17. April 2019 bis 23. April 2019
Zurück von unserer Frankreichreise haben wir die Zeit genutzt im Mole umzuräumen; erst beim Leben im Wohnmobil stellt sich heraus was unwichtig ist und was ständig gebraucht wird.
Der Mole selbst hat einige Ergänzungen erhalten:
die Treppe hatte sich bereits in der Normandie bewährt
einen Dachspoiler,
Kotflügel am Heck,
für die Optik, kleine Fahnen-Aufkleber der Länder die wir bereits besucht haben
Auch wir selbst haben unsere Reisemöglichkeiten erweitert. Hermanns Rentenbeginn liegt fest und wir können ab jetzt ohne Rücksicht auf berufliche Termine unsere Touren planen, die Weihnachtszeit also Weihnachtsbäume ausgenommen.
Das Ziel unserer nächsten Tour ist Ende Juni die Allrad Messe in Bad Kissingen. Auf der Anreise werden wir einen kleinen Umweg über Österreich, durch das Sôca Tal in Slowenien, in Kroatien entlang der Küste, mit Abstechern nach Bosnien-Herzegowina und Montenegro, bis nach Albanien machen.
Von dort soll es über Nord-Mazedonien, Kosovo, Serbien, Ungarn und Tschechien nach Bad Kissingen gehen.
Die Geburtstagsfeier ist vorbei, zu Hause ist alles aufgeräumt und bis auf die vergessenen Sachen ist der Mole gepackt.
Mittwoch Morgen geht es los. Die ersten 300 Kilometer fuhren wir mit einem Schnitt von 80 km/h, für die nächsten 8 Kilometer brauchten wir 3 Stunden.
Wir kommen bis zum Chiemsee und übernachten in Bernau am Tenniscenter nach ca. 550 km
die Berge am Chiemsee
Wohnmobil-Stellplatz bei Bernau am Chiemsee
30 Stellplatz, N 47° 48.354 O 012° 22.589, Küchenhaus, Ver-/Entsorgung, Strom, 14,00 €
Noch vor der Grenze zu Österreich müssen wir uns die Go-Box für die österreichische Maut holen. Wir fahren daher auf die Raststätte Holzkirchen um die notwendigen Formalitäten zu erledigen und die Box an die Windschutzscheibe zu kleben.
Am Donnerstag frühstücken wir gemütlich und danach geht es über die Tauernautobahn Richtung Villach und dann über Tarviso zum Raibler See in Italien
auf der Tauernautobahn
Berge rechts und links
zum Raibler See
am Raibler See
Es ist ein sehr schöner kleiner Bergsee, der ca. 960 m über dem Meeresspiegel liegt.
Es wird allerdings nur ein Zwischenstopp, hätte auch ein Übernachtungsplatz sein können. Da wir bis dahin aber gut vorangekommen sind, entscheiden wir unser nächstes Ziel anzusteuern. Dafür geht es über den Predil-Pass (1156 m hoch mit einer Steigung von 14 % ) nach Bovec im Sôca-Tal .
Über den Predil Pass
vom Predil Pass ins Tal
Auf der Fahrt vom Pass ins Tal kommen wir am Fort Kluze und Fort Hermann vorbei, beides Sperrwerke die im ersten Weltkrieg heftig umkämpft waren . Immer wieder gibt es in dem doch sehr engen Tal wunderschöne Aussichten in die Julischen Alpen.
Fort Kluze
die Julischen Alpen
Wir sind schon am frühen Nachmittag an unserem Stellplatz dem Camper Stop Bovec direkt an der Talstation am Fuße des Kanin.
Wohnmobile-Stellplatz Camper Stop Bovec
Wohnmobile-Stellplatz, offizieller Parkplatz der Talstadion, N 46° 19.580 O 013° 32.211, Ver-/Entsorgung, Strom, 15,00 €
Im benachbarten Restaurant wollen wir eine Kleinigkeit trinken und kommen in ein langes Gespräch mit der Bedienung. Eine Sportlehrerin hat ihre Leidenschaft für die Natur zum Beruf gemacht und führt Touristen bei Höhlentouren, Gleitschirmfliegen, Kajak und Wandern durch die hier herrliche Natur.
Der gesamte Tourismus der Region lebt von Aktivsportlern.
Wir wollen auf den Kanin, ein Berg, 2587 m hoch, den man mit einer Seilbahn bis auf eine Höhe von 2202 m bequem mit einer Kabine „erklimmen“ kann.
Den ersten Schwall der Skifahrer beobachten wir aus dem Mole mit einer Tasse Kaffee/Tee in der Hand.
Skifahrer an der Talstadion
die Julischen Alpen
Anschließend lassen auch wir uns in rund 30 Minuten 1800 m höher in das Skigebiet am Kanin bringen.
In 2 Zwischenstationen wird die Gondel jeweils an ein neues Seil gehängt um die gesamte Strecke zu überwinden.
mit der Seilbahn auf den Kanin
die erste Station
erste Zwischenstation
Blick zur Soca
Herrlicher Sonnenschein erwartet uns und ganz entfernt kann man die Adria erahnen. Gut 2 Meter Schnee liegen hier noch. Obwohl wir gut eingecremt sind ziehen wir uns nach einiger Zeit in den Schatten zurück.
Bergstation Kanin
auf dem Kanin-Skigebiet
Paragliding auf 2300 m am Kanin
Kanin-Skigebiet
Oben bei der Bergstation befindet sich ein Restaurant in dem es sich aushalten lässt.
Restaurant an der Bergstation Kanin
Sonnenterasse
Da um 15 Uhr die letzte Gondel talwärts fährt, eine Gondel für 4 Personen, und wir dem Trubel erneut entgehen wollen, fahren wir gegen 13:30 zurück.
Auf dem Weg nach Tolmin wollen wir noch 2 Wasserfälle ansehen. Der erste liegt nahe an der Hauptstraße. Vom Parkplatz 25 Minuten steil bergauf und wir sind am Boka- Wasserfall, der mit 136 Metern der höchste in Slowenien sein soll. Leider ist nicht mehr viel Wasser da, beeindruckend ist er trotzdem.
Anstieg zum Boka Wasserfal
Schlucht des Boka Wasserfall
Genauso beeindruckend sind die österreichischen Mountainbiker, die auch die steilsten Treppen abwärts nicht vom Rad steigen. Der passende Kommentar der mitfahrenden Frauen; „unsere Männer sind schoo a bisserl verrückt“.
Downhill am Boka Wasserfall
Mountainbiking am Boka Wasserfall
Die Fahrt zum zweiten gestaltet sich schwieriger. Eigentlich wollten wir in der Nähe des Wasserfalls im Camp Koren bei Kobarid übernachten.
Die Zufahrt dorthin führt über eine Brücke (die Napoleonbrücke, weil er diesen Weg mit seiner Armee marschiert sei) die schon recht schmal ist.
Wir fahren weiter bis Christa plötzlich sagt: „Jetzt müssen wir drehen, da vorn kommt nur noch eine schmale Bergstrasse.“ Also rund 500 m rückwärts und dann fast auf dem Tablett gedreht.
Hermann meistert die Situation ohne zu murren. Allerdings hat er keine Lust mehr auf eine Wanderung zum Kozjak-Wasserfall. Der muß warten bis wir wiedermal vorbei kommen und es geht weiter nach Tolmin.
Der Platz den wir uns ausgesucht haben ist direkt an der Sôca hinter der Friedhofsmauer.
N 46° 10.740 O 013° 43.479, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, frei
Wir sind am Spätnachmittag da und können so noch gemütlich am Fluß in der Sonne sitzen und lesen.
Abends Essen wir gemütlich im Mole und gehen recht zeitig ins Bett.
Am nächste Morgen wandern wir zu den Tolminer Klammen, zunächst die Sôca entlang zum Tolminstrand, direkt am Zusammenfluss von Tolminka und Sôca.
Hier finden auch jedes Jahr Mitte Juli die Metaldays (6Tage Heavy-Metal-Music) statt, soll sehr laut sein !!!!
Von dort aus führt uns der Weg in die Stadt, vorbei am Touristbüro, wo wir wieder mit sehr freundlicher Beratung einige Tipps erhalten. Den Weg zu den Klammen kann man mit dem Auto (auch mit Wohnmobilen) bis zum Parkplatz fahren, man kann aber auch laufen.
Weg zur Tolmin Klamm
Die Tolminer Klammen sind der südlichste Zugangspunkt zum Nationalpark Triglav. Die beiden Flüsse Tolminka und Zadlascica haben sich im laufe der Jahre ihren Weg durch massive Felswände geschlagen.
Wieder am Mole zurück sagt unsere Bewegungsapp wir sind 12 Km und 44 Stockwerke gelaufen. Aber auch ohne diese Info sind wir „etwas“ müde, denn die Sonne hat auch den ganzen Tag vom Himmel gelacht. Auch daran muß man sich erst wieder gewöhnen.
Wir wollen eine zweite Nacht auf dem Platz am Friedhof bleiben. Gegen Abend kommen wir mit einer Joggerin ins Gespräch die uns erklärt das Freistehen in Slowenien eigentlich nicht erlaubt sei. Sie empfiehlt uns einen Campingplatz und zählt uns auch die Strafen für das unerlaubte Stehen in Tolmin auf, 45 € pro Person und 180 € für das Fahrzeug. Morgen früh würden sicherlich ihre Kollegen vorbeikommen um zu kontrollieren.
Wir fahren sehr zeitig am frühen Morgen gegen 6 Uhr los, ohne Frühstück. Unser Weg führt uns entlang der Sôca die wir in Kanal (Kanalburg) überqueren.
die Soca
oder der Isonzo
Immer wieder ist die Sôca hier zur Stromgewinnung aufgestaut. Die smaragdgrüne Farbe der Sôca ist begeisternd, deshalb wird er auch ganz berechtigt Smaragdfluss genannt.
Bei Solkan (Sollingen) kommen wir an einer alten Eisenbahnbrücke, die als größte gemauerte Eisenbahn-Bogenbrücke der Welt gilt, vorbei.
die Eisenbahnbrücke heute
Eisenbahnbrücke im Bau
Wir halten kurz an um ein Foto zu machen, passieren dann die Grenze von Slowenien nach Italien und kommen so fast noch vor „Morgengrauen“ am Stellplatz in Görz (Gorizia) an.
Wohnmobile-Stellplatz, offizieller Parkplatz, N 45° 56.763 O 013° 36.950, Ver-/Entsorgung, kein Strom, frei
Jetzt wird ausgiebig gefrühstückt und ein wenig am Blog gearbeitet. Danach geht’s los zur Besichtigung der Altstadt
Altstadt von Görz Gorizia
Chiesa di Sant Ignazio mit der Fontana del Nettuno
Statue in der Altstadt von Görz
Blick auf Duomo di Sant Ilario e Taziano
Duomo di Sant Ilario e Taziano Innenraum
Eine Ausstellung über Franz Joseph I. in der Polo di Santa Chiara (Alte Bibliothek) der Universität. Die alte k. u. k. Monarchie lebt immer noch.
Schloss von Görz
Das Castello di Gorizia –eine Burganlage aus dem 11.Jahrh. oben auf einem Berg-
Schlosstor vom Görzer Schloss
Auf dem Weg zum Schloss
Letztes Schlosstor
Innenhof
Alte Musikinstrumente im Schloss
Christa ist immer wieder begeistert von den phantastisch blühenden Winsteria
Winsteria an der Grenze Italien Slowenien
Winsteria Blauregen
Winsteria in Innenhöfen von Görz
und last but not least, die Piazza della Transalpina, mit dem Bahnhof der alten Eisenbahnstrecke von Wien nach Triest und dem Verlauf der ehemaligen Grenze mitten durch die Stadt.
auf der Grenze
an der Grenze
vorm Bahnhof
Bahnhof der Transalpina
im Bahnhof steht die Zeit ein wenig still
Wir sind am späten Nachmittag wieder zurück am Mole, lesen und schreiben noch ein wenig und sind wieder rechtschaffen müde von der vielen Lauferei, deshalb geht es wieder früh nach dem Abendessen zu Bett.
Ostermontag, nach dem Frühstück geht’s weiter Richtung Triest. Es ist strahlender Sonnenschein am Himmel, Reisewetter eben. Der erste Teil führt uns noch entlang der Sôca, bei Duino (Thübein) kommen wir zur Adria, am Golf von Triest.
Erster Blick auf die Adria
Die Küstenstrasse entlang merken wir bald, dass gefühlt ganz Italien auf den Beinen ist. Unsere Hoffnung auf dem angepeilten Stellplatz Riva del Mandracchio am Hafen ein „Plätzchen„ zu finden schwindet, angesichts der jetzt schon vielen am Seitenstreifen parkenden Womos.
An der Viale Miramare ist alles voll
Die Menschenmassen strömen nach Triest
Es ist so wie befürchtet, die Stadt quillt über. Wir fahren in Richtung Muggia weiter und entdecken in letzter Sekunde einen Parkplatz, der sogar noch recht zentrumsnah ist. Heute haben wir richtig Glück und schon sind wir auf dem Weg in die Stadt, die wir zwar kennen, die sich für uns aber trotzdem immer lohnt.
Parkplatz an der Passeggio Sant Andrea
Hafen von Triest
Canal Grande in Triest
Adoro Caffe an der Piazza di Cavana
Später geht’s dann weiter zu einem Stellplatz bei Muggia.
Wohnmobile-Stellplatz, unbefestigter Parkplatz, nahe an einer Strasse, direkt am Wasser N 45° 35.955 O 013° 46.819, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, frei
Wir wachen auf und es ist trist in Triest.
Wir planen um und werden nach Istrien in den Ort der Ferkel-Griller fahren. Bei schlechtem Wetter hilft deftiges Essen.