14.Juli 2020 bis 19.Juli 2020
Dienstag
In Stralsund fahren wir über die Ziegelgrabenbrücke auf den Dänholm, eine im Strelasund liegende Insel vor Rügen. Unser Ziel ist ein Stellplatz neben dem Yachtclub Strelasund auf der kleinen Insel.

Die Rügenbrücke in Stralsund neben dem Rügendamm

Rügenbrücke über den Strelasund
Unsere Idee war, das ein Platz am Yachtclub auch einen Blick auf Wasser bietet, bis jetzt waren wir in dieser Hinsicht wohl verwöhnt. Dem war leider gar nicht so, der Stellplatz auf Dänholm bietet nichts davon, nur Wiese, im Schatten ohne Blick aufs Wasser.

Die Ziegelgrabenbrücke ist hochgeklappt, wir müssen warten

Jetzt geht die Ziegelgrabenbrücke runter und wir können weiter
Wir wenden und fahren zurück zum Stellplatz „An der Rügenbrücke“ in der Werftstraße, wir waren schon vorher daran vorbei gekommen.
Stralsund, Stellplatz an der Rügenbrücke, N 54° 18.156 O 013° 05.891, Ver-/Entsorgung, Strom, WLAN, € 18,00

Wohnmobilstellplatz "Am Rügendamm" in Stralsund

Wohnmobilstellplatz Stralsund
Am späten Nachmittag starten wir noch einen kleinen Rundgang um den Block, dabei kommen wir zum Frankenteich und haben einen ersten Blick auf die drei Kirchen von Stralsund.


die St. Marien-Kirche, die Mächtige

die St.Nikolai-Kirche, die Prächtige

die St.Jakobi-Kirche, die Schmächtige (heute nur noch Kulturkirche)
Die gesammte Altstadt ist UNESCO-Weltkulturerbe. Immer wieder sehen wir hübsche alte Gassen.

Stockrosenpracht in der Franz-Wessel-Straße

Stockrosen, überall Stockrosen
Zeitig zum Abendessen, vor dem beginnenden Regen, sind wir wieder am Mole.
Mittwoch
Der nächste Tag beschert uns durchgängig Regen, von morgens bis abends.
Wir schreiben Berichte für den Blog und lesen. Mit der Zeit braucht man nicht jeden Tag Urlaubswetter, um keinen Tag „verschenkt“ zu haben, an dem man Nichts macht.
Donnerstag
Erst am Donnerstag Vormittag klart der Himmel etwas auf, es ist zwar noch windig, aber es regnet nicht mehr und ab und an scheint sogar die Sonne, was will man mehr.
Ohne Fahrräder, mit dem Bus, startet unsere Stadtbesichtigung der Altstadt. Nach drei Stationen steigen wir aus und gehen durch die alten Gassen.

Giebelhaus: Bachsteingotik in derFrankenstraße 28

Der noch ziemlich gut erhaltene Innenraum des Giebelhauses
Durch die Fußgängerzone, mit allen Geschäften die man mittlerweile in jedem größeren Einkaufszentrum oder in jeder Stadt, fast Europa weit, findet, kommen wir zum Alten Rathaus und zur St. Nikolai-Kirche.

Stralsunder Rathaus Südseite und St.Nikolai-Kirche

Stralsunder Rathaus Südseite: Am Kellerabgang gab es an Federn aufgehängte Sitzgelegenheiten, sah sehr entspannend aus, das Lokal war aber leider noch geschlossen.
Auch im Stralsunder Rathaus gibt es einige Geschäfte im Erdgeschoß , heute allerdings nicht mehr die gleichen wie im Mittelalter, den auch damals war es schon Kophus und es gab mehr als 40 Ladengeschäfte.

Stralsunder Rathaus Nord-Süd Durchgang mit Gallerie

Nord-Süd Durchgang mit Gallerie und Glasdach
Das obere Stockwerk war für den Stralsunder Stadtrat. Darüber befindet sich eine riesige Schaufassade. Sie ist das Wahrzeichen von Stralsund. Die gesamte Altstadt ist heute UNESCO-Weltkulturerbe zusammen mit Wismar.

die Schaufassade am Stralsunder Rathaus, bei der Ankunft vom Meer aus sieht man über Eck 8 Giebel in Bachsteingotik, der Protz der reichen Stadt Stralsund

Am Stralsunder Rathaus, die Schaufassade in Backsteingotik

Detail der Schaufassade
Am Alten Markt ist die Touristinfo. Für 14 Uhr haben wir uns zu einer Stadtführung angemeldet, die dort beginnt.

am Alten Markt in Stralsund

Im Gotisches Dielenhaus in Backsteingotik in der Mühlenstraße findet man Stralsund im Miniaturformat

Stralsunder Stadtplan in Miniaturansicht

Das Kütertor in Stralsund Teil des UNESCO-Weltkulturerbes

Altstadtgassen in Stralsund und wieder Stockrosen

Kniepertor oder Knieperbastion von Stralsund, eines der zwei noch erhaltenen, von einst 10 Stadttoren.
1960 wurde, in der damaligen DDR, noch das dritte der noch erhaltenen Tore, das Semlowertor gesprengt.

Die fast rundum laufende Stadtmauer von Stralsund am Fährwall Richtung Strelasund

Scheelehof oder Kontor Scheele

in der Semlowerstraße

Das Eingangstor zum St.Johanniskloster

Zum Innenhof des St.Johanniskloster

Im Innenhof, immer wieder Stockrosen

Ruine der Kleinen Johanniskirche im Klostergelände, die Kirche ist 1944 ausgebrannt

Heilgeisthospital Kloster Zum heiligen Geist in Stralsund

Nach dem Ende der Stadtführung einen Aperol vor dem Stralsunder Rathaus
Danach gehen wir alleine Richtung Hafen und suchen nach einem netten Fischlokal.
Wir finden auch eines, die Fischhalle, direkt neben dem Ozeaneum. Aber heute haben wir hier kein Glück. Wir warten und warten bis wir schließlich die Geduld verlieren als wir erfahren, das es noch eine weitere Stunde dauern würde bis die Küche liefern kann.
Etwas weiter hatten wir einen Griechen mit einer schönen Terrasse und Blick über den Hafen gesehen. Wir essen griechische Vorspeisen, hier geht alles ganz flott und es ist lecker, alles bei ein wenig Sonnenschein und Blick aufs Wasser.
Den Weg zurück laufen wir, ein kleiner Verdauungsspaziergang tut immer gut.
Freitag
Am Freitag wollen wir uns die Kirchen auch von innen ansehen. Wir beginnen bei der Prächtigen, der St. Nikolai-Kirche.

das Westportal der St.Nikolai-Kirche in Stralsund vom Rathaus aus
Dort gibt es im Hauptchor eine kleine Informationsrunde, sitzend, mit genügend Abstand und Schnäutzchen (Mund-Nasen-Schutz). Mehr an Führung findet wegen Corona nicht statt.
Anschließend kann man sich alleine alles ansehen.

Hochchor mit Doppelhochaltar

Die Kanzel von 1611 in der St.Nikolai-Kirche

Eine Zweiseitige Chorschranke mit Kruzifixe oder Triumphkreuz

Zweiseitige Chorschranke im Detail von hinten

Die Chorschranken in zweiseitiger Ausführung, mit Triumphkreuz, wurden während der Reformationszeit häufig entfernt.

Die Kreuzrippengewölbe teils restauriert

und Kreuzrippengewölbe noch unrestauriert

Auch in der St.Nikolai-Kirche von Stralsund finden wir eine Astronomische-Uhr, sie funktioniert aber nicht mehr.

Ein witziges Detail dieser Astronomischen-Uhr ist das Bildnis von Nikolaus Lilienfeld, dem Erbauer der Uhr in 1394.

Ein spätgotischer Hochaltar vom Ende des 15. Jahrhunderts

Vom Mittelschiff der Blick zur Buchholz-Orgel

Schon wieder eine Buchholz-Orgel

Buchholz-Orgel Empore von unten

Stralsunder-Kaufleute-Gestühl

Stralsunder-Kaufleute-Gestühl: Detail die Inschrift
Nach der Kirche schlendern wir den "Berg" hinab Richtung Hafen. Vorbei an der ältesten Hafenkneipe Europas, die seit 1332 ohne Unterbrechung betrieben wird.

Hafenkneipe "Zur-Fähre": Die älteste Hafenkneipe Europas

Alte Speicher neben dem Ozeaneum in der Hafenstraße von Stralsund

Der Liegeplatz der Gorch Fock I. Nicht das zur Zeit auseinander gebaute Schulschiff der Bundesmarine, sondern der 1933 gebaute Vorgänger. 1945 wurde er im Strelasund versenkt, später geborgen und fuhr als Schulschiff 45 Jahre lang unter UdSSR- und ukrainischer Flagge.

Das Ozeaneum in Stralsund

Wir kommen um die Ecke und sehen riesige Warteschlangen vor demOzeaneum. Für dieses Mal werden wir das Ozeaneum nicht von innen sehen. Anstellen liegt uns nicht.
Es ist Mittagszeit und wir starten einen neuen Versuch, bei dem hoch gelobten Fischlokal.
Heute klappt alles bestens. Mittags ist wohl nicht soviel los wie Abends.

Das Fischlokal "Fischhalle" im Stralsunder Hafen
Hier gibts Fisch in allen Varianten und Gyros, aber Fischgyros. Wir bleiben klassisch und essen Dorsch.
Nach dem kräftigen Essen sind wir für eine weitere Besichtigung gerüstet.

Quer durch die Stadt erreichen wir die Mächtige, die St. Marien-Kirche.
Als wir in die Kirche gehen, startet gerade eine Führung. Der Küster der Kirche, der die Gruppe führt, fragt uns ob wir noch an einer Gewölbe-Führung teilnehmen wollen. Die alten Gemäuer unter der Kirche klingen interessant und wir kaufen noch schnell die Karten.
Als Einstieg erzählt er uns, dies sei seit Beginn von Corona, die ersten Führung über die Chor-Gewölbe der Kirche. Also nicht nach unten, nach oben geht es.

Über schmale Wendeltreppen geht es in den Dachstuhl auf das Querschiff.

Im Dachstuhl bei der Gewölbeführung

Über den Kirchengewölben in der St.Marienkirche

In der St.Marienkirche blicken wir durch das Heiliggeistloch oder Montageloch in der Decke nach unten in das Kirchenschiff
Jetzt geht es weiter zur Sängerempore

Blick von der Sängerempore in das Kirchenschiff

Blick von der Sängerempore auf die Orgel

Die Orgel von der Sängerempore aus gesehen

Gold-Fake an der Orgel
Schon damals hat man sparsam gearbeitet. Gold ist teuer und so hat man nur die Flächen, die man von unten im Licht sieht, mit dünnem Blattgold belegt, nur schmale Streifen und kurze Stücke.
Der Rest wurde mit gelber Farbe gestrichen. Von unten gesehen schimmert das Gold, der Rest erscheint nur golden.
Nach dem Ausblick von der Sängerempore, kommen wir immer weiter auf dem Kirchengewölbe im Dachstuhl.
Hier stehen funktionsfähig die Lastenkräne aus dem Mittelalter.

Alte Seilwinde im Dachstuhl

Ein Laufrad im Dachstuhl über dem Himmelsloch
Jetzt sind wir am Aufstieg zum Turmrundgang

St.Marienkirche Stralsund Treppen zum Turmrundgang

Ausblick vom Turmrundgang

der neue Markt von oben, unter den orangefarbenen Sonnenschirmen "erholen" wir uns später
eine Ebene höher geht noch

Blick in den Turmaufstieg, über eine "Hühnerleiter" geht es jetzt ganz nach oben, dann sind die 345 Stufen geschafft

Blick zum Knieperteich und dem Strelasund

Blick über den Frankenteich zur Rügenbrücke
wieder unten sehen wir uns jetzt noch die Kirche von innen an

Blick zum Heiliggeistloch (Montageloch) in der Decke von unten, die 32,5 m von oben nach unten haben wir eben geschaut

Kreuzrippengewölbe und Orgel
Im Innenraum der Kirche und am Modell sehen wir nochmals wo wir bei der Führung waren.

Im Innenraum der St.Marienkirche mit Sängerempore

Ein Miniaturmodell der St.Marienkirche
Samstag
Der nächste Tag bietet schönes Wetter und so satteln wir die Drahtesel und strampeln entlang des Strelasunds Richtung Schwedenschanze.

an den Stränden praktisch im Stadtbereich entlang

über die Strandpromenade, kilometerlang

immer wieder Sandstrand

bis nach Parow
Zum nächsten Morgen verabschieden wir uns von Stralsund. Die Stadt hat uns von allen Ostseestädten auf dieser Reise bis jetzt am besten gefallen.

Über den Rügendamm, die alte Verbindung der Insel zum Festland, fahren wir zur nächsten Station unserer Ostseereise.
Vom Kap Arkona, der nördlichsten Spitze Rügens, aus wollen wir uns über die Insel treiben lassen.