23. Juni 2022 bis 30. Juni 2022
Donnerstag Morgen starten wir in Orvieto und fahren zum Bolsena-See, direkt nach Bolsena.
Wir kommen aus den Bergen und schauen hinab auf den See.
Bei der Rocca Monaldeschi della Cervara in Bolsena ist die Strasse wieder mal enger.
Die Festung Rocca Monaldeschi über dem See.
Wir wollen zum Area Camper an der Viale Luigi Cadorna in Bolsena.
Das Wetter hat sich nochmal verändert, der Himmel hat sich bewölkt und es ist sehr schwül.
Bei unserer Ankunft fahren wir durch den Ort bis zum Stellplatz am See, aber irgendwie gefällt uns der Platz nicht, keinen Blick zum See und der Weg zum Ort ist relativ weit.
Der Strand an der Viale-Luigi-Cadorna von Bolsena
Am Ufficio Turistico, dem Touristinfo von Bolsena steht der Spruch: Citta del Miracolo (Bolsena Stadt des Wunders).
Wir fahren weiter. Das Wunder kommt kurz hinter Bolsena. Bei Grotte di Castro fängt es kurz an zu regnen, es wird noch schwüler.
So kommen wir nach Pitigliano.
Ein mittelalterliches Städtchen auf einem Felsvorsprung. Die Stadt liegt im ursprünglichen etruskischen Stammland und ist auf einen ca. 300 m hoch gelegenen Tuffsteinfelsen gebaut.
Die Ansicht von Pitigliano, einem weiteren Bergdorf auf einem Tuffsteinfelsen in der Maremma.
Es gibt einen offiziellen Stellplatz, wir verpassen die Zufahrt und sind dann schon im ziemlich engen Stadtbereich und die Strasse führt an der Stadtmauer in Serpentinen den Felsen hinab.
Hermann will nicht wieder umdrehen.
(Hermann dreht eigentlich nie um !!!! Was vorbei ist, ist vorbei)
Die Strasse Via Unità d'Italia ist eigentlich eine enge Gasse, aber die Hauptstrasse für den Durchgangsverkehr.
Deshalb fahren weiter den Berg hinunter. Auf der Strasse Via Unità d'Italia geht es serpentinenartig abwärts.
Dabei haben wir schöne Stadtansichten von Pitigliano, hier sieht man auch die Höhe des Tuffsteinfelsen.
Auch Pitigliano war eine ehemalige Etruskerstadt in der Maremma
Auf der anderen Seite gehts den "Berg" wieder hoch. Hier haben wir nochmal eine Panoramasicht auf Pitigliano, das Bergdorf auf dem Tuffsteinfelsen, von denen es hier in Italien Hunderte gibt. Mal mehr und mal weniger hergerichtet.
Durch Montemerano fahren wir weiter Richtung Saturnia zur Cascate del Mulino, die kurz vor Saturnia im Tal liegt.
Wir wollen die "gefakten" Bilder in echt ansehen.
Viele Influencer auf Instagram posten fleißig ihre schönen Bilder von dem traumhaftesten Fleckchen auf der Erde! Sieht doch super aus oder? Leider täuscht da der Schein! Ein bisschen bearbeitet wird das Wasser auch sein, in echt sieht es leider nicht so wunderbar hellblau/türkis, dampfend und menschenleer aus.
Ein "wunderschönes" Fakefoto der Cascate del Mulino, der Terme di Saturnia.
Saturnia, Area Sosta Camper L'Alveare dei Pinzi, N 42° 39.280 O 011° 30.236, Ver-/Entsorgung, Strom, € 16,00
Vom Stellplatz aus geht es zum Baden entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad ??.
Es gibt zwei Wege zur Mühle, (den „Berg“ ca. 1,5 km hinunter), einmal quer durch die Felder oder entlang der Strasse den „Berg“ hinunter.
Der Eingangsbereich der Cascate del Mulino.
Die natürlichen Thermalfelder der Cascate del Mulino sind für Besucher kostenlos und rund um die Uhr zugänglich. Da es aber keinerlei Zugangsbeschränkungen gibt, sind die Thermalfelder vor allem in der Feriensaison regelmäßig überfüllt. Auch zu vermeintlich ruhigen Zeiten wie spät abends oder früh morgens wagen sich noch zahlreiche Besucher ins Wasser.
Das ist das Bild, welches wir von der Cascate del Mulino zu sehen bekommen.
Die Cascate del Mulino ist "gut" besucht. Zu jeder Tageszeit, wir waren abends nach dem Essen und morgens vor dem Frühstück da. Es gab immer Menschen in den Badeterassen.
Tagsüber waren die Parkplätze noch bedeutend voller, also auch mehr Besucher im Wasser.
Bei einem der Fotos kommt ein wenig der türkisfarbene Ton des Wassers heraus.(ohne Fotoshop)
Christa auf dem Weg ins Wasser
Das Baden in dem warmen, leicht schwefligen Wasser ist schon sehr angenehm.
Wir bleiben zwei Nächte auf dem Stellplatz an der Cascate del Mulino.
Dann starten wir wieder Richtung Küste. Die Temperaturen sollen noch höher klettern.
Diese Panorama-Ansicht der Cascate del Mulino haben wir am Morgen bei unserer Abfahrt.
Manciano mit Festung in der Nähe von Grosseto, wir fahren nur vorbei.
Ab Marina di Grosseto fahren wir, so nah wie möglich, entlang der Küste und hoffen auf einen schönen Stellplatz - wir träumen -
Dabei kommen wir auch durch Castiglione della Pescaia, einem Badeort in der Toskana. Ein schönes Städtchen, aber einen Stellplatz gibt’s für uns nicht. Das meiste sind Campingplätze nicht ausgelegt auf eine Übernachtung und reservieren geht per Telefon meist nur für mindestens 1 Woche.
Nach Pratoranieri geht es immer auf der SS1, der Via Aurelia, weiter.
So ist es schwierig hier direkt am Wasser einen ruhigen, freien Stellplatz zu finden.
Hermann findet in einem Bericht von Kitesurfern eine Info über die White Beaches. Ein Strand in der Toskana der an die Karibik erinnern soll. Jetzt wollen wir uns das „karibikfeeling“ mit eigenen Augen ansehen.
Wir fahren nach Rosignano Solvay. Es ist ein Ortsteil von Rosignano Marittimo, in der Toskana, etwa 25 km von Livorno entfernt.
An diesem Tag fahren wir ca. 180 km, für uns eigentlich eine ungewöhnlich lange Teilstrecke. Wir kommen am späten Nachmittag an und bleiben auf dem großen Parkplatz mit einer für Wohnmobile ausgewiesenen Zone.
Wohnmobil Stellplatz Rosignano Marittimo, Parcheggio Camper Via Gigli, N 43° 23.046 O 010° 25.938, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, € 10,00
Der Strand Spiagge bianche oder auch White Beach in Rosignano Solvay, die Farben sind schon traumhaft auch ohne fotoshop.
An der Spiaggia bianca kommt wirklich karibikfeeling auf, wenn man nur das Bild sieht.
Seit 1914 produziert das nahe gelegene Werk Solvay hier Soda. Seit dieser Zeit wird der Sand durch den Kalkstein und das Kalziumsulfat, das in den Abwässern ist und ins Meer geleitet wird, gebleicht bzw. er besteht zum Teil sogar daraus. So entstand das „karibikfeeling“.
Ein Hund "genießt" das Wasser am White Beach.
Wir finden Artikel im Netz:
Der schneeweiße Strand im toskanischen Rosignano ist so schön wie in der Südsee. Die Bittere Wahrheit: Ein Chemiewerk war’s
Rosignano Solvay: Dieser italienische Paradies-Strand hat ein dunkles Geheimnis, Chemie im Wasser.
Trotzdem pilgern jeden Sommer tausende von Badegästen dorthin, die von der scheinbar idyllischen Umgebung angezogen werden und auch im Wasser baden.
Wir gehen den Strand entlang und kommen zu einem Verbotsschild.
„Divieto di balneazione e stazionamento“ steht da, womit nicht nur das Baden verboten ist, sondern auch der Aufenthalt am Strand. Jedenfalls auf den 100 Metern rechts und 100 Metern links des Abwasserkanals.
Hier kommt der Abwasserkanal des Werkes Solvay an den Strand.
Der Abfluss der Sodafabrik ins Meer sorgt für den super tollen weißen Sand und die daraus resultierende Farbe des Meeres.
Wir gehen am Strand des White Beach spazieren, das Aussehen ist toll, aber ins Wasser gehen wir nicht.
Abendessen im Mole
Passend zum weißen Strand gibt es schwarzes Risotto.
Wir bleiben noch einen weiteren Tag und genießen die Ruhe nach den Spaziergängen und haben Zeit etwas am Blog zu schreiben. Muß zwischendurch auch immer wieder mal sein.
Für uns ist das Blog schreiben, ein Reisetagebuch erstellen und wir stellen fest, das wir uns ohne dieses Reisetagebuch nach Wochen an manche Dinge nicht mehr erinnern könnten.
Außerdem hilft es unserem Hirn, die neuen Eindrücke und Informationen zu verarbeiten, die auf uns einprasseln.
Wir sind jetzt ca. 80 Tage unterwegs und werden nicht mehr so viele Besichtigungspunkte anfahren. Die Aufnahme und Bewertung von Neuem hat sich verändert, irgendwie hat man das Gefühl, man hat alles schon einmal gesehen und damit ist es auch nicht mehr so interessant.
Bei der Abfahrt kommen wir am Hotel Bai del Solliso an der Via Aurelia SP39 mit einem tollen Ausblick auf die ligurische Küste vorbei.
Um zum Cala del Leone , einer kleinen Bucht mit einem schönen Strand, direkt neben der Via Aurelia SP39 zu kommen, hat einen steilen Abstieg vor sich.
Man parkt am Strassenrand und sucht sich einen Weg durch die Felsen nach unten ans Meer.
Bei Pisa geht es auf der SS1, dem Verlauf der alten Römerstrasse Via Aurelia folgend, über den Arno.
Von Weitem sehen wir den schiefen Turm von Pisa.
Wir haben unser Reiseverhalten verändert, von „Touristen-on-tour“ auf „Zigeuner-on-tour“. Wir fahren nicht mehr von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit, sondern wir leben im Mole und irgendwo bleiben wir stehen und wieder ist ein Tag rum. Der Begriff „ den lieben Gott einen guten Mann sein lassen“ bekommt eine ganz besondere Bedeutung.
Weiter in Ligurien durch Forte dei Marmi
Mitten auf einem Kreisel eine Figur aus Carrara-Marmor, passend zu den Steinbrüchen in der Nähe.
Letztendlich kommen wir bis Marinella di Saranza in der Nähe der Carrara-Marmor-Berge.
In Marina di Carrara fahren wir eine lange Zeit entlang der Via delle Pinete, direkt neben dem Meer, von dem man aber nichts sieht und auch am Camping Carrara vorbei.
Irgendwann drehen wir und kommen zurück. Der Platz ist nicht der schönste, belegt von vielen Dauercampern, die ihre Wohnwägen unter riesigen Zelten parken. Aber mit ein paar Schritten ist man am Wasser.
Marinella di Sarzana, Camping Marina di Carrara, N 44° 02.712 O 010° 01.152, Ver-/Entsorgung, Strom, € 21,00
Der Strand des Camping Carrara in Marinella di Sarzana wird auch Bau Beach genannt, was Hundestrand bedeutet. Die Dauercamper haben alle ihren Hund dabei, trotzdem ist der Strand sauber.
Camping Carrara, mit seinen Zelten der Dauercamper, dahinter die Carrara-Berge mit den Steinbrüchen
Die Carrara-Berge bei Marinella di Sarzana, man könnte meinen es liegt Schnee.
Neben dem Camping Carrara und dem Bau Beach liegt auch ein Strand vor einem verlassenen Olivetti Gelände, das evtl. zu einem 5 Sterne Hotel umgebaut werden soll. Der Park ist schon da.
Der Blick vom Strand in Richtung Punta Bianca (Falesia della Punta Bianca) einer recht steilen Landzunge.
Passend zur Region sind die Wellenbrecher aus Carrara-Marmor am Camping Carrara, im Hintergrund die Schiffe auf der Strasse nach La Spezia
Auf ein Mal wird es dunkel und der Himmel öffnet seine Schleusen. Ein heftiges Gewitter zieht über uns hinweg.
Die Windböen schütteln den Mole heftig durch, der Wind kommt genau vom Meer und wir bieten die volle Breitseite. Bis in die frühen Morgenstunden regnet es immer wieder, sagt Christa am nächsten Morgen.
Vielleicht liegt es an unserer mangelnden Konzentrationsfähigkeit, aber auch an an der immer größer werdenden Hitze, was uns zu schaffen macht. Wir haben früher schon immer bei unseren Urlaubsplanungen darauf geachtet, das die Temperaturen erträglich waren.
Wir stellen die Pläne für die nächsten Tage um, wir fahren Richtung Aosta, also in die Alpen. Immer soweit bis wir keine Lust mehr haben, suchen uns einen Freistehplatz und bleiben einfach dort stehen.