So 18. Feb. 2024 bis Mo.26.Febr. 2024
Wenn es bisher Richtung Osten ging, biegen wir nun um 90° ab und fahren die nächste Zeit Richtung Norden.
Die Nacht auf dem Camping Duet in Zamość war schön ruhig, wir haben lange geschlafen und dann ausgiebig gefrühstückt.
In Zamość der Camping nr 253, ein typischer Campingplatz in Polen. Man kann zelten, mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen hier stehen, aber auch Hütten mieten oder ein Zimmer in einem kleinen Hotel beziehen.
Zamość, Camping nr 253, Duet Królowej, N 50° 43.166 O 023° 14.360, Ver-/Entsorgung, Strom, WLAN, € 18,50
So. 18.02.2024
Um 11.00 Uhr fühlen wir uns wieder fit genug für einen Stadtrundgang.
Die Altstadt wird des Padua des Nordens genannt Sie ist benannt nach ihrem Gründer, dem Kronkanzler Polens, Jan Zamoyski. Er ließ 1580 unter Leitung des venezianischen Baumeisters Bernardo Morando eine ideale Siedlung nach dem Vorbild oberitalienischer Renaissance-Städte anlegen. Bis heute ist dieses Ensemble in seinem Kern erhalten geblieben.
Die Altstadt von Zamość ist eine Planstadt der Renaissance des späten 16. Jahrhunderts. Seit 1992 ist sie UNESCO-Weltkulturerbe. Die Stadt veranschaulicht die Vermischung der Architekturtraditionen Italiens und Mitteleuropas. Grundriss, Befestigungen und eine Vielzahl von Gebäuden sind erhalten.
Zuerst kommen wir zum Großen Markt. An der Nordseite gelegen, prägt das Rathaus von 1591 mit seinem Treppenaufgang und dem 52 Meter hohen Turm den exakt 100 x 100 Meter großen Platz.
Bürgerhäuser im Renaissance-Stil umrunden den Großen Markt.
Neben dem Alten Rathaus stehen prächtige Armenische Bürgerhäuser.
Auf dem Großen Markt ist zur Zeit eine Eisbahn aufgebaut.
An einer wichtigen Handelsstraße vom Schwarzen Meer nach West- und Nordeuropa gelegen, war Zamość von Anfang an als Handelszentrum geplant. Ihre Einwohnerschaft war multikulturell zusammengesetzt. Zamoyski siedelte Kaufleute unterschiedlicher Konfessionen und Religionen dort an, darunter orthodoxe Ruthenen, Juden, Türken und Armenier.
Durch die Altstadt laufen wir bis zum Lemberger Tor (Brama-Lwowska-Stara) und der daneben stehenden Römisch-katholischen Kirche Der Verkündigung. Diesen Blick hatten wir schon vom Mole aus bei unserer Ankunft gestern Abend. Rechts sieht man Teile der Bastion.
Die Römisch-katholische Kirche Der Verkündigung ist völlig neu renoviert.
Wir werfen auch einen Blick in den Innenraum.
Bei unserem Spaziergang kommen wir zur Bastion I, ein Teil der alten Festungsanlage die die Stadt noch umgibt. Daneben steht die Kirche St. Nikolaus.
Auf der alten Festungsanlage, der Bastion I.
Nach einem kurzen Stück haben wir die Kathedrale von Zamość oder die Pfarrei der Auferstehung des Herrn und St. Tomasz erreicht.
Der Blick durch das Langhaus
auf den Altar mit einem Gemäldezyklus.
Detail des Chor mit Altarbild
Eine der Kapellen neben dem Langhaus
Eine weitere der rundum liegenden Kapellen
Und noch eine der Kapellen
Bild in einer der Kapellen
Vom Ausgang der Kathedrale sieht man schon die Johan Zamoyski Statue, der Gründer der Stadt, vor dem Schloss.
In Zamość wurde 1871 auch Róża Luksemburg (Rosa Luxemburg) geboren. Ihr Geburtshaus findet man in einem „Generałówka“ genannten Häuserblock in der ul. Kościuszki.
Wir gehen wieder zurück zum Großen Markt durch die rundum laufenden Arkaden auf der Suche nach einem Restaurant.
Auf dem Großen Markt bei den Armenischen Häusern finden wir das Restauracja Muzealna Ormiańskie Piwnice, ein Armenisches Restaurant.
Der Innenraum des Armenisches Restaurant auf dem Großen Markt im Kellergewölbe.
Über den Rynek Solny, den Salzmarkt mit der Skulptur Krasnal Batiaryga, einem Salzhändler, gehen wir wieder zurück zum Mole.
Auch tagsüber ist es noch ziemlich frisch auf dem Stellplatz. Wir sind auch die einzigen hier.
Mo. 19.02.2024
Wir verbringen den ganzen Tag im Mole und nutzen das WLAN. Für ein Bier und einen Wein kann man immer noch einmal das kurze Stück bis zur Stadtmitte laufen.
Di. 20.02.2024
Noch ein Tag im Mole und zwei weitere Berichte sind fertig geschrieben. Das schaft vom Gefühl her etwas Luft. Wenn man zulange hinterher hängt, fehlen die direkten Erinnerungen.
Das Altes Rathaus und der Große Markt sehen am Abend besonders stimmungsvoll aus.
Obwohl noch wenig los ist sind alle Lokale hell erleuchtet.
Lwiw oder Lemberg war trotz des Kriegs immer noch ein Ziel unserer Reise. Die endlosen LKW-Schlangen vor der Grenze und die angekündigten Wartezeiten von 5 und mehr Stunden bei Ein- und Ausreise mit dem eigenen PKW hatten uns schon dazu gebracht nicht mit dem Mole dorthin zu fahren.
Für Hermann stand aber immer noch im Raum mit einem über ein polnisches Reisebüro gebuchten 1- oder 2-Tagesausflug die Stadt zu besuchen und den Mole in Polen stehen zu lassen. Aber weder in Tarnow, Przemysl oder Zamość konnten wir eine Reiseagentur finden die einen solchen Trip anbietet und auch die Touristinformationen konnten uns nicht weiter helfen. Lwiw ist somit leider gestrichen.
Mi. 21.02.2024
Morgens fahren wir relaxed von Zamość ab.
Ab jetzt ändern wir die Fahrtrichtung, es geht tatsächlich Richtung Norden weiter. Das nächste Ziel ist der Białowieża-Nationalpark wieder ein UNESCO-Weltkulturerbe.
Da unser Ziel ca. 320 km entfernt ist und wir wieder mit besonderen Straßenverhältnissen rechnen haben wir uns vorgenommen einfach soweit zu fahren wie Hermann Lust hat.
Wir kommen bis Włodawa am Ufer des Bugs. Es wird ein besonderer Ort, wir schlafen die 800ste Nacht im Mole. Hier sind es von der Ortsmitte gerade 700 m bis zur Grenze nach Belarus.
Die Pfarrkirche St. Ludwig in der Grenzstadt Włodawa.
In der Pfarrkirche St. Ludwig, der Chorraum mit Altar
Ein Detail des Altars am
Die Deckenmalerei stammt von Gabriel Sławiński, einem Maler des Spätbarocks (1784-1785)
Die erste schriftliche Erwähnung von Włodawa (Wolodawa) stammt aus einer altrussischen Chronik aus dem Jahr 1242, in der Fürst Daniel von Galizien-Wolhynien erwähnt wird, der vor dem Mongolensturm 1241 hierher, in eine der Städte seines Fürstentums, geflohen sei. 1534 erhielt Włodawa das Magdeburger Stadtrecht.
Innenraum und Seitenkapellen
Ein Heiligenbild in der Seitenkapelle
Und dann geht es hinunter zum Fluss Bug, der hier die Grenze zu Belarus bildet.
Einer der polnischen Grenzpfosten, sie sind alle durchnummeriert, von 1 am Drei-Länder-Eck aus beginnend.
In der Nähe befindet sich auch der Trójstyk, das 3-Ländereck Polen, Weißrussland, Ukraine.
Er liegt in der Nähe von Orchówek, ca. 6 km entfernt, mitten im Fluss.
Früher konnte man einfach dahin laufen, heute muß man sich beim Grenzschutz anmelden und die Strafen für nur einen Schritt über die Grenze sind hoch. Im Sommer könnte man auf einer unbefestigten Strasse bis auf rund 1 km heran fahren, im Moment ist es aber ein Schlammweg.
Blick zurück zur Pfarrkirche St.Ludwig
Der Bug fließt ruhig dahin, man könnte stundenlang hier stehen.
Impressionen am Fluß
Impressionen am Fluß
Dann stehen wir an der Pegel-Messstation am Flußkilometer 378,3 des Bug.
Hier stand bis 1939 eine alte Holzbrücke, die schon bei dem Überfall auf Polen durch Deutschland und Russland zerstört wurde.
Weitere Eindrücke vom Bug. Genau gegenüber ist schon Belarus.
Der Bug muß zu manchen Zeiten hoch steigen, so wie der Pegel angelegt ist
Die 800ste Nacht auf dem Marktplatz, dem Włodawski Rynek, ein ganz normaler Parkplatz im Seitenstreifen,
N 51° 32.620 O 023° 33.271, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, frei
Do.22.02.2024
Nach einer ruhigen Nacht in der Parkzone neben dem Rynek von Włodawa nehmen wir wieder die polnischen Straßen unter die Räder.
Waren gestern die Strassen schmal und mit Schlaglöchern gespickt, wird es heute spannend.
Die ersten 30 Kilometer sind eine Betonplattenstrasse. Jede einzelne Betonplatte ist unterschiedlich abgesenkt. Der „Mittelstreifen“ besteht aus einer 25cm breiten Furche zwischen den Platten und an den Seiten ist der Randstreifen tief ausgefahren. Das ganze wird gekrönt von polnischen Holzlastern, die die Strecke mit den erlaubten 80 km/h und mehr entlang brettern.
Auf der Provinzstraße Nr. 811 durch Ostmittel Polen mit mole-on-tour
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Nowe Hołowczyce ist eine ganz normale kleine Ortschaft in Ostmittel-Polen.
Die Häuser auf den nächsten Bildern sind alle bewohnt.
Die Straßen sind wieder schnurgerade, deswegen nannte man die Strassen auch Rollbahnen.
Die Orte bestehen aus einzelnen Gebäuden entlang der Straße, aber mit großem Abstand dazwischen.
Gänse und Hühner gibt es überall.
Kleine Wohnhäuser schon schön renoviert.
Keine Bauernhöfe sonder immer wieder nur einzelne kleine Häuser, der Bürgersteig wird neu gemacht.
Wenn es dann Ortskerne werden sieht es so aus.
In Sarnaki vorbei an der Kirche Nowe Hołowczyce, die größten Gebäude hier in Ostmittel-Polen sind die Kirchen.
Von Sarnaki nach Siemiatycze, auf der Provinzstraße Nr. 19, überqueren wir den Bug, der hier kein Grenzfluss mehr ist.
Auch heute fahren wir bis Hermann keine Lust mehr hat und landen in Siemiatycze. Hier finden wir einen Stellplatz neben einem aufgestauten Bereich des Flusses Kamionka an einer ruhigen Nebenstraße.
Es ist ein Parkplatz am Stausee Zalew, der zur Wasserregulierung und als Freizeitgebiet angelegt wurde.
Siemiatycze, Parkplatz, N 52° 25.919 O 022° 52.179, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, frei
Der Stausee Zalew des Flußes Kamionka ist ein künstlicher Wasserspeicher in Siemiatycze. Am Abend wir um den See herum alles illuminiert.
Fr.23.02.2024
Bei der Abfahrt von Siemiatycze verfahren wir uns an einem Kreisverkehr, wir fahren eine Abfahrt zu spät raus und müssen drehen. Bei der Suche nach einer Wendemöglichkeit hält ein polnischer PKW vor uns, der Fahrer steigt aus und fragt wo wir hin wollen. Nach einem kurzen Gespräch lässt er sich nicht davon abhalten vor uns her zurück zum Kreisverkehr und dort noch ein ganzes Stück auf der richtigen Straße zu fahren, um uns den Weg zu zeigen.
Heute ist die Straße wieder etwas besser was die Schlaglöcher angeht. Aber schmal ist sie immer noch, für einen eingezeichneten Mittelstreifen würde es rechts und links nicht langen.
In Hajnowka geht es dann rechts ab Richtung Grenze zu Weißrussland und damit auch zum Białowieża-Nationalpark auf einer gut ausgebauten Straße, ab jetzt aber nur noch eine Fahrspur breit, zum Ausweichen muss man runter von der Fahrbahn.
Bis wir zur Touristinfo am Haupteingang des Białowieża Nationalparks kommen, haben wir wir einigen Gegenverkehr. Ständig war Militär und Grenzschutz unterwegs. Polen hat Anfang 2022, überall dort wo es keine natürliche Sperre wie Fluß oder See gibt, einen 5 m hohen Grenzzaun entlang der Grenze gebaut. Der mit Kameras und Bewegungsmelder ausgestattete Zaun wird ständig patrouilliert.
Białowieża, Parkplatz an der Touristinfo, N 52° 42.037 O 023° 50.558, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, frei
Der Białowieża-Nationalpark ist ein Park in Polen an der Grenze zu Belarus. Er befindet sich im Białowieża-Urwald (Bialowiezer Heide) und gilt als letzter Tiefland-Urwald Europas. Teile des Waldes sind zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt worden. Er wird grenzübergreifend betrieben, der größere Teil liegt im Gebiet Weißrusslands. Vor dem Ukraine-Konflikt konnte man im kleinen Grenzverkehr hier die Grenze ohne Visum überqueren.
Sowohl die Weißrussen als auch die Polen haben zum Teil ihre Schwierigkeiten mit dem Nationalpark.
Ab 2016 lockerte die polnische Regierung bestehende Schutzbestimmungen für den Nationalpark, um dort Abholzung im großen Stil zu ermöglichen. Bis 2023 sollten durch die Gesetzesänderung bis zu 188.000 Kubikmeter Holz im Białowieża geschlagen werden dürfen. Erst als der Europäische Gerichtshof Polen ein Zwangsgeld von 100.000 Euro pro Tag androhte, wurde die rechtswidrige Abholzung, der bereits jahrhundertealte Bäume zum Opfer gefallen waren, gestoppt.
Wie es auf der Belorussischen Seite aussieht kann man zum Teil nur erahnen.
Wir gehen in den nahen Ort Białowieża und kommen an der wiederaufgebauten Bahnstation vorbei. Się war für den Jagdpalast des russischen Zaren erbaut worden und wurde im 2. Weltkrieg und in den 50er Jahren endgültig zerstört.
Dąs Holzeingangstor zum Park von der Seite Białowieża aus.
Eine russisch-orthodoxe Kirchę, die St. Nicholas Kirche in Białowieża
Auf dem Rückweg beginnt eś wieder zu regnen und wir sind froh, das das Restaurant Gospoda pod Żubrem direkt am Parkplatz offen hat.
Der Innenraum des Gospoda pod Żubrem ist urig eingerichtet.
Im Gospoda pod Żubrem ist man nicht besonders gut auf Russen zu sprechen, die Plini werden als Non-russian Plini angeboten.
Dafür ist das Dessert wieder eine ukrainische Schichttorte
Vodkaflaschen im Regal
Der Ausschank des 50%-Vodka im besonderen Schnapsglas
Sa. 24.02.2024
Wir treffen uns am nächsten Morgen mit dem Nationalparkführer am Naturhistorisches Museum des Bialowieza-Nationalparks zu einer 4 stündigen Führung.
Erbaut wurde es 1960 auf dem Gelände des Jagdpalastes der russischen Zaren Alexander III. und Nikolaus II.
Nach dem 2. Weltkriegs wurde der Palast statt der Restaurierung 1958 auf einen geheimen Befehl der polnischen Führung in die Luft gesprengt.
Reste des Zarenschlosses, der Palastpark in Białowieża wurde im 19. Jahrhundert gegründet und war ein wesentlicher Bestandteil der privaten Jagdresidenz der Zaren von Russland.
Der einstige Eingang zum Jagdschloss der Zaren.
Zuerst geht eś durch den ehemaligen Schlosspark von Białowieża.
Nachdem man durch die ehemalige Parkanlage des Jagdschlosses gelaufen ist kommt man noch durch eine Schutzzone, erst dann erreicht man den Urwald.
Wir sind am Eingangstor zum Białowieża-Urwald.
Ein Hinweis am Holz Eingangstor, der von Parkwächtern streng überwacht wird.
Jetzt dürfen wir in den Urwald.
Unterwegs mit unserem Guide
Impressionen aus dem Urwald
Wir laufen durch den Flachland-Urwald
Wir werden auf Moose und Pilze hingewiesen.
Wir sehen die Losung von Hirschen.
Und wir bekommen immer wieder erklärt welcher Vogel gerade singt.
Eigentlich hat der Urwald nichts von unseren Urwaldvorstellungen, nichts wildes oder chaotisches. Alles ist in Verbindung miteinander. Das alte Holz, die zerfallenden, umgestürzten Stämme und die sich daraus entwickelnden neuen Bäumchen.
In den etwas sumpfigeren Regionen gibt es spezielle Wege.
Man darf nur auf den streng vorgegebenen Wegen laufen.
Plötzlich bleibt unser Guide stehen. Die Spuren auf dem Boden sind neu.
Bei seinem letzten Rundgang waren sie noch nicht da.
Es handelt sich um Reviermarkierungen von einem Wolf.
Sich selbst überlassene Natur ist schon beeindruckend.
Wir bekommen einen älteren Wisent-Fladen gezeigt. Spuren von Tieren sehen wir einige, aber die Tiere selbst sehen wir nicht.
Aber immer wieder schöne Moos und Pilzcreationen.
Wir sind in sehr sumpfigem Gelände. Hier laufen die Wege über Brücken.
Nach vier Stunden sind wir wieder auf dem Rückweg
Am Ende bekommen wir noch einen "frischen" Wiesent-Fladen gezeigt.
Den Rückweg durch den Park legen wir allein zurück. Unser Guide hat sich am Parkeingang verabschiedet.
Dort im Park kommen wir noch am ehemaligen Gouverneurspalast, dem Dworek Gubernatora Grodzieńskiego vorbei. Hier wurde im gleichen Stil wie der Bahnhof gebaut.
Am Abend freuen wir uns noch an dem tollen Himmelsschauspiel und gehen müde aber zufrieden ins Bett. Der Regengott hatte es gut mit uns gemeint und uns den ganzen Tag mit Regen verschont.
So. 25.02.2024
Heute Nacht haben wir Besuch gehabt. Auf der Wiese, wenige Meter neben dem Mole, finden wir am Morgen Hufspuren und Placken von "frischer" Wisent-Kacke. Die Tiere waren wohl neugierig aber leise und wir haben tief und fest geschlafen.
Wie wir ja gestern gelernt haben: frische Wiesent-Fladen !!!!!
Am Mülleimer frische Hufspuren. Die waren am Vortag noch nicht da.
Die frischen Wiesent Hufspuren nicht weit vom Mole.
Unverkennbar frische Wiesent Hufspuren.
Wir verlassen den Białowieża Nationalpark. Bei unserer Abfahrt fallen uns nochmal die vielen noch geschlossenen Verkaufsbuden auf. Im Sommer muß es hier schon ganz schön voll sein.
Es geht weiter nach Norden. Wenn alles gut läuft bis nach Wigry, eine ehemalige Klosteranlage am größten See der Litauischen Seenplatte, kurz vor der Grenze.
Von Białowieża auf der 685 weiter nach Białystok durch Dubiny
und durch die Flußaue des Narew.
Dann auf der gut ausgebauten 19 nach Białystok.
Vorbei an der Kirche des Heiligen Geistes (Kościół Rzymskokatolicki pw Ducha Świętego) in Bialystok.
In Korycin sehen wir eine Windmühle.
Wir sind im Flußgebiet des Biebrza im Nationalpark Biebrza.
Mitten im Flußgebiet des Biebrza und dem Nationalpark Biebrza wird hier eine neue Straße gebaut.
Mit großen Erdbewegungen.
Für uns geht es weiter auf der 670 vorbei an Sztabin.
Die Straße ist gut ausgebaut, es fahren auch am Sonntag viele LKW auf dieser Strecke. Es ist eine wichtige Verbindung nach Litauen. Die gesamte Stecke ist mit Geschwindigkeitsbegrenzungen und an vielen Stellen mit Überholverbot für LKW beschildert. Zunächst sind wir überrascht, alle auch die Brummifahrer, halten sich daran. Dann sehen wir auch warum. Ständig sind Polizeikontrollen aufgebaut, die auch sofort die Übeltäter herauswinken, auf 50 km zählen wir 8 Kontrollen.
Für Christa sozusagen aus dem Fulda-Gap, in der Zeit des Kalten Kriegs galt das Gebiet um ihren Geburtsort als zu erwartendes Einfallsgebiet der Sowjetarmee, ins Suwalki-Gap, die einzige westliche Landverbindung ins Baltikum. Hier zwischen Belarus und dem russischen Gebiet Kaliningrad erwartet die Nato heute einen möglichen Angriff Russlands.
Jetzt können wir schon von weitem das Kloster Wigry am Wigry See sehen.
Wir sind an der Klosteranlage Wigry dem ehemalige Kamaldulenserkloster am Wigrysee angekommen.
Heute haben wir wieder eine ordentliche Strecke zurückgelegt.
Wigry, Parkplatz an der Klosteranlage, N 54° 04.164 O 023° 05.141, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, frei
Ein Luftbild des ehemaligen Kamaldulenserklosters am Wigrysee
Das Kloster liegt auf einer malerischen Halbinsel, am See Wigry.
Der Wigry ist ein See in der Woiwodschaft Podlachien im Nordosten Polens. Geographisch gehört er zum westlichen Teil der litauischen Seenplatte. Mit einer Fläche von 21,7 km² ist er das größte Gewässer des 1989 gegründeten Wigry-Nationalparks. Er ist von mehr als 40 kleineren Seen umgeben. Hauptzufluss und -abfluss ist der Fluss Czarna Hańcza.
Am höchsten Punkt auf dem Hügel befindet sich ein Komplex von zwölf kleinen Einsiedeleien.
In der Ecke bei den Einsiedeleien steht der Uhrturm.
Auf dem Weg zur Klosterkirche des ehemaliges Kamaldulenserklosters.
Die Kamaldulenser sind ein eremitisch geprägter Orden in der römisch-katholischen Kirche, der auf den heiligen Romuald von Camaldoli zurückgeht.
Die Kamaldulenser leben sowohl nach der Benediktsregel als auch den Ordensstatuten, die auf den hl. Romuald zurückgehen. Sie tragen einen weißen Habit, zu dem eine Kukulle gehört, ein faltenreiches, bodenlanges Übergewand mit sehr weiten Ärmeln, und wohnen in größeren Einsiedler-Klöstern in einzelnen Zellenhäuschen mit kleinen Gärten, die von einer Klausurmauer eingefasst sind.
Die Klosterkirche ist komplett neu rekonstruiert.
So sah die Klosterkirche nach 1945 aus.
Wir können uns die renovierte Klosterkirche auch von innen ansehen.
Die Rekonstruktion ist überaus prächtig ausgefallen, mit aufwendigen Seitenkapellen.
Der Altar
Über den Innenhof kommt man zum Refektorium. Dort wollen wir nach der Besichtigung hin.
Wir besuchen das Restaurant im Refektorium
Plini und gutes dunkles, polnisches Bier
Anschließen gehen wir noch ein wenig am zugefrorenen Wigry-See spazieren.
Es gibt eine Bootsanlegestelle für Rundfahrten über den Wigry-See.
Natürlich war der Papst hier. Der Kapitän wurde besonders vom Papst begrüßt
Mo. 26.02.2024
Am nächsten Morgen ist es etwas nebelig, das gibt dem See eine ganz besondere Note.
Besondere Farben am Wigry-See
Impressionen am Morgen
So fängt der Tag stimmungsvoll an.
Die Farben sind echt.
Durch die Litauische Seenplatte in Polen geht es anschließend weiter.
Ein einzelnes Haus in der Litauischen Seenplatte.
Weiter durch die Litauische Seenplatte in Polen
Wir fahren heute nicht sehr weit. Hermann hatte einen Hinweis auf ein Restaurant das ihm interessant erschien. Dort fahren wir hin.
Das Restaurant Dvora wirbt mit frischem Fisch aus den umliegenden Seen.
Wir klären ab, das wir nach dem Essen auch dort stehen bleiben und übernachten können.
Parkplatz am Restaurant, N 54° 08.578 O 023° 27.908, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, frei
Bei unserer Ankunft haben wir strahlendblauen Himmel der sich im Holny See (Jezioro Hołny) spiegelt.
Wir gehen spazieren am Holny See (Jezioro Hołny) .
Die Außenanlagen des Restaurant und Gästehaus Betriebes Dworek Hołny sind überall sehr gepflegt.
So kalt wie es ist, wir holen uns die erste Farbe ins Gesicht.
Wir stimmen uns auf das Abendessen ein.
Aber auch etwas später mit ein paar Wolken ist der See immer noch wunderschön. Am Rand ist das Wasser immer noch zugefroren.
Entspannter kann man gar nicht werden.
Die Eisstücke sehen aus wie kleine Schmucksteine.
Gegen Abend gehen wir zum Essen in das Restaurant Dworek Hołny.
Dąs Ambiente des Restaurant Dworek gefällt uns gut. Es gibt noch einen großen verglasten Nebenraum, der wohl in den Sommermonaten oder für größere Events genutzt wird.
als Vorspeise: grobes Heringstartar
als Hauptgericht: ausgebackener Süßwasser-Fische und gedünstete Fischfilets unter einer Dill-Sahne-Gurken-Sauce
als Nachtisch: schwere Schokoladentörtchen und leichte Quarkstückchen mit klarem Hochprozentigen
So gesättigt kann man sich bei diesem Sonnenuntergang in den Mole zum Schlafen legen.
Ein wunderschöner Sonnenuntergang über dem See.
Es wird unser letzter Tag in Polen sein, morgen geht die Reise weiter nach Litauen.