23.Juni 2020 bis 01.Juli 2020
In Wismar sind alle Parkplätze entweder nur für PKW zugelassen oder das Übernachten ist dort gesperrt.
Wir nehmen den offiziellen Stellplatz, wenn man über den Zaun schauen kann sogar mit Blick auf den Hafen.
Wismar, Wohnmobilpark Westhafen N 53° 53.652 O 011° 27.147, Ver- /Entsorgung, Strom, € 12,00
Wir planen 2 Tage für die Besichtigung der Welterbestadt/Hansestadt und der Umgebung.
Am 1. Tag, Stadtrundgang in Wismar
Einfahrtstor zum Hof der Heiligen-Geist-Kirche, ursprünglich eine Spitalkirche, und das Langhaus diente der Unterbringung der Kranken.
Heute dient das Einfahrtstor zum Hof als Kulisse für die fiktive Polizeistation der Krimiserie "SOKO Wismar".
Der Innenhof an der Heiligen-Geist-Kirche wurde neu gestaltet und ist jetzt wohl schwierig als Polizeihof darzustellen.
Heiligen-Geist-Kirche
Holzdecke in der Heiligen-Geist-Kirche
Wir kommen zum Marktplatz, auf dem das Wahrzeichen von Wismar, die Wasserkunst, steht.
Die Wasserkunst auf dem Marktplatz ist ein freistehendes, pavillonartiges Gebäude. Es diente bis 1897 zur Trinkwasserversorgung der Stadt und entstand von 1579 bis 1602 im Stil der niederländischen Renaissance.
Dann geht’s weiter zur St.Marien Kirche
St.Marien zu Wismar Ostansicht
St.Marien zu Wismar Westansicht
Die alten Kirchen Wismars wurden im 2. Weltkrieg nur leicht beschädigt.
Allerdings ließ man sie dann aber auch, entweder unbeachtet und ohne Reparatur, oder sprengte sie, wie St. Marien 1960, bis auf den Turm.
1990 stürzte der Giebel des Nordquerhauses von St. Georgen dann bei einem Sturm ein. Danach begann man erst mit der Sicherung bzw. dem Wiederaufbau der Kirchen.
Es entsteht ein ganz anderes Bild eines Doms, wenn man die komplett leeren ungeschmückten Gebäude sieht.
Die nächste Kirche ist St. Georgen.
St.Georgen zu Wismar, auf dem historischen Foto kann man die Zerstörung der Kirche sehen.
Innenraum von St.Georgen, Blick zum Chor
neu eingebauter Fahrstuhl zur Aussichtsplatform
Schabbelhaus und St.Nikolai-Kirche in Wismar
Einmal quer durch die Altstadt kommen wir zum Schabbellhaus, eines der frühesten Renaissancebauten, direkt an der Schweinsbrücke und der St. Nikolai-Kirche
die Schweinsbrücke über die Mühlengrube in Wismar
Schweinsbrücke über die Mühlengrube
Direkt neben der Schweinsbrücke steht die St.Nikolai-Kirche, eine Kirche der Seefahrer und Fischer. Mit seinen 37 mtr. Höhe ist das Langhaus das vierthöchste Kirchenschiff Deutschlands.
St.Nikolai zu Wismar
Altaraufsatz der Krämergilde in der St.Nikolai-Kirche in Wismar. Ursprünglich stammt der Altar aus der St.Marienkirche und ist aus der Mitte des 15.Jahrh. Die Altarflügel zeigen Szenen aus der Weihnachtsgeschichte.
Durch das Wassertor kommen wir zum Hafen.
das Wassertor zum Hafen
der alte Hafen von Wismar
Genug gelaufen, wir trinken noch einen Aperol mit Blick auf den alten Hafen.
Altes Zollhaus und Wassertor mit Fischbuden
Bevor wir zurück zum Mole gehen gibt’s von den Fischbooten am Hafen noch Räucherfisch für das Abendessen.
Am 2. Tag, Insel Poel
Zur Insel Poel geht’s mit dem Fahrrad.
Die Insel Poel schützt und begrenzt die Wismarer Bucht im Norden von der Ostsee.
Beim Fahrradfahren merken wir sehr schnell, dass diese Region keine norddeutsche Tiefebene ist, sondern aus von Gletschern geformten Endmuränen besteht. Es geht bergauf und bergab.
Erster Blick auf die Ostsee
Im Vorbeifahren sehen wir einen Hinweis auf einen Wohnmobilstellplatz. Natürlich sind wir neugierig und biegen ab.
Wohnmobilstellplatz Poeler Forellenhof in Niendorf
an der Sportbootanlage Poeler Forellenhof
Durch Kirchdorf fahren wir Richtung Strand Schwarzer Busch.
Restaurant Strandperle am Strand Schwarzer Busch auf der Insel Poel
Ostsee-Strand Schwarzer Busch
Ostsee Baywatch
Wir wollen von dort entlang der Küste nach Timmendorf Strand, auch dort soll es einen großen Stellplatz geben.
Nach rund 2 km kommen uns Fahrradfahrer entgegen. Sie erzählen uns das fast der gesamte restliche Weg bis Timmendorf Strand aus tiefem weißen feinen Sand besteht.
Das schieben !!!! sei sehr schwer. Wir entscheiden uns für die Umkehr.
Fahrradpause
Auf dem Rückweg sehen wir uns dann noch den Ortskern von Kirchdorf an.
die Kirche in Kirchdorf
Blick vom ehemaligen Festungswall
Zurück am Mole haben wir wieder ca. 45 km zurückgelegt.
Zeitig frühmorgens starten wir zum Stellplatz direkt an der Ostsee.
Wittenbeck, Stellplatz am Sanddornstrand (Molli Haltestelle: Steilküste) N 54° 08.798 O 011° 47.593, Ver-/Entsorgung, Strom, € 18,00
Einfahrt zum Stellplatz Sanddornstrand
der Stellplatz mit Blick auf die Ostsee
Wir entscheiden am Stellplatz Wittenbeck 6 Tage am Stück zu bleiben. Es ist die erste so lange Zeit an einem Fleck, außer unserem unfreiwilligen, krankheitsbedingten 10-tägigen Stopp auf dem Stellplatz Caravancamping-Ksamil in Albanien.
Der Platz liegt sehr günstig, direkt am Meer und mit kurzen Strecken rechts und links zu den Ostsee-Bädern Kühlungsborn und Heiligendamm.
Ostseestrand von Kühlungsborn
Kühlungsborn von der Seebrücke aus
Kühlungsborn ist gut besucht. Am Strand stehen die Strandkörbe im vorgeschriebenen Abstand. Auf der Promenade und der Seebrücke hält sich keiner daran.
Ein Ort um Urlaub zu machen, aber nicht unbedingt für uns.
Seebrücke in Kühlungsborn
Seebrücke in Kühlungsborn in die Ostsee
Abends sitzen wir noch am Strand und schauen der untergehenden Sonne zu.
2.Tag:
Der nächste Tag ist ein Tag nach dem Motto „Es gibt nichts zu tun, außer nichts zu tun“.
Wir haben das Tarp angehängt und im Schatten den Tag verbracht.
Christas Füße in der Ostsee
Hermanns Füße in der Ostsee
Ab und zu die Füße ins Wasser gehalten und trotz der ganzen Anstrengung sind wir früh zu Bett und haben lange geschlafen.
3.Tag:
Heute wollen wir nach Heiligendamm und weiter bis zum Ostseebad Nienhagen.
In Heiligendamm (eigentlich ein Stadtteil von Bad Doberan) fand im Jahr 2007 der G8-Gipfel statt.
Man nennt die Stadt auch die weiße Stadt am Meer, allerdings stimmt das auch 13 Jahre nach dem besonderen Highlight des G8-Gipfels immer noch nicht so ganz. Es gibt immer noch einen gehörigen Renovierungsbedarf.
entlang der Strandprommenade in Heiligendamm
Auf der Seebrücke von Heiligendamm in der Ostsee
Als der Radweg nach Heiligendamm von der Ostsee wegführt, der direkte Küstenweg ist gesperrt, und wir quer durchs Land radeln, drehen wir in Börgerende um und fahren wieder zurück.
4.Tag: Bad Doberan
Da es am Vormittag regnen soll, bleiben wir zunächst im Mole und warten die Schauer ab. Als das Regenradar Entwarnung gibt, nehmen wir die Molli und fahren mit ihr nach Bad Doberan.
Mecklenburgische-Bäderbahn Molli
Die Dampflokbahn kommt
Fahrt mit der Molli nach Bad Doberan
Die Molli ist eine Schmallspurbahn, die mit ihren Dampfloks zwischen Kühlungsborn und Bad Doberan pendelt.
Alte Zugwaggons mit offenem Wagenübergang
in dem Zugwaggon mit offenem Ausstieg
In Bad Doberan fährt die Dampfeisenbahn mitten durch die Fußgängerzone.
Die Fahrt führt mitten durch Bad Doberan
Fahrt durch die Fußgängerzone von Bad Doberan
Wir steigen am nostalgischen Kaiserbahnhof, der Endstation in Bad Doberan aus und gehen zurück zur Stadtmitte und weiter Richtung Klosteranlage.
Tor zur Klosteranlage in Bad Doberan
Wirtschaftsgebäude und Kornhaus
Das Wirtschaftsgebäude wurde durch eine Brandstiftung 1979 zerstört, die Ruine wird heute für Konzerte und Veranstaltungen genutzt.
Wir schauen uns das Münster an, eine im späten 13.Jahrhundert erbaute Kirche des Zisterzienserklosters. Sie wird die Perle der norddeutschen Backsteingotik genannt. Von Kriegen und Bilderstürmern weitgehend verschont blieb die mittelalterliche Ausstattung des Münsters erhalten.
Der Eingang zum Doberaner Münster befindet sich auf der Südseite, wir stoßen direkt darauf.
Südfasade in Norddeutscher Bachsteingotik
Hochaltar mit Sakramentsturm
Im Chorraum befindet sich der Hochaltar, der wohl älteste Flügelaltar entstanden um 1300, daneben der Sakramentsturm, ebenfals ältester in Deutschland entstanden um 1360
Doppelseitiger Kreuzaltar hier die Christusseite
und die Marienseite
Nach der inneren Besichtigung umrunden wir das Münster.
Nordseite mit Beinhaus
das Beinhaus am Münster
Am Ende kommen wir zur Westfasade, die am meisten photographierte Seite.
Nun geht es wieder in die Stadt, dabei kommen wir am Stadt- und Bädermuseum vorbei.
Stadt- und Bädermuseum
Inschrift an der Museumswand
In der Stadtmitte hatten wir beim vorbeifahren mit der Molli ein nettes Lokal gesehen, das steuern wir jetzt an.
Die Molli-Bäderbahn kommt beim Abendessen vorbei
Nachdem wir gut gegessen haben, ist es vom Lokal ein paar Meter bis zu Haltestelle Mitte, von dort geht’s wieder zurück zur Haltestelle Steilküste und wir sind zu Hause
Für Christa als altes Eisenbahnerkind, das früher mit dem Dampfzug zur Schule gefahrenen ist, kommen Erinnerungen hoch.
5.Tag: Mit den Rädchen zum Ostseebad Rerik
Der nächste Tag soll uns wieder an der Küste entlang in die andere Richtung führen. Die Fahrräder wollen genutzt werden.
Auf dem Radfernweg-Ostsee wollen wir die rund 20 km bis zum Ostseebad Rerik mit seiner Steilküste radeln.
Ostseebad Rerik Steilküste
Düne mit Blick zur Halbinsel Wustrow
Die Halbinsel Wustrow ist ehemaliges militärisches Speergebiet (lost place), auch heute noch wegen hoher Munitionsbelastung für normale Besucher gesperrt. Nur im Rahmen einer Naturführung kann man die Halbinsel besichtigen.
Rerik Hafenpromenade
Düne und Salzhaff
Das Salzhaff ist eine Zufluchtsstätte für Seevögel aller Art und im Frühjahr und Herbst mit Zugvögeln übervölkert.
6.Tag: Ohne Ziel !!!!!
Bedecktes, windiges Wetter. Blick aus dem Mole auf die Ostsee.
Wir bleiben noch einen Tag stehen und lassen das schlechte Wetter weiter ziehen und nutzen unser verbleibendes Datenvolumen am letzten Tag des Monats,um einen weiteren Bericht für den Blog fertig zu schreiben.
Am Nachmittag fährt ein besonderes Wohnmobil auf den Platz und stellt sich in unsere Nähe.
Es ist ein Paar aus dem Ostallgäu, die auf dem Fahrgestell eines alten Feuerwehrfahrzeugs ihr Wohnmobil neu aufgebaut haben.
Auch die beiden haben eine Holzkabine aus Siebdruckplatten und so beginnt schnell das Fachsimpeln und es entwickelt sich ein angenehmes Gespräch.
Weiterhin gute Fahrt für Euch und vielleicht treffen wir uns an der Seidenstrasse wieder.
Die beiden bleiben noch einen Tag und müssen dann nach Haue zurück, während wir am nächsten Morgen weiter Richtung Warnemünde fahren.