
14.Mai 2022 bis 17.Mai 2022
Gestärkt durch 2 Tage Faulenzen wollen wir nun von Sole di Mare weiter nach Vieste, bis Peschici zunächst direkt am Meer entlang.

Ab Peschici geht es dann etwas weiter ins Landesinnere und wir fahren durch die Olivenhaine.

Endlose Olivenhaine ziehen sich die Hänge hinauf.
Wir kommen nach Vieste. Die kleine Stadt war ursprünglich ein Fischerdorf und ist nun stark vom Tourismus geprägt. Besonders Wassersportler aus aller Welt zieht es hierher, wegen der besonders hervorragenden Surf- und Segelbedingungen.

Das Städtchen liegt an zwei weitläufigen, einladenden Sandstränden und an seiner Küste weht immer eine kräftige Brise.

Ghironda Beach, Lungomare Enrico Mattei, Vieste, Wohnmobil-Stellplatz, N 51° 10.055 O 013° 28.423, Ver-/Entsorgung, Strom, Sanitäranlage, € 20,00

Wir wollen einige Tage bleiben und bauen unser neues Tarp-Sonnensegel auf.
Es sollte einfach zusammen zulegen sein, keine großen Spannvorrichtungen brauchen, während der Fahrt keine Auf- oder Anbauten am Fahrzeug haben und auf allen 3 Seiten zu nutzen sein.
Wr haben einige Zeit geplant und hier ist die endgültige Version.

Es läßt sich in drei Größen aufbauen.
Einmal mit einer Tiefe von 160 cm zum Mole.

In der mittleren Größe mit einer Tiefe von 200 cm.

und in der dritten Variante mit 240 cm

Als zusätzlichen Sonnenschutz können wir eine Seitenwand einklipsen. Bei den beiden schmäleren Varianten schützt das überhängende Planendach vor der Sonne.

Das Gleiche funktioniert auch an den Stirnseiten.

Die Plane weht im Wind.

Die zusätzliche Plane wird mit Kunststoffklammern befestigt.

Spannklammern aus dem Baumarkt, günstig gekauft und für alle möglichen weiteren Befestigungen zu nutzen

Zur Befestigung am Mole haben wir rundum Kederschienen unter den Fenstern angebracht

Mit dem Keder an der Plane lässt sich das Tarp schnell und einfach befestigen

Die Spannstangen stecken in Stützfüssen, die im Zwischenrahmen klemmen

Die Stützfüsse lassen sich in die Querträger des Zwischenrahmens einstecken und klemmen sich durch den Winkel in dem sie geschweißt sind bei Belastung automatisch fest.

In den Stützfuß setzt sich die Abspannstange, der Winkel ist vorgegeben und die Plane in der gewünschten Höhe und Länge fixiert.

An der Spitze der Absperrstange ist ein Dorn mit dem die Front des Sonnensegels fixiert wird.

Je nach gewünschter Tiefe des Tarps sind Löcher in die Abspannstangen gebohrt, so das man diese passend ineinander schieben kann und mit einer Sperre fixiert.
Das Tarp lässt sich in weniger als 5 Minuten auf- bzw. abbauen. Braucht auch bei stärkerem Wind keine Abspannung und ist unabhängig von den Bodenverhältnissen. So wollten wir es haben.
Vieste bietet noch viel mehr als Wind. Die Altstadt, mit ihren weiß schimmernden Häuser und einem Labyrinth aus Treppchen und Gassen, liegt auf einem Felsvorsprung aus zerklüftetem Kalkstein. Am Nachmittage gehen wir zur Altstadt.

Am Ende des langen Strandes kommt man zum Pizzomunno oder zum „Faraglione“ (Felsenspitze) einem steil aufragenden Kreidefelsen. Es ist der Südstrand von Vieste.

Durch den Torbogen in der Via Duomo. Er bildet den Eingang zur Altstadt.

In der Altstadt von Vieste findet man viele Torbögen durch die die Gassen treppauf und treppab führen.

alte Gassen mit kleinen Restaurants

Italienische Altstadtgassen, so wie wir sie uns vorstellen

Und einladende Plätze mit netten Lokalen.

Die Altstadt läßt sich auf der Via Ripe, entlang der steilabfallenden Klippe, umrunden.

Von überall hat man wunderschöne Ausblicke.

Wir kommen zur Spitze des Felsens, der „Punta di San Francesco„.
Auf dieser felsigen Klippe steht die Kirche San Francesco di Vieste.

Wir sind jetzt auf der anderen Seite des Felssporns. Hier sind viele Lokale.
Uns fällt das Restaurant Grottino ins Auge.
Heute Abend wollen wir allerdings am Mole essen.

Eine schöne Stadt mit einem breiten weichen Sandstrand, aber in der Hochsaison muß hier alles überlaufen sein. Am Strand steht dann Sonnenschirm neben Sonnenschirm, Liege neben Liege.
Wir waren zur richtigen Zeit hier.

Noch ist man in den Saisonvorbereitungen. Aber dann steckt auf jeder weißen Stange ein Sonnenschirm und daneben stehen zwei Liegen.

Auf diesem Strandabschnitt stehen dann 300 solcher Einheiten, nummeriert und täglich vermietet.

Jetzt kann man noch völlig ungestört ins Wasser.

Selbst Hermann streckt mehr als den großen Zeh ins Wasser.
Zurück am Mole nutzen wir den Schatten hinter dem Mole.

Mit einem leckeren Salat und einem guten Wein hinter dem Mole feiert Hermann dann den Aufstieg der zweiten Mannschaft seines Fußballvereins, dem FC Burgsolms. Nach ihrem Unentschieden heute Nachmittag liegen sie in der Tabelle uneinholbar auf dem ersten Platz.

Insgesamt ist die gesamte Gegend um Vieste von teils bizarr geformten Kalksteinformationen geprägt. Ausflugsboote starten vom Hafen der Stadt aus zu Touren. Wir nehmen unsere Fahrrädchen.Wir fahren ein Stück die Küste entlang. Der Blick zum Strand Spiaggia di Castello vom ersten Hügel auf der Strecke aus.

Begegnungen am Strassenrand

Immer wieder haben wir tolle Ausblicke, hier auf den Strand Portonuovo Beach ( Scoglio di Portonuovo) von der Küstenstrasse aus.

Plötzlich entdeckt Hermann ein Hinweisschild auf ein privates Feuerwehrmuseum. Wir prüfen im Internet aber leider ist das Museum zur Zeit geschlossen. Es hätte auf unserem Weg gelegen.

Nach ca. 10 km erreichen wir den Arco di San Felice neben der Baia di San Felice eine Felsformation, die hier jeder besucht und natürlich fotografiert.

Auf dem Rückweg sehen wir uns noch den Strand Portonuovo Beach (Scoglio di Portonuovo) an. Auch hier wird, wie überall, noch schwer gearbeitet und aufgeräumt für die beginnende Saison.
Nachdem wir wieder mit den Rädchen zurück am Mole sind und ca. 20 km gefahren sind, denken wir über den weiteren Tagesverlauf nach. Heute am letzten Abend in Vieste gehen wir nochmal ins Städtchen zum Abendessen.

Wie schon bei unserem ersten Stadtrundgang gedacht, besuchen wir das Restaurant Grottino.
Schon bei unserer Ankunft hören wir Musik.
Die besondere Lieblingsmusik des Restaurantbesitzers: Musik von Dean Martin.
Aber dann kommt's gnadenlos: nachdem wir unsere Bestellung aufgegeben haben, erschallt tatsächlich das Lied "Walking in a Winterwonderland". Auch ein Lied von Dean Martin.
Die Musik in dieser Situation ist schon schräg, aber das Essen entschädigt.

Der Blick zum Faro di Sant'Eufemia, dem Leuchtturm von Vieste auf einer dem Hafen vorgelagerten Insel

die Vorspeise: Fava (weißes Bohnenmus) mit gebratenem wildem Chicoree und Orecciette, die Nudeln der Region, mit einem Fischsugo

danach das Hauptgericht: gegrillter Tintenfisch mit Gemüse und geschmorter Pulpo in einem Sud aus Rotwein und Fischbrühe

Nach dem Essen schlendern wir durch die Altstadt wieder zurück.

Die Altstadt am Abend.

Auf der Piazzetta Petrone in der Altstadt im Abendlicht

Wir kommen noch mal an der Cocktail Bar Seggio Gintoneria vorbei. Die gesamte Stadt strahlt die Wärme des Tages aus.

Wir sind wieder am Pizzomunno, am Abend erhält er auch noch eine besondere Beleuchtung.

Der Blick zurück auf den Pizzomunno und Vieste am Abend

Sonnenaufgänge und –untergänge hatten wir schon einige am Meer. Jetzt sehen wir einen Mond der am Horizont aus dem Meer aufsteigt.

Mondaufgang über dem Meer

Eine schöne Stadt, wir waren zur richtigen Zeit hier, trotzdem nehmen wir am nächsten Morgen Abschied.
Unser nächstes Ziel ist der Foresta Umbra.

Der Foresta Umbra ist der letzte Rest der Urwälder, die früher ganz Apulien bedeckten.

Über eine Fläche von 11.000 ha erstreckt sich der „Wald des Südens mit den Bäumen des Nordens“. Auf Grund der Höhenlage ergibt sich ein Pflanzenbewuchs der eher der mitteleuropäischen Klimazone entspricht.
Auf schmalen Strassen und engen Kurven fahren wir durch den Wald, allerdings ist dies alles harmlos im Vergleich zu dem was im Laufe des Nachmittags von Monte Sant' Angelo Richtung Meer noch kommen wird.

Ein dichter Bewuchs von Kiefern, Buchen, Eichen, Linden und Kastanien ergibt einen Märchenwald.

Der Name leitet sich aus dem Lateinischen Umbra = Schatten ab.

Der Wald soll in seiner ursprünglichen Art erhalten bleiben.

Wanderwege führen durch das Gebiet und dürfen nicht verlassen werden.

Auch hier sind die Strassen kurvig, die alte Strassenführung war halt ohne Brücken und musste sich der Steigung und dem Gefälle anpassen.

Ansonsten darf der Wald nur an festgelegten Rastplätzen betreten werden.

Auf einem der Rastplätze im Gargano Nationalpark machen wir eine Pause

Ein großer Hütehund beobachtet uns genau, außerhalb des Mole's und näher an seiner Schafherde möchte ich ihm nicht gegenüber stehen.

Der erster Blick auf Monte Sant' Angelo aus dem Foresta Umbra

Dort oben liegt Monte Sant' Angelo, unser nächstes Ziel

Die Wegstrecke führt aus dem Foresta Umbra hinab zu einem hochgelegenen Tal und dann steile Rampen hinauf nach Monte Sant'Angelo und später hinab Richtung Meer, immer mit engen Kehren

Den Beg nach Monte Sant'Angelo wieder hinauf

Blick zurück über das Tal zum Foresta Umbra

Wegstrecke nach Monte Sant'Angelo den Berg hinauf

Anfahrt nach Monte Sant'Angelo, Serpentinen ohne Ende

Ankunft in Monte Sant'Angelo mit dem Blick auf das Castello Normanno

Die alte Festung der Normannen
San Michele auf dem Monte Sant’Angelo ist einer der ältesten Pilgerorte des Abendlandes.
Ende des 5. Jahrhunderts soll der Erzengel Michael hier dem Bischof von Siponto in einer Grotte erschienen sein.
Kurzerhand wurde in der Michaelsgrotte eine Kirche gebaut, die am 29. September 493 geweiht wurde.
In der Zeit der Normannen hüteten diese das Heiligtum ähnlich ihrem heimischen Heiligtum, der 708 gegründeten Abtei Mont-Saint-Michel.

Auf dem Weg zum UNESCO-Weltkulturerbe Santuario San Michele Arcangelo, eine Grottenkirche mit Glockenturm

Separater Glockenturm neben der Grottenkirche

Das Eingangsgebäude der Grottenkirche

Über dem Eingang steht der Heilige Michael

Und hier geht es hinab zur Grotte.

Über steile Treppen geht es hinab zur Grottenkirche

Die Grotte und die angebauten Altäre

Das UNESCO-Weltkulturerbe "Santuario San Michele Arcangelo"

Der Altarraum in der Grottenkirche

Der Schrein des Erzengel Michael

Nach dem Kirchenbesuch sehen wir uns noch ein wenig im Ort um.

Altstadtgassen, wie überall in diesen Bergdörfern geht es bergauf und bergab.

Auf dem Rückweg zum Parkplatz kommen wir wieder am Glockenturm vorbei.

Der zentrale Parkplatz am Castello Normanno für Busse und Wohnmobile in Monte Sant'Angelo

Blick auf die Bucht von Manfredonia am südlichen Ende des Gargano

Monte Sant’Angelo liegt auf 800 m über dem Meer.
Die Strasse hinab zur Küste führt in engen, steilen Serpentinnen den Berg hinab.

Serpentinen der SP55 von Monte Sant'Angelo nach Manfredonia.
Auf einem so kurzen Stück Weg haben wir mit dem Mole noch keinen so großen Höhenunterschied überwunden. Die Alpen sind ein Kinderspiel dagegen.

Man sieht wie steil es hinab geht und wie sich die SP55 immer wieder in den Kehren dreht

In jeder Kehre freut man sich auf den Gegenverkehr

Serpentine an Serpentine, das italienische Wort "tornanti" vergisst man danach nicht mehr

Auf der SP55 von Monte Sant'Angelo nach Manfredonia ist Hermann schwer am arbeiten.

Immer noch geht es steil hinunter.

Die letzten Kehren liegen vor uns, wir sind fast unten
und dann geht es flach am Golf von Manfredonia entlang

Margherita di Savoia in Apulien am Golf von Manfredonia, die Stadt des Salz

Die Küstenstrasse, die SP141, führt quer durch Gemüsefelder, vorbei an großen Gewächshäusern sowie einem riesigen Salinengebiet. Es ist das größte dieser Art in Europa. Über 20 km lang fährt man entlang der Verdunstungsbecken in denen jährlich ca. 10 Mio. Zentner Salz gewonnen werden.
Heute kommen wir erst sehr spät auf unserem Stellplatz an.

Barletta, Parcheggio lungomare Mennea, Parkplatz, N 41° 19.353 O 016° 16.963, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, frei
Der große freie Platz wird von den Einheimischen als Trainingsplatz für ihre Hunde genutzt.

In Barletta beschliessen wir den Abend wieder mit einem tollen Sonnenuntergang.