01. Mai 2019 bis 6. Mai 2019
An unserem nächsten Ziel, Ploce, haben wir einen kleinen Stellplatz an einem See im Landesinneren ausgesucht, um einen Tag auszuruhen und auch am Blog weiterzuschreiben.
unsere Fahrtstrecke von Split über Blagaj nach Prapratno
Zum Stellplatz biegen wir in eine schmale Seitenstrasse ab.
Als wir ankommen ist noch alles abgesperrt und der Besitzer erzählt uns, er sei mit den Betonarbeiten noch nicht fertig und öffne erst in 2 Wochen, es habe sich halt etwas verzögert.
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am Baćina-See wollten wir stehen
der Crnisevo-See nebenan
Wir planen um und setzen uns Blagaj, in der Nähe von Mostar, als nächstes Ziel.
Unterwegs überqueren wir die Grenze nach Bosnien-Herzegowina. Kurze Kontrolle an beiden Grenzkontrollen, die bosnische Seite überprüft Perso, Fahrzeugschein und grüne Versicherungskarte und weiter geht’s.
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Die Kontrolle auf der kroatischen Seite bei der Einreise scheint länger zu dauern, der Rückstau ist enorm.
Entlang der Neretva geht es ins Landesinnere von Bosnien-Herzegowina
Ein Stopp in Pocitelj, einem Ort am Unterlauf der Neretva, der erstmalig 1444 urkundlich erwähnt wurde, zeigt uns überdeutlich was in den letzten 27 Jahren hier geschah. In den Jahren 1992 bis 1995 wurde der moslemische Ort zunächst von serbischen und anschließend von kroatischen Truppen angegriffen und fast alle alten Gebäude zerstört. Viele muslimische Einwohner wurden deportiert. Erst 2002 wurden die alte Moschee und der Hamam aus dem 18. Jahrhundert wieder rekonstruiert.
Pocitelj in Bosnien-Herzegowina
Burg Pocitelj
Hamam in Pocitelj
restauriertes Pocitelj
Im Bereich von Blagaj hat unser Navi einige Probleme den Ort zu finden. Zunächst sollen wir die letzten 6 Kilometer an der Buna entlang fahren. Nach einer kurzen Strecke wird die Straße aber für Fahrzeuge über 5 t gesperrt und wir drehen um.
Auf der nächsten Alternative, am Flughafen entlang, werden wir nicht, wie es im Nachhinein richtig gewesen wäre, weiter gerade aus geführt, sondern es geht links ab in die Berge.
Festung Herceg Stjepan Kosaca
drehen und zurück
3 km später oben auf dem Berg müssen wir auf der Strasse drehen und wieder zurück, denn hinter uns im Tal liegt Blagaj und die Straße führt immer weiter davon weg.
Das Navi schlägt einen neuen Weg vor, ohne Gewichtsbeschränkung, dieses Mal in die Richtung in der wir Blagaj auch gesehen haben. Ein enger Weg, rechts und links mit niedrigen Bäumen und hohen Mauern.
Entgegenkommende PKW stoßen in Einfahrten zurück und wir kommen irgendwann auf die breite Hauptstraße nach Blagaj.
Die Zufahrt zum River Camp Aganovac ist nach der Anfahrt ein Kinderspiel.
die Zufahrt ist dann ein Kinderspiel
zirkeln beim Parken im River Camp Aganovac
Durch den starken Regen der Vortage ist der Platz sehr weich und der Betreiber lotst uns zentimetergenau auf die festeste Stelle am Platz. Er ist dabei die tiefen Spurrillen der letzten Gäste aufzufüllen und den Platz mit einer großen Walze zu verfestigen.
River Camp Aganovac-Blagaj, Rasen, direkt an der Buna, im Ortskern, N 43° 54.455 O 017° 53.312, Ver-/ Entsorgung (ohne Grauwasser), Strom, KM 34,00
Sein 81 jähriger Vater grillt für sich und anwesende Freunde an der Rezeption. Nach einiger Zeit klopft es am Mole und der Betreiber bringt uns einen Teller mit Brot und Cevapcici zur Begrüßung.
Nach dieser Stärkung beschließen wir, auch wegen des Lichtes für die Fotos, uns gleich auf den Weg zum Kloster der Derwische, Tekija zu machen.
die Buna in Blagaj
Karadjoz-Bey Brücke von 1570, fast im Hochwasser verschwunden
Velagic-Family-Complex-Museum
bei dem hohen Wasserstand, stehen die Lokale im Wasser
Tekke (Derwisch-Haus)
die Buna-Quelle, eine der stärksten Quellen in Europa, eiskalt, selbst im Hochsommer ist der Fluß nicht wärmer als 10°
Nachdem wir zurück sind brauchen wir nur noch eine Kleinigkeit zum Essen und beschließen, daß wir am nächsten Morgen mit dem Bus nach Mostar fahren und daher noch einen weiteren Tag im River Camp bleiben.
Nach Mostar sind es 20 km mit dem Linienbus, da auch Freitag Feiertag ist sind die Abfahrtzeiten reduziert, wie wir von dem sehr netten und hilfsbereiten Platzbetreiber erfahren.
Wir sind ca. 11.30 Uhr in Mostar, die Bushaltestelle ist auf der linken Seite der Neretva und dort starten wir unseren Stadtrundgang.
Museum Muslibegovic Haus
Schlafzimmer im Musilbegovic-Haus in Mostar, das gleichzeitig Museum und Hotel ist
Männer-Diwan
Frauen-Diwan
Mostar mit der alten Brücke
Touristenrummel an der alten Brücke
Seit über 450 Jahren gibt es die Brückenspringer von Mostar. Damals eine Mutprobe heute springen sie für die Touristen aus über 27 m Höhe in den nur 3 - 4 m tiefen Fluß.
unterhalb der alten Brücke
Brückenspringer von der Stari most
Dunkle Wolken ziehen auf und wir flüchten vor dem drohenden Regen mit dem Taxi zurück zum Mole.
Der Regen bleibt in Mostar und wir essen in einem kleinen Lokal, das bezeichnender Weise "Goldfisch" heisst, an der Buna zu Abend.
Frischer können die Forellen nicht sein, das Becken indem die Forellen aufs Grillen warten, besteht aus einem Netz, das in der Buna schwimmt.
Nach dm leckeren Abendessen gehen wir zufrieden zu Bett und haben, trotz der direkt nebenan vorbeiführenden Brücke über die Buna, eine ruhige Nacht.
Am nächsten Morgen füllen wir noch unsere Frischwassertanks auf und es geht weiter zu den Kravica Wasserfällen. In Bosnien-Herzegowinas sind alle Strassenschilder sowohl in lateinischer als auch in serbischer Schrift. In diesem Teil Landes ist der serbische Ortsname schwarz übermalt.
Ortsschilder in Bosnien-Herzegowina
Kravica Wasserfälle bei Ljubuski
Gegen Mittag sind wir da. Es sind einige Reisebusse auf dem recht großen Parkplatz, wir erfahren, das es polnische Pilgergruppen sind, die zu dem 15 km entfernten Pilgerort Medjugorje fahren.
Die Kravica-Wasserfälle in Bosnien-Herzegowina
Wasserfälle bei Ljubuski
mit dem Boot an die Wasserfällen
Es geht zurück über den Grenzübergang nach Kroatien, durch das Delta der Neretva und Richtung Dubrovnik nach Mali Ston.
Über die Neretva
Blick von der D8 oberhalb Pižinovac (Kroatien) hinunter ins Flußdelta der Neretva
Bei Komarna hat Kroatien mit dem Bau der Peljesac-Brücke begonnen, um eine direkte Autobahnverbindung nach Dubrovnik zu erhalten, ohne durch Bosnien-Herzegowina fahren zu müssen.
die berühmten Muschelbänke vor Mali Ston
In Mali Ston gibt es keinen Parkplatz für uns, deshalb geht’s weiter nach Ston.
Gasse in Ston
Die Wehrmauer von Ston
Veliki Kastel in Ston mit der Wehrmauer
Plan der Mauern von Ston und Mali Ston
Heute haben wir keine Lust auf der größten Wehrmauer Europas herum zu wandern, deshalb fahren wir weiter zum Stellplatz in Prapratno
Anfahrt zur Bucht von Prapratno
die Bucht auf der Halbinsel Peljesac
Prapratno, Rasen, Auto-Camp am Meer, N 42° 49.041 O 017° 40.510, Ver-/Entsorgung, Strom, kn 112,00
Das Wetter ist windig und regnerisch, wir sind müde vom vielen Sehen und Laufen, so bleiben wir 3 Nächte hier, schreiben am Blog und faulenzen, bevor es weiter nach Trebinje in Bosnien-Herzegowina geht.