- Jan. 2019 bis 18. Januar 2019
Wir kommen von Caen an die Côte de Nacre (Perlmutt), die auch die Landungsküste genannt wird.
Den ersten Ort, den wir erreichen ist Ouistreham. Der Ort hat einen großen Fährhafen nach Portsmouths in England.
Auf der Fahrt hierher überqueren wir zwischen Deauville und Ouistreham den Nullmeridian, ab jetzt zählt unsere Koordinatenangabe nicht mehr Richtung Ost sondern Richtung West.
Wohnmobilstellplatz Ouistreham, N 49° 17.253 W 000° 14.986, mit Ver-/Entsorgung, Strom, Parkgebühr 10,00 €, am Fährhafen, direkt hinter der Düne
Unsere Wasservorräte gehen zu Ende, der Trinkwasseranschluß am Platz ist in Betrieb, daher tanken wir auf.
Hier am ersten Strand der Landungsküste, dem Sword-Beach, wollen wir übernachten. Überall sind Erinnerungen an die Landung vom 06. Juni 1944 und der Zeit direkt danach zu finden.
Wehrmachtsbunker, alte Geschütze, Panzer und immer wieder Gedenkstätten einzelner Armeeverbände die an der Invasion teilgenommen haben stehen im Strandbereich.
Entlang des breiten flachen Strands laufen wir fast 3 km bevor wir umdrehen.
die ersten Hinweise auf die Landungsküste, D-Day Denkmal
endlos lange Strände
Von hieraus wurde von der deutschen Armee der gesamte Bau des Atlantikwalls gesteuert
Museum Bunker Ouistreham
Nachdem wir an mehreren provisorischen Zeltlagern von jungen Nord- und Schwarzafrikanern vorbei gekommen sind, die hier auf eine Möglichkeit warten mit einem LKW auf die Fähre nach England zu gelangen und auch am Stellplatz im Gebüsch rund 20 Personen campen entschließen wir uns doch noch weiter zu fahren.
Ein Stück weiter finden wir in Saint-Aubin-sur-Mer einen Platz.
Stellplatz Saint-Aubin, N 49° 19.764 W 000° 23.321, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, gebührenfrei, ein großer ruhiger PKW-Parkplatz mitten im Ort auf dem einige Plätze für Wohnmobile markiert sind, 150 m Fußweg bis zur Strandpromenade
Der Ort liegt direkt am Juno Beach, einer der insgesammt 5 Landungsabschnitte, mit einem beachtlichen Sandstrand.
Bunker am Strand von Saint-Aubin-sur-Mer
daneben schöne alte Villen an der Promenade, die nur im Sommer vermietet werden
Es geht weiter entlang des Juno Beach, ein ganz flacher Strand und auch ins Hinterland geht es ganz flach hinauf. Ohne militärische Kenntnisse zu haben ein idealer Ort um leicht von der Küste aus weiter ins Land zu kommen.
Direkt anschließend kommt der Gold-Beach bei Arromanches-les-Bains. Hier machen wir einen Stopp oben auf der Klippe beim 360° Museum (Film über die Invasion) und einem Aussichtsturm auf einem ehemaligen Bunker.
Wir stappfen bei recht starkem Wind runter in die Stadt.
Es ist Ebbe, so das man die Reste des Nothafens sehen kann über den während der Invasion in den ersten 100 Tagen bis die Kämpfe in der Normandie beendet waren, der gesamte Nachschub der Allierten angelandet wurde, rund 220 000 Mann, 530.000 Tonnen Material und 39 000 Fahrzeuge.
Mit Hilfe von ausbetonierten Landungsbooten wurde eine provisorische Kaimauer und die Zufahrt an Land gebaut.
Hafen Arromanches-les-Bain
Behelfsmole am Strand
Geschützstellung
Gegen Mittag fahren wir die 13km nach Bayeux, neben Honfleur die einzige im 2. Weltkrieg nicht beschädigte alte Stadt in der Normandie.
Sie wurde gleich am ersten Tag der Invasion erobert und somit nicht mehr Ziel von alliierten Bombenangriffen.
vom Place Charles de Gaulle zur Stadt
Durch die Altstadt zur Kathedrale
Kurz vor dem Ziel
Kathedrale Notre-Dame-de-l’Assomption Bayeux
Die Kathedrale wurde am 14.Juli 1077 durch Bischoff Odo von Bayeux geweiht, sein berühmter Bruders Wilhelm der Eroberer, Herzog der Normandie und König von England war anwesend
ein Juwel normannischer Architektur
Bayeux bietet ein fast mittelalterliches Stadtbild
Mit schön restaurierten Fachwerkhäusern
Der Bewacher eines alten typischen Herrenhaus
Zum Übernachten fahren wir wieder zurück zur Küste, nach Port-en-Bassin, das ebenfalls am Gold-Beach liegt.
Wohnmobilstellplatz Port-en-Bassin, N 49° 20.753 W 000° 45.515, mit Ver-/Entsorgung, Strom, Gebühr 8,00 €, ruhig in der Nähe des Sportgeländes, von einigen Plätzen hat man einen weiten Blick übers Meer
Morgens machen wir einen Spaziergang ca. 200 m bergab zum Hafen.
Hafen in Port-en-Bassin
Schalen von Jakobsmuscheln, die Fischer haben sie als Abfall über die Mole geschüttet, Ebbe und Flut das Muster erzeugt
Auf der Fahrt ins Cotentin werden wir als letztes Mahnmal an die Kämpfe der Invasion 1944 einen deutschen Soldatenfriedhof in La Cambe besichtigen.
Deutsche Kriegsgräberstätte
Die gesamte Anlage besteht aus Reihen solcher Doppelgräber
Auf dieser deutschen Kriegsgräberstätte findet man fast 22.000 Gräbern für bei den Kämpfen in der Normandie gefallene deutsche Soldaten.
Trotz der Schlichtheit der Anlage ist es ein beklemmender Eindruck. Wir können uns eigentlich nicht vorstellen welches Glück die Geschichte uns gebracht hat, ein ganzes Leben ohne Krieg, ohne all die verheerenden Folgen. Das es auch anders sein kann sieht man hier.
Wir verlassen jetzt den Bereich der Landungsküsten, die amerikanischen Landungsküstenabschnitte Omaha- und Utah-Beach haben wir uns gespart, es ist genug Kriegserinnerung.
Wir fahren weiter, es geht endgültig auf die Halbinsel die weit nach Norden in den Kanal hinein ragt, ins Cotentin.