fahren die Via Appia, heute SS 7. In Minturnae kommen wir durch ein Aquädukt und vorbei an den Archäologischen Ausgrabungen.
Bei Formia haben wir einen ersten Blick nach Gaeta
Gaeta in Latina wurde uns von vielen als sehenswerte Stadt beschrieben, aber wir wollen Ruhe und fahren einfach weiter.
Vorbei an Gaeta bieten sich immer wieder schöne Ausblicke, hier zur Spaggia dei 40 Remi, ein Strand von Gaeta.
Dann geht es durch den Tunnel der Via Flacca bei Gaeta bis Sperlonga ca. 4km lang, der aber fast ohne Beleuchtung war. Hermann hatte ein mulmiges Gefühl.
Bei Sabaudia biegen wir nochmal von der Straße ab in Richtung Meer und fahren ca. 24 km die Strada Lungomare Pontino entlang, sie führt zwischen Lagunen und Meer hindurch.
Der Strand an der Strada Lungomare Pontino ab Sabaudia wird gut besucht.
Ein schöner Strand und nicht umsonst nennt man diesen Bereich auch die Badewanne Rom's. Die gesamte Stecke ist ein einziger gebührenpflichtiger Parkplatz, der auch jetzt schon am frühen Morgen belegt ist.
Bei Borgo Grappa sind wir wieder auf der SP46. Hier gibt es schöne Alleen mit Schirmkiefern.
Anzio, in den Dünen, N 41° 30.826 O 012° 34.313, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, frei
Wir hatten von einem Kit-Strand am Lungomare delle Sterlizie in Anzio gehört.
Die Zufahrt führt durch ein kleines Wohngebiet und dann auf einer Schotterstrasse weiter in die Dünen.
Bei Anzio am Lungomare delle Sterlizie finden wir unseren Wohnmobilstellplatz direkt am Strand.
Das genaue Gegenteil zum Vortag, kein Restaurant, keine Animation, Mücken fliegen auch.
Wir suchen uns einen Stellplatz auf dem wir nicht im Sand einsinken und anschließend auch wieder heraus kommen.
Wir erleben wieder einen Sonnenuntergang am Strand. So wie es in jeder Wohnmobil-Werbung zu sehen ist, frei stehen und die Natur genießen, aber nur sehr schwer zu finden.
Impressionen: Sonnenuntergang am Strand
Sonnenuntergang am Strand
Sonnenuntergang am Strand und das direkt vom Bett aus - einfach sensationell
Abendessen im Mole nach dem Sonnenuntergang, auch wir können italienische Farben:
Tomaten, Büffelmozzarela und Basilikum
Zwei Tage lang genießen wir die Ruhe direkt am Strand.
Dieser Stellplatz ist wirklich das exakte Gegenteil zum Vortag. Wir stehen frei, keine Menschenmassen, kein gepflegter Rasen der morgens gewässert wird und natürlich auch kein Animationsprogramm, das mit lauter Musik morgens um 8.00 Uhr über Lautsprecher angekündigt wird.
Nachdem wir, nach dem Lärm der letzten Tage, zwei Nächte in der herrlichen Ruhe am Strand verbracht haben geht es weiter, an Rom vorbei, entlang der Küste, zu den Ausgrabungen der Etrusker in Cerveteri.