01 Juli 2020 bis 03.Juli 2020
Die Strecke bis Warnemünde ist nur ein Katzensprung

Wohnmobilstellplatz auf der Mittelmole

Warnemünde auf der Mittelmole
Warnemünde, Parkplatz auf der Mittelmole, N 54° 10.776 O 012° 05.477, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, € 23,50

Der Platz ist lediglich als Parkplatz ausgewiesen und Übernachten ist nicht erlaubt. Der Betreiber kontrolliert aber nicht und schützt sich so lediglich vor der Verpflichtung die Kurtaxe einzukassieren. Daher stehen hier auch nachts viele Wohnmobile.
Es ist nun mal der beste Platz um die ein- und ausfahrenden Schiffen zu beobachten. Wir haben die J.R.Tolkien, ein großes Segelschiff, fast direkt vor unserem Fenster.

J.R.Tolkien, ein Zweimast-Gaffel-Topsegelschoner

Schiffe gucken in Warnemünde
Von hieraus sind es 150m in die Stadt, vorbei am Bahnhof über die Bahnhofsbrücke, eine Drehbrücke aus dem Jahr 1903, über den Alten Strom, der bereits 1423 ausgehoben wurde und bis 1903 die einzige Zufahrt zum Rostocker Hafen war.

Drehbrücke über den alten Strom

Der Alte Strom

Entlang des Alten Stromes an der „Vörreeg“ (plattdeutsch: Vordere Reihe ), die Flaniermeile von Warnemünde. Sehr touristisch, die alten Kapitänshäuser alle mit Geschäften, eines an dem anderen.
Es ist Mittwoch und trotzdem gibt es viele Menschen die hier bummeln. Was ist erst am Wochenende los ???

Wir laufen die 541 m lange Westmole vor, bis zur Spitze, die weit in die Ostsee ragt und als Wellenbrecher dient. Sie existierte schon in kleinerer Form seit Ende 16. Jahrh./Anf. 17.Jahrh. Die heutige Länge gibt es seit 1902/03.

Ein Leuchtturm auf der Westmole und ein Leuchtturm auf der Ostmole

Schwäne auf der Warnow

zurück auf der Westmole zum Teepott und dem Leuchtturm von Warnemünde
Beim zurückgehen kommen wir zu den Wahrzeichen von Warnemünde, zum „Teepott“ und dem Leuchtturm von Warnemünde.

Der Teepott war ursprünglich ein kreisrundes Gebäude aus dem Jahr 1925 und wurde durch Brandstiftung 1945 zerstört. Jahrelang stand nur ein einfacher Kiosk auf dem Platz, bis dann 1968 das heutige futuristische Gebäude mit einem Restaurant errichtet wurde.
Am „Teepott“ sind wir nur vorbeigelaufen, das Wetter war zu sonnig und das Lokal uns, für Coronazeiten, zu voll.
Überall sehen wir Hinweise, daß das Füttern von Möwen in Warnemünde strengstens verboten ist, an allen Imbiß-Ständen hängen Schilder der Stadtverwaltung, die bis zu 5.000 Euro Strafe androhen.

Vorbei am Teepott und dem Leuchturm auf der Strandpromenade

Der weiße Strand von Warnemünde mit dem Hotel Neptun (der Ursprung stammt noch aus DDR-Zeiten)
Wir schlendern die Strandpromenade entlang bis zum Hotel Neptun und dann zurück durchs Kurviertel zum „Achterneeg“, der hinteren Reihe des alten Ortskerns.

Warnemünde Kirchplatz

Häuser Achterneeg
Wir hatten in einen Zeitungsbericht über das Forschungsschiff Lichtenberg gelesen. Eines unserer Ziele in Warnemünde war das Robbenforschungszentrum. Eigentlich wollten wir am nächsten Tag mit der Warnow-Fähre nach Hohe Düne und von dort an die Ostmole, wo das Schiff liegt.

Zeitungsausschnitt über das Robbenforschungszentrum in Warnemünde

Fähre zur Hohen Düne
Auf dem Weg zur Fähre, die nur wenige Meter vom Stellplatz entfernt ist, wir wollen die Abfahrzeiten erkunden, kommen wir an einer Skulptur der Sandwelt-Warnemünde vorbei, die dieses Jahr leider auch nicht statt findet.

Warnemünder Sandwelt

Warnemünder Sandwelt im Detail
Für das Robbenforschungszentrum muss man zur Zeit allerdings alle Eintrittskarten vorab buchen und das Kontingent ist begrenzt. Das haben wir zu spät bemerkt. Die nächsten Karten gäbe erst für Samstag 15:00.
Daher geht es am nächsten Morgen weiter zum Stellplatz in Rostock.

Rostock Parkplatz Stadthafen

Wohnmobilstellplatz neben dem Eisbrecher Stepan Jantzen
Rostock, Parkplatz am Stadthafen, N 54° 05.577 O 012° 07.863, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, € 15,00
Der Parkplatz liegt auf einem asphaltierten Platz direkt an der Warnow. Achtung die Parkgebühren muss man mit Münzen zahlen, alternativ geht Handy-Parking, also zahlen über eine Handy-App.

Ein Ausschnitt aus der Vicke-Schorler-Rolle von Rostock. Die Rolle ist eine kolorierte Federzeichnung mit einer gesamt Länge von ca 19 m und ca. 60 cm Höhe der Stadtansicht von Rostock von 1586. Sie befindet sich heute frisch restauriert im Stadtarchiv.
Bei Klaus, einem gutem Freund von uns und geborenen Rostocker, haben wir zu Hause schon einen Nachdruck bewundert.

Die heutige Stadtansicht von Rostock vom Stadthafen aus.
Die Silhouette der Stadt zur Warnow hin, ist beim Wiederaufbau, der alten kolorierten Federzeichnung von Vicke Schorler aus dem Jahr 1578-86 nach empfunden.
Rostock wurde bei den Bombenangriffen im 2.Weltkrieg zu einem großen Teil zerstört. Im Zuge des Wiederaufbaus wollte die Staatsführung das Bild des neuen Rostocks durch eine monumentale Magistrale hervorheben, so entstand die verlängerte, verbreiterte Lange Strasse.

Lange Straße in Rostock

Hauptgebäude der Rostocker Universität
Nach 300 m, mit einem leichten Anstieg, erreicht man die Lange-Straße in der Innenstadt weiter über die Breite Straße stoßen wir auf den Universitätsplatz.

Von weitem sieht man schon das Kröpeliner Tor. Es ist das westlichste der vier großen Tore der Stadtbefestigung und um 1270 im gotischen Stil erbaut.

Jetzt gehen wir auf dem ehemaligen Wallgraben entlang der Stadtmauer, vorbei an der sagenumwobenen Teufelskuhle. Dort soll früher ein Schloss gestanden haben aber dessen Herr führte ein liederliches Leben und deshalb versank das Schloss.
Weiter an der Stadtmauer kommen wir zum Kloster zum heiligen Kreuz, mit seinem Klostergarten

Rostock Kloster zum heiligen Kreuz

Eingang zum Klostergarten

Der Rostocker Rosengarten auf den Wallanlagen
und zum Rosengarten, dann weiter zum Steintor. Es ist das südliche Stadttor und in seiner heutigen Form um 1575 im Renaissance-Baustil errichtet.

Wir kommen vom Rosengarten zum Steintor

Das Steintor in Rostock entlang der Stadtmauer
Direkt neben dem Steintor steht das Ständehaus ein Gebäude im neugotischen Stil, das heute das einzige Oberlandesgericht des Landes Mecklenburg-Vorpommern beheimatet.

Das Ständehaus in Rostock

Der Eingang ins Ständehaus, dem Oberlandesgericht in Rostock

weiter über den Beginenberg, ein historisches Viertel in der Mittelstadt,
kommen wir zur Nikolaikirche ursprünglich eine ab 1230 erbaute Hallenkirche, eine der ältesten im Ostseeraum. Heute ist sie keine Kirche mehr. Ab 1976 erfolgte eine Umnutzung, im Turm befinden sich Büros und im Kirchendach drei Wohnetagen. Das Kirchenschiff wird für Veranstaltungen genutzt.

Nikolaikirche "Büroturm"

Südansicht der Nikolaikirche, mit Dachterassen im ehemaligen Kirchendach
Wir umrunden die „Kirche“ und gehen weiter zum alten Markt. Dort steht die Petrikirche

Petrikirche am alten Markt

Innenraum der Petrikirche in Rostock
Immer wieder begegnen uns sehr schön wiederaufgebaute Häuser.

Ein Gebäude um 1500 erbaut. Es diente den Walldienern ( Beamte, die für die Wartung und Pflege der Wallanlagen zuständig waren) als Dienstwohnung . 1922 wurde das Haus von einer logenähnlichen Verbindung , der Schlaraffia, umgebaut. 2000/2002 wurde das Haus nach 50-jährigem Leerstand wieder Instand gesetzt.

Ein Patrizierhaus aus dem 15. Jahrhundert. Hier befindet sich das Standesamt und das Stadtarchiv, in dem sich die Vicke Schorler Rolle befindet.
Von dort ist es nicht mehr weit zum neuen Markt.

In Rostock gab es drei große Marktplätze: den Alten Markt, den Neuen Markt und den Hopfenmarkt (heute Universitätsplatz) Der Neue Markt, mit einer Größe von 90 x 80 m doch recht groß, gehört zur historischen Mittelstadt.
Auf dem Weg zurück zum Mole gehen wir noch am Touristbüro auf dem Universitätsplatz vorbei, um weitere Informationen zu bekommen.
Am Stadthafen angekommen sind wir wieder fast 7 km gelaufen.
Nach einer ruhigen Nacht an der Warnow laufen wir noch ein Stündchen ohne besonderes Ziel durch Rostock und verabschieden uns dann Richtung Fischland.

Kurz vorm Hafen entdecken wir noch eine schön rekonstruierte Häuserzeile mit einem angeblich alten Lokal: Zur Kogge

Bei der Ausfahrt aus Rostock haben wir nochmal einen Blick auf die Nikolaikirche und Petrikirche.