1.August 2020 bis 4.August 2020
Noch eine weiter ehemalige Hansestadt an der Ostsee wollen wir besuchen.
Zur Mittagszeit erreichen wir Greifswald. Sie liegt am Greifswalder Bodden, einige Kilometer im Landesinneren, zwischen den Inseln Rügen und Usedom.
Den Stellplatz haben wir uns im „Stellplatz-Radar“ gesucht.

Greifswald, Parkplatz Ladebower Chausee , N 54° 06.039 O 013° 22.904, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, € 5,00
Der Platz liegt günstig zur Innenstadt, über die Fußgängerbrücke und schon ist man dort.

Der Blick über die Ryck auf die Hansestadt Greifswald
Nach der obligatorischen Kaffeepause starten wir zur ersten Erkundung.

Blick über den Museumshafen von der Fußgängerbrücke aus
Im 2.Weltkrieg wurde Greifswald überhaupt nicht beschädigt. Die Verluste wichtiger Teile der historischen Altstadt gehen auf den Abriss bzw. auf unterlasse Instandhaltung zu DDR-Zeiten zurück. Rund 50 % der historischen Bausubstanz gingen so zwischen 1950 und 1990 verloren und wurden durch historisierende Platten-Neubauten ersetzt. Bevor wir uns darüber aufregen, in unseren beiden Heimatorten sind die alten Ortskerne ebenfalls fast vollständig abgerissen und neu bebaut worden.

Die St.Jacobi Kirche in Greifswald

Der Marktplatz von Greifswald mit gotischen Giebelhäusern und dem Blick zur St.Jacobi Kirche

Der Marktplatz mit dem Rathaus

Auf dem Fischmarkt mit neuem Brunnen
Weiter geht es durch die Fußgängerzone

Fußgängerzone "Lange Straße"

am Ende der Fußgängerzone Lange Straße

Einmal quer gegangen und wir kommen zum Dom St.Nikolai, auch hier könnte man den Turm besteigen.

Dom St.Nikolai im Mittelschiff

Dom St.Nikolai im Seitenschiff
Greifswald ist als Geburtsort Caspar David Friedrich's und als Universitätsstadt bekannt. Der Maler wurde 1774 geboren, die Universität 1456 gegründet.
Hermann interessiert sich mehr für Aktuelles in Greifswald. Er hat von einem Fisch-Imbiss gehört
Dort gibt es den „Pflaumenaugust“, ein Matjesbrötchen mit Pflaumenmus, frischen Äpfeln und Zwiebeln.
An so etwas kann er nicht vorbei.
Die Kombination ist hervorragend, gut das wir nicht am „Fisch 13“ im Schuhhagen 13 vorbei gegangen sind.
Es geht wieder zurück in Richtung Mole.

Zurück über die Fußgängerbrücke über den Ryck am Museumshafen

Grünfläche am Museumshafen mit Blick zum Fangenturm
Über die Grünfläche gibt es heftigen Streit. In einem Bürgerentscheid soll entschieden werden ob die Grünfläche für die Allgemeinheit erhalten bleibt oder ob sie an einen privaten Investor verkauft wird, der sie für touristische Zwecke nutzen will.
Die öffentliche Nutzung bedeutet allerdings auch das Samstagnacht viel Betrieb auf dem Parkplatz ist, im Museumshafen auf der Grünfläche feiert die Jugend.
Als wir zum Mole zurück kommen, spricht uns eine fremde Frau an. Wir seien doch aus Solms.
Sie würde ebenfalls in Solms wohnen und hätte dort unser Wohnmobil gesehen. Es stellt sich heraus das ihr Haus 400 m von unserem entfernt liegt. Die Welt ist klein wie eine Erbse.
Wir kommen ins Gespräch. Mit ihrer Familie hat sie Urlaub auf Rügen gemacht. Jetzt sind sie noch zum Abschluß mit einem gemieteten Wohnmobil in Mecklenburg-Vorpommern unterwegs, ursprünglich war Schweden geplant.
Nun ist Schluß mit der Ostsee, in den kommenden zwei Wochen lassen wir uns langsam nach Hause treiben.
Zunächst führt uns die weitere Tour zu den 1000 jährigen Eichen von Ivenack.
Der ehemalige Schlosspark des Schloss Ivenack in Ivenack bei Stavenhagen, der Reuterstadt, ist seit 1972 ein Nationales Naturmonument.

Ivenacker Eichen ein Naturmonument einer 1000-jährige Stieleiche

Hermann vor der Stieleiche

Christa vor der 1000-Jährigen Eiche

Ein lebender Baum und ein toter Baum

Eines der Naturmonument bei den Ivenacker Eichen, die Pferdekopfeiche ist eine 800-jährige Stileiche

Die Aussichtsplattform im Baumkronenpfad

Der Baumkronenpfad in Ivenack
Seit August 2017 gibt es einen barrierefreien Baumkronenpfad, 620m lang und zwischen 18 und 21 m hoch. Die 40 m hohe Aussichtsplattform ist mit einem Aufzug zu erreichen, man soll einen sehr schönen Rundumblick haben. Bei dem ständigen Nieselregen haben wir es gar nicht erst versucht.

Der alte Schlosspark war auch immer Hutewald oder auch Waldweide, ein Wald der hauptsächlich als Weide für extensive Tierhaltung genutzt wird. Das Vieh sucht sich sein Futter selbst.

Weideschweine im Hutewald
Seit 2011 gibt es ein Gatter in dem Turopolje-Schweine gehalten werden. Turopolje-Schweine sind mittelgroße, sehr resistente und robuste Schweine, die ganzjährig im Freien gehalten werden können. Ursprünglich kommen sie aus dem Gebiet der oberen Save und wurden nach der Region Turopolje genannt. Wegen des Bürgerkrieges im ehemaligen Jugoslawien waren die Schweine kurz vorm Aussterben.
Seit neuestem gibt es auch ungarische Wollschweine in Ivenack, davon haben wir keine gesehen.

Dammwild im Park

stolze Dammhirsche im Park von Ivenack
Wir schlendern wegen des anhaltenden Nieselregens wieder zurück zum Mole.

Schloss Ivenack bei Stavenhagen
Wir kommen am Schloss Ivenack vorbei und „japanieren“ (Fotographieren). Viel ist nicht zu sehen. Der neue Besitzer ist am Renovieren.
Weiter geht es nach Waren-Müritz.

In Waren-Müritz stellt sich die Stellplatzsuche etwas schwierig dar. Es ist Sonntag, der Ort ist voll und wir kommen gegen 14 Uhr an – sehr schlechtes Timing.
Der erste Platz, den wir anfahren, lässt Wohnmobile erst ab 17 Uhr auf den Platz, vorher gehört er den PKW’s , genau so eng ist er auch. Er gefällt uns nicht, trotz seiner direkten Lage am Hafen.
Der nächste Platz ist ein für Wohnmobile zugelassener Parkplatz , Übernachten eigentlich nicht erlaubt, in der Nähe des Museums Müritzeum.
Fürs Erste bleiben wir und starten zu einem Stadtrundgang.
Zum Museum wollte Christa wegen eines besonderen Baumaterials – Verbranntes Holz – eine Tradition aus Japan. Dort heißt es Shou Sugi Ban, und wird seit Jahrhunderten verwendet, z.B. an einer 1300 Jahre alten Pagode, eines der ältesten Holzgebäude der Welt.
In Waren an der Müritz findet man es am Museum Müritzeum, einer kühnen Baukonstruktion aus dem Jahr 2007.

Museum Müritzeum in Waren an der Müritz

Die Außenwand des Museum-Müritzeum mit Shou-Sugi-Ban Holz
Durch das Anbrennen wird das Holz gegen Schädlinge und Witterungseinflüsse geschützt.

Außenwand mit verbranntem Holz

"Shou-Sugi-Ban", angekohltes Holz als Baumaterial
Die Technik der Konservierung von Holz fanden wir, von der Idee her, sehr interessant, besonders da unser Haus, der Molehill, auch an den Frontseiten eine Holzverkleidung hat. Die Optik wie sie sich hier darstellt sah für uns jetzt nicht so vertrauenswürdig aus.
Auf dem Weg weiter in die Stadt kommen wir zum Stadthafen, dabei sehen wir uns nochmal den Stellplatz an – wirklich nicht schön.

Der Stadthafen, Liegeplatz der Blau-Weissen Flotte, Anlaufstelle fast aller Touristen um eine Rundfahrt über die Mecklenburgische-Seenplatte zu machen.
Wir gehen weiter wir in die Altstadt.

Marienkirche in Waren an der Müritz

Blick zur St.Georgenkirche

Marktplatz Neuer Markt
Nach unseren Stadtrundgang geht’s rechtzeitig zurück zum Mole.
Unsere Parkzeit lief bis 18 Uhr. Wir gehen zurück und suchen nach einem anderen Stellplatz.
Letztendlich gelangen wir zum Wohnmobilstellplatz „Blumen und Parken“ ein Gelände neben einer Gärtnerei. Als wir ankommen ist der Platz mit besetzt gekennzeichnet.
Schon wieder!!! Christa schaut sich auf dem Platz um und entdeckt eine Stelle auf die wir passen würden. Der Platzbetreiber wohnt gleich neben dem Platz. Christa klingelt. Die Mutter des Betreibers öffnet, ihr Sohn sei zum Essen, wir könnten ihn anrufen. Gesagt, getan. Wir sollen durch die Schranke fahren, er meldet sich bei uns.

Wohnmobil-Stellplatz "Blumen und Parken" in Waren an der Müritz
Waren/Müritz, Wohnmobilstellplatz Blumen und Parken, N 53° 30.834 O 012° 41.620, Ver-/Entsorgung, Strom, € 13,00 plus Kurtaxe
Zum Abendessen gehen wir nochmal in den Ort. Es ist gar nicht weit vom Stellplatz bis ins Zentrum.
Am Montag, den nächsten Tag, bei schönem Wetter, bleiben wir den ganzen Tag am Mole. Es gibt wieder einiges zu schreiben. Je länger wir unterwegs sind, umso weniger müssen wir jeden Tag etwas Neues sehen. Es genügt uns, einen ruhigen Tag zu verbringen.
Von Waren-Müritz nach Plau am See sind es, nach unserem Navi, rund 60 Kilometer. Da wir lieber durch die Gegend zockeln als über Schnellstraßen zu hetzen, schließen wir bei der Routenberechnung normalerweise Autobahnen aus.
So führt uns das Navi an der Auffahrt zur A19 gerade aus weiter zu einer Landstraße. Die Brücke über die Autobahn ist noch breit ausgebaut aber dann kommt eine 90°-Kurve und in der Kurve wird die Straße eng. Eigentlich nicht nur eng, ab Mitte der Kurve gibt es nur noch eine Fahrspur und links und rechts etwas festgefahrenen Straßengraben.
Die Straße besteht für die nächsten 10 km aus schmalen Betonplatten, die hier und da mit Asphaltflicken ausgebessert wurden.
Kurz bevor wir die nächste Bundesstraße erreichen sollen, kommt eine Umleitung. Die Straße behält ihre Qualität, allerdings fallen die ausgefahrenen Randstreifen weg. Ab jetzt schaut man weit voraus und sucht bei Gegenverkehr rechtzeitig eine Ausweichmöglichkeit.
Der Gegenverkehr kommt, die LKW sind wie überall, aber die Traktoren hier sind groß.

Schmale Nebenstraßen auf dem Weg nach Plau am See

Richtung Plau am See
In Plau am See gibt es einen großen Parkplatz, ausgewiesen von der Stadt und nahe zum Zentrum, mit zehn für Wohnmobile zugelassenen Plätzen, der kostenlos ist. Allerdings muss an der Touristinfo in der Burg die Kurtaxe bezahlt werden.
Plau am See, Parkplatz, N 53° 27.704 O 012° 15.950, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, frei, aber Kurtaxe
Wir kommen vor der Mittagszeit an. Am Nachmittag gehen wir in die Stadt um einen Tisch im Restaurant Zeislers Esszimmer zu reservieren . Wir hatten von ihm wir gehört und waren auch deswegen nach Plau gefahren.

Das Rathaus und hinten die Stadtkirche St.Marien

Durch die Große Burgstraße

Vom Restaurant Zeislers-Esszimmer an der Strandstraße in Plau am See entlang
Durch die Strandstraße, entlang der Müritz-Elde-Wasserstraße, kommen wir zur Plauer Hubbrücke

Die Plauer-Hubbrücke, eine Konstruktion bei der die gesamte Brücke wie ein Tisch rund 2 m hochgehoben wir

An der Metow entlang der Müritz-Elde-Wasserstraße

Das Hafendorf, eine neugebaute Ferienhäuser-Siedlung

Zum Leuchtturm Paul ein Aussichtsturm an der Müritz-Elde-Wasserstraße

Die Ausichtsplattform "Leuchtturm Paul"
Nach dem Rundgang gehen wir erst mal wieder zurück. Bis zum Abendessen haben wir noch ein bisschen Zeit.
Wir vergleichen Plau am See mit Waren. Beides Orte auf der Mecklenburgischen Seenplatte, beide mit Häfen für Segler und Wasserwanderer, aber Plau ist gemütlicher, die Besucher scheinen nicht so hektisch zu sein.
In Waren musste alles schnell, schnell gehen, selbst das Flanieren in der Stadt. Ein Beispiel dafür, die Parkplätze waren auf stundenweises Parken ausgelegt, länger als 2 Stunden stand dort kaum ein Pkw.

Das Restaurant Zeislers-Esszimmer in Plau am See
Am Abend sitzen wir gemütlich auf der Terrasse und genießen unser Essen. Das Lokal wurde wegen seiner moderner Küche in einer Zeitschrift beworben, das hatte besonders Hermann’s Interesse geweckt.
Aus frischen Zutaten werden hier wohlschmeckende Gerichte zubereitet. Eine gute Wahl hier vorbei zu schauen.
Am nächsten Morgen wollen wir weiter zum Schloß Ludwigslust.