25. April 2019 bis 28. April 2019
Abfahrt von Muggia bei tristem regnerischen Wetter.
An der Grenze zu Slowenien holen wir uns die nächste Maut-Box, die für das slowenische dars-System. Für die mautpflichtigen Strassen in Slowenien, Autobahnen und Schnellstrassen, benötigt man entweder eine Vignette oder ab 3,5 t die Box, mit der nach gefahrenen Kilometern abgerechnet wird. Die Anmeldung hatten wird von zu Hause aus online erledigt und mit dem ausgedruckten Abholschein ging es sehr schnell.
Logischerweise gibt es keine Strasse auf der man ohne Mautpflicht von Italien nach Kroatien kommen kann.

von Triest über Zadar zum Nationalpark Krka

die dars-go Box

die zweite Box an der Windschutzscheibe
Für die kurze Strecke bis zur kroatischen Grenze würden weniger als 10 € Aufladung genügen. Wir laden mit 20 € auf und schon an der ersten Mautbrücke zeigt uns das Gerät einen Fehler an, der uns auffordert, sofort die nächste dars-Servicestation anzufahren. Da Ignorieren richtig teuer werden kann nehmen wir die nächste Ausfahrt.
Fast jede größere Tankstelle ist eine dars-Station und das Problem klärt sich. Das Gerät gibt eine Fehlermeldung falls das Guthaben unter 25€ liegt, funktioniert aber noch. Wir können weiterfahren.
Nach Hermann´s Entscheidung einen kleinen Schlenker durch Istrien zum Ort der Schweinchen (Ferkel-Griller) nach Flengi bei Vrsar zu machen, will Christa vorher noch nach Groznjan. Das Dorf liegt auf einem Berg, 288 m über dem Meer mit rund 160 Einwohnern in Zentralistrien. Wir sind bisher immer daran vorbeigefahren, jetzt geht es den Berg hinauf.

schmale Strassen nach Groznjan

Bergauf immer schmaler

die Strasse wird nicht besser
Es gibt auch noch eine andere Strasse auf der die Reisebusse nach oben fahren.
Als wir oben ankommen hört es einen kleinen Moment auf zu regnen.

Groznjan wir sind oben

Ausblick von Groznjan
Ein Ort der Künstler, mit vielen kleinen Galerien. Im Sommer gibt es auch zahlreiche Events, die das doch abseits gelegene Dörfchen bevölkern.

Eingang zum Dorf

Galerie an Galerie

am Marktplatz

Tommy aus Groznjan
Nach einem Rundgang im alten Dorf, geht es weiter zu Hermann’s Wunschziel.
Wir fahren in strömendem Regen nach Flengi, das istrische Dorf der Strassengrills.

bei heftigem Regen auf dem Weg nach Flengi in Istrien

Flengi in Istrien
Es gibt hier mehrere Lokale in denen kleine Ferkel und Lämmer direkt an der Strasse auf offenem Feuer gegrillt werden. Wir entscheiden uns für Lamm in der Konoba Sidro, wo wir nach Rücksprache mit dem Wirt auch auf dem Parkplatz übernachten können.
unbefestigter Parkplatz hinter dem Lokal, N 45° 05.831 O 013° 39.989, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, frei

Stellplatz an der Konoba Sidro

Lamm vom Grill
Das Wetter ist nicht besser und im Nebel und in dichten Wolken geht es quer durch Istrien Richtung Rijeka. An der Straße wird heftig gebaut und spätestens Ende des Jahres wird sie komplett 4-spurig sein.


In Rijeka verlassen wir die Autobahn und ab jetzt geht es langsam, aber mit tollem Panorama über die alte Küstenstrasse nach Senji.

Autobahnabfahrt in Rijeka

am Berg die Autobahn, unten die Küstenstrasse

Anfahrt auf Senji Kroatien

Kamp Skver Senji
Senji, Camp Skver, 5 Min zum Centrum, geschotterter Platz , die Hälfte der Plätze direkt am Wasser, N 44° 59.663 O 014° 53.998, Sanitärhaus, Ver-/Entsorgung, Strom, kn 134,00
Wir sind früh und können direkt am Wasser stehen.Nach einer kleinen Pause gehen wir nach Senji. Wir brauchen Brot und machen so auch einen kleinen Stadtrundgang.

Uferpromenade in Senji

in die Altstadt von Senji
Wir kennen Senji und waren auch schon auf der Burg Nehaj. Damals hatten wir sehr starken Wind, die Bora, für die diese Region bekannt ist. Dieses mal bleiben wir verschont.
Am Abend macht Hermann uns einen leckeren Salat mit Tintenfisch, den wir draußen geniesen können.

Abendessen am Meer

Sonnenuntergang in Senji
Für die rund 150 km von Senji bis Zadar nehmen wir am nächsten Morgen die alte Küstenstraße. Enge Kurven, steile Abhänge direkt neben der Straße, aber im Vergleich zu früher, kaum Verkehr. Der gesamte Schwerverkehr muß auf die Autobahn im Landesinneren und anscheinen fahren auch viele PKW und Wohnmobile den einfacheren und schnelleren Weg. Die erlaubte Geschwindigkeit ist auf 40 maximal 60 Stundenkilometer beschränkt, aber viel schneller will und kann man bei der Straße und dem Ausblick auch nicht fahren.

auf der Küstenstraße

auf der Küstenstraße


Hin und wieder entdeckt man auch noch Reste der „alten“ alten Küstenstraße, die nach meinen Vorstellungen absoluter Wahnsinn gewesen sein muß, für heutige Autos nicht zu befahren.

zweimal Küstenstrasse

vorbei an der alten alten Küstenstraße

von früher

Kurz vor Zadar kommen wir über die im Krieg zerstörte Brücke, wodurch die Stadt für Jahre vom restlichen Kroatien getrennt war, im Hintergrund die neue Autobahnbrücke
Für die Besichtigung von Zadar parken wir am Busbahnhof ca. 1,5 km von der Altstadt entfernt.
Der kurze Weg ist leicht zu bewältigen. Bekannt sind die alten römischen und venezianischen Ruinen, der gesamte Eindruck ist venezianisch geprägt.

Venezianisches Stadttor

Kirche Sveti Lovro
Hauptanziehungspunkt ist direkt neben dem Forum die Kirche des heiligen Donatus mit den Anfängen aus dem 9.Jahrh., im Stil der frühbyzantinischen Architektur, eine Rundkirche mit zweifachem Rundbau. Bekannt ist die Kirche auch für ihre außergewöhnliche Akustik , es finden seit etwa 50 Jahren weltweit bekannte Konzerte statt.

Kirche des Heiligen Donatus

Blick in die Kuppel

Aufgang zur Kuppel

Innenraum der Kirche
Wir lassen uns noch ein wenig durch die Altstadt treiben bis unsere Beine müde sind.

Kirche des Benediktiner Klosters

Forum von Zadar

Säule der Schande

Pause auf dem Forum

Strandpromenade

an der Meeresorgel

Hafen von Zadar
Auf dem Rückweg kommen wir schließlich an die Kathedrale von Zadar, eine römisch-katholische Kirche. Sie ist die größte Kirche in ganz Dalmatien. Die Anfänge sind aus dem 4. und 5.Jahrhundert, der größte Teil des heutigen Gebäudes ist aus dem 12. und 13.Jahrhundert im romanischen Stil erbaut.
Eine Besonderheit ist das frühgotische Ziborium (Altaraufbau) aus dem Jahr 1322.

Kathedrale St. Anastasia

der Innenraum

frühgotisches Ziborium
Wir kommen wieder zum Parkplatz, auf dem wir zwar übernachten könnten, aber es zieht uns an einen Platz direkt am Meer.
Auf der Fahrt nach Biograd sieht Christa ein Auto-Camp direkt am Meer und wir biegen spontan rechts ab.

Wohnmobile-Stellplatz Sveti Petar na Moru, Camp Filko, Campinganlage, geschotterter Platz, direkt am Wasser, N 44° 00.270 O 015° 22.029, Sanitärhaus, Ver-/Entsorgung, Strom, kn 200,00
Wir sitzen noch ein wenig in der Sonne, dann macht Hermann Abendessen. Nach noch ein wenig Lesen gehen wir zu Bett.
Am nächsten Morgen entscheiden wir noch einen weiteren Tag bei dem schönen Wetter am Meer zu verbringen und nebenbei das gute WLAN zu nutzen.

Nach Skradin, unserem Ausgangspunkt für den Besuch der Krka-Wasserfälle, geht es noch ein Stück auf der Küstenstraße, aber hinter Pirovac biegen wir ab von der Küste Richtung Berge.
Alles zusammen nur ca. 70 km, also sind wir schon am späten Vormittag in Skradin . Wir entdecken einen kostenfreien Tages-Parkplatz bei einem Restaurant. Wir sprechen mit dem Wirt, ob wir auch über Nacht stehen bleiben können, er sagt ja, wir sollen aber umparken auf seinen privaten Parkplatz, der durch ein Tor geschützt ist.
Skradin, geschotterter Parkplatz am Lokal, N 43° 49.173 O 015° 55.452, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, frei

Stellplatz an Restoran Visovac

im Restoran Visovac in Skradin
Jetzt steht einem Rundgang durch den Ort nichts mehr im Weg . Es ist einer der ältesten Orte Kroatiens und war schon zu illyrischen Zeiten besiedelt, danach waren auch die Römer dort und im Mittelalter, unter der Familie Subic auf der Burg Turina, war sie Hauptstadt von Kroatien und Bosnien-Herzegowina.

Aufstieg zur Burg

Orthodoxe Kirche von St. Spiridon,
links oben die Burg Turina

Skradin von der Burg aus
Dann kam die Stadt unter dem Einfluß der Republik Venedig, mit einer Unterbrechung zwischen 1522 und 1684, in der hier das Osmanischen Reich regierte, und danach Napoleon, KuK-Monarchie usw., usw. alles in allem die hier typische „abwechslungsreiche“ Geschichte. Heute lebt die Stadt von den Besuchern der Krka-Wasserfälle.
Es gibt mehrere Zugänge zum Krka-Nationalpark mit einem Busshuttle, von Skradin aus gibt es einen Bootsshuttle.

Pendelboote von Skradin zum Skradinski buk
Der Skradinski Bug ist der erste Wasserfall und zugleich der längste. Hier wurden auch Szenen aus Winnetou „Der Ölprinz“ gedreht.

Krka-Wasserfälle Skradinski Buk

Skradinski Buk bei Skradin
Anders als andere Wasserfälle, bei denen die Kraft des Wassers Felsen abträgt und die Fälle zurückgehen, wachsen die Krka-Wasserfälle. Die Barrieren, über die das Wasser hinabfällt, entstehen aus Kalkablagerungen ähnlich der Stalagmiten in einer Tropfsteinhöhle. Noch heute wachsen die Wasserfälle um rund 3mm pro Jahr.


Hinter dem Skradinski Bug kann man weiter die Krka hinauf fahren.

die Krka von oben

mit dem Boot über die Krka
Jetzt in der Vorsaison ist der Andrang gering und mit etwas Glück finden wir noch 7 weitere Urlauber, so das wir ein kleines Boot mieten können, das uns bis zum Roski Slap bringt.

die Krka mit dem Boot

auf der Krka nach Visovac
Hier fällt die Krka über 15m tief in den Visovacer See. Jetzt gibt es noch genügend Wasser, im Sommer sind die Fälle praktisch trocken, das restlich Wasser wird für eines der Wasserkraftwerke abgeleitet. Das erste Wasserkraftwerk Europas wurde übrigens 1895 hier gebaut.

direkt vor dem Roski Slap

der Roski Slap
Oberhalb rauscht sie über eine Reihe kleinerer Kaskaden (die Halsketten) zum Roski Slap

Die Halsketten (Kaskaden) der Krka

an der Krka
Wir beschließen einen Tag mit langer Wanderung und viel Sonne mit etwas Wein aus der Region, einem Lozovaca und der Vorfreude morgen zurück ans Meer zurück zu fahren.

Über die Krka nach Sibenik