26. September 2019 bis 30. September 2019
Von Vaduz aus fahren wir weiter rheinaufwärts Richtung Thusis.

Schloß Reichenau in der Schweiz

der Zusammenfluß von Vorderrhein und Hinterrhein
Hinter Chur, am Schloß Reichenau, kommen wir zum Zusammenfluß von Vorder- und Hinterrhein.
Auf ihrer Fahrradtour, von der Quelle bis zur Mündung des Rheins ,sind Jens und Hermann, von Andermatt her, den Vorderrhein herunter gekommen.
Wir fahren den Hinterrhein entlang nach Thusis.
Die Verbote für Wohnmobile in Graubünden sind heftig. Man darf nur auf markierten Flächen parken. Selbst bei Supermärkten oder auf öffentlichen Plätzen stehen Schilder der Gemeinde, die mit Strafen von bis zu 2.000 Fr drohen falls man dort unberechtigt steht, also übernachtet.
Wir finden einen Parkplatz in Thusis und klären mit der Gemeindeverwaltung, ob wir dort für 2 Tage stehen dürfen, natürlich kein Campingverhalten.

Thusis, Parkplatz Marktwiesenweg, Nähe Bahnhof, N 46° 41.689 O 009° 26.482, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, 8,00 Fr
Thusis ist ein altes Passdorf. Hier drehte sich alles um die Reisenden, die über die Pässe wollten, daher die Hotels und die Landwirtschaft.

das alte Viamala-Hotel

Molkerei: Wir fanden das Schild „Molki-Thusis“ ganz lustig, vielleicht nicht ganz richtig in der Rechtschreibung, aber Hermann hat’s amüsiert.
Am nächsten Tag geht es mit der Räthischen Bahn auf der Albulastrecke (Weltkulturerbe) nach St. Moritz und wieder zurück.

Christa verbringt die rund 90 minütige Fahrt in einem Panoramawagen bei offenem Fenster, Hermann sitzt im geheizten Waggon einem älteren Schweizer Reisenden gegenüber, der ihn mit Informationen zu Landschaft und Strecke versorgt.
Ab Thusis geht es, für unsere Vorstellung von Eisenbahn, steil in viele Tunnel, durch und über die enge Albulaschlucht, nach Tiefencastel.

Ausblicke bei der Fahrt mit der Albulabahn

Es geht in einen der Tunnel der Albulabahn

Hier treffen sich die Strassen vom Albulapass und dem Julierpass.

auf dem Landwasserviadukt

und direkt in den nächsten Tunnel
Kurz vor Filisur überquert die Bahnstrecke das Landwasserviadukt, eine 136 m lang und 65 m hohe Brücke, und führt direkt in die dahinter liegende Felswand. Eines der Highlights der Räthischen Bahn.

in Schleifen

Schleife über Schleife
Von Bergün an klettert die Bahn über ungewöhnliche Bauwerke den Berg hinauf. In Schleifen geht es zunächst die Hänge entlang und als dies nicht mehr ausreicht die Steigung auf einem für die Bahn befahrbaren Niveau zu halten beginnen die Kehrtunnel.

eine Kehre im Tunnel und wir sind da oben

da waren wir eben
Mehrfach quert die Bahnlinie auf den Albulaviadukten die Schlucht um sich in spiralförmigen Kehrtunneln im Berg nach oben zu winden. Blick man an den offenen Stellen zurück, sieht man die Bahnstrecke auf der man eben noch gefahren ist, unter sich.
Die Strasse zwischen Preda und Bergün ist im Winter gesperrt, sie wird dann zur längsten Rodelbahn der Schweiz. In jeder Bahn sind dann 2 bis 3 Waggons mit Rodelschlitten belegt.

Hinter Preda beginnt der 5865 m lange Albulatunnel, dessen Scheitelpunkt auf 1815m liegt, und der damit der zweithöchste Eisenbahntunnel der Schweiz ist. Als Ersatz, für den 1899 gebauten Tunnel, ist man gerade dabei, daneben einen neuen zu graben. Es wäre zu teuer gewesen den alten zu ertüchtigen.

Samedan liegt in einem Kessel. Es ist einer der kältesten Orte der Schweiz.
St. Moritz ist einer der High Society Orte in den Alpen. Das Bergpanorama und der See sind wunderschön.

Blick zum Carlton-Hotel

Via dal Vout, eine der Einkaufsmeilen

am Seeufer
Aber der Ort selbst mit seinen Betonbauten, den großen Hotels und der Einkaufsmeile, in der man alle Edelmarken findet, hat uns nicht gefallen.
Nach einem Bummel durch die Stadt und einem Spaziergang am See, geht es zurück mit der Bahn.
Auf der Rückfahrt legen wir in Bergün einen Zwischenstopp ein, um uns das Bahnmuseum Albula anzuschauen, hier wird die Geschichte der Räthischen Bahn, von der privaten Gründung bis heute, gezeigt.

Albula-Bahnmuseum in Bergün

Bild aus der Entstehungszeit um 1900, alle Bauwerke sind gemauert
Wir sind zwar nur rund ca.6 Km gelaufen, aber müde von den vielen Eindrücken fallen wir ins Bett.
Heute soll es über die Europäische Wasserscheide Rhein/Donau gehen, wir wollen über den Julierpass Richtung Italien.

Der Julierpass und auch der später kommende Malojapass können ganzjährig befahren werden


Die 36 km von Tiefencastel bis zur Passhöhe auf 2284 m ü.M. bestehen aus relativ flachen Teilstücken, die von mehreren steilen Rampen unterbrochen werden.


An einigen Stellen wird die Straße repariert und ausgebaut.


Erst im letzten Anstieg fährt man auf engen Serpentinen, die aber gut ausgebaut sind.



Kurz vor der Passhöhe steht das Julier-Hospiz am linken Straßenrand. Ein Stück davor, in Bivio, gibt es einen Camping-/Stellplatz direkt an Straße.
Die Passhöhe selbst ist völlig unspektakulär, es geht über die Kuppe und dann geradeaus, nicht übermäßig steil rund 7 km hinab.


Silvaplana, am unteren Ende der Passstraße, liegt auf 1815m. Erst hier, am unteren Ende, gibt es 3 enge Haarnadelkurven und einen Tunnel der Schuss nach unten führt.
Da wir noch früh am Tag sind, der Himmel stark bewölkt und im gesamten Gebiet von Silvaplana das Freistehen ausdrücklich verboten ist nehmen wir ohne Unterbrechung den nächsten Pass unter die Räder.

Entlang des Silvaplaner-Sees geht es nach Maloja.
Für uns ist der Maloja-Pass eigentlich nur ein halber Pass.


Von Maloja aus geht es nur hinab,


im ersten Teil mit engen Serpentinen, so das in den einzelnen Spitzkehren Fahrzeuge die größer als PKWs sind einander vorlassen müssen, danach weiter auf einer gut ausgebauten, breiten Straße.
Kurz vor Chiavenna queren wir noch die italienisch/schweizerische Grenze und kommen zu dem von Christa ausgesuchten Stellplatz. Man merkt das Italien Süden ist, die Sonne scheint und es ist wieder warm, im Gegensatz zu St.Moritz gestern.

Chiavenna, Parkplatz am Sportstadion, 900 m zur Altstadt, N 46° 18.931 O 009° 23.804, Ver-/Entsorgung, kein Strom, frei

Chiavenna mit den Bergen in Hintergrund

Blick auf die Mera
Nachmittags starten wir zum obligatorischen Stadtrundgang und freuen uns über ein romantisches, lebhaftes italienisches Städtchen, umgeben von hohen Bergen.

Die "Via al Portone Vecchio" eine alte römische Straße

Eingang zur Altstadt
Über Reste alter römischer Straße gehen wir in die Stadt

Der Kreuzgang im Kloster San Lorenzo

Das Taufbecken von 1156, aus einem Stück Speckstein gearbeitet

Innenraum der Kirche San Lorenzo

Campanile die S.Lorenzo

Man flaniert, die Stadt lebt.

Wir sitzen auf der Piazza bei Aperol Spritz und Campari, genießen noch ein leckeres Eis.

Es gibt ein Fest des Zivilschutz, deshalb zieht eine Blaskapelle dort die Straßen entlang.
Am Stellplatz haben wir ein längeres Gespräch mit unseren Nachbarn über die Möglichkeiten durch den Balkan zu fahren. Sie wollen demnächst wieder nach Griechenland, aber eine Horrorfahrt bei Sturm mit der Fähre auf dem Oberdeck lässt sie nach einer anderen Fahrstrecke suchen. Wir bekommen Stellplatztipps für den Comer See.
Am nächsten Morgen finden wir eine Liste mit den gestern besprochenen Stellplätzen am Mole, Danke nochmals an Marianne und Harald. Wir stellen den Blogbeitrag fertig und brauchen, da heute der letzte Tag im Monat ist, unsere Datenvolumen auf.
Dann geht es weiter zu unserem nächsten Ziel dem Comer See.