Fr.o5. Mai 2023 bis Fr.12. Mai 2023
Nach 8 faulen Tagen verlassen wir Tomar Richtung Fatima. Tomar wäre so ein Stellplatz auf dem man es längere Zeit zum Überwintern aushalten könnte. Ruhig mit viel Grün und Bäumen, aber nahe zur Stadt mit Lokalen und Geschäften. Gut für Seele und Wampe.
Fr. 5. Mai
In Fatima gibt es ist kein Weltkulturerbe, aber hier befindet sich das Heiligtum von Fátima, eine katholische Wallfahrtsstätte der Superlative.
Am Ortseingang ein Denkmal der drei Hirtenkinder Lucia dos Santos, Jacinta und Francisco Marto ohne die Fátima heute noch ein unbekannter Ort wäre.
Am 13. Mai 1917 soll sich hier das mysteriöseste Ereigniss der jüngeren katholischen Kirchengeschichte ereignet haben.
Die drei Hirtenkinder sollen auf einem freien Feld eine Frauengestalt gesehen haben, die heute als die Jungfrau von Fátima bekannt ist.
Diese habe ihnen befohlen, künftig an jedem 13. des Monats an diesen Ort zurückzukommen. In den Folgemonaten kamen immer mehr Menschen, die sich mit eigenen Augen davon überzeugen wollten, ob die Geschichte der Kinder der Wahrheit entspreche.
Am 13. Oktober 1917 sollen ca. 70.0000 Menschen in Fátima das Sonnenwunder gesehen haben. Dabei soll sich die Sonne wie ein Feuerrad gedreht haben.
Wir kommen von hinten zur Rosenkranz Basilika. Hier befinden sich alle Parkplätze.
Fátima, Parkplatz P4 bei der Rosenkranz Basilika
N 39° 37.928 W 008° 40.171, Ver-/Entsorgung, kein Strom, frei
Jährlich kommen nun mehr als vier Millionen Pilger nach Fátima. So entwickelte sich das Dorf zu einem der wichtigsten Wallfahrtsorte für Katholiken.
Das Heiligtum von Fátima der Wallfahrtsort mit der Kirche Nossa Senhora (Rosenkranz Basilika)
Papst Johannes Paul II hatte eine enge Beziehung zu Fátima und der Marienerscheinung. Er selbst war dreimal in Fátima und hat dort auch im Jahr 2000 zwei der Hirtenkinder selig gesprochen.
Mit dem Bau der Basilika wurde 1928 begonnen und sie wurde 1953 geweiht. Im Turm hängen 61 Glocken, die stündlich die Melodie des Fátima-Liedes läuten.
Im Inneren der Basilika befindet sich mit ca. 12.000 Pfeifen eine der größten Orgeln Europas.
Neben den 15 Altären, die den 15 Geheimnissen des Rosenkranzes geweiht sind, befinden sich auch die Gräber der Hirtenkinder hier.
Blick in den Innenraum der Rosenkranz Basilika.
Über dem Hauptaltar zeigt ein Bild die Botschaft der Marienerscheinung an die Hirtenkinder. Man sieht darauf ebenfalls die Gestalt von Papst Pius XII., Papst Johannes XXIII. und von Papst Paul VI.
Die Marienfigur neben dem Altar
Rechts vom Altar das Grab von Francisco Marto.
Links vom Alter die Gräber von Lúcia dos Santos und Jacinta Marto.
Wieder draußen auf dem riesigen Platz des Heiligtums von Fátima. In der Mitte steht eine große Christusstatue.
Die Christusstatue
Auf dem Platz des Heiligtum stehen Absperrgitter um die Pilgerströme zu steuern.
Man kann die gigantische Größe des Platzes kaum darstellen. Wir sind auf dem Weg zur neuen Basilika.
Auf der anderen Seite des Platzes gegenüber der alten Basilika Antiga wurde die neue Dreifaltigkeitskirche (Igreja da Santissima Trindade) errichtet. Es ist der größte Kirchenneubau des 20. Jahrhunderts und die viertgrößte katholische Kirche weltweit.
Am Eingang zum Innenraum
Der Rundbau hat einen Durchmesser von fast 130 m. Da die Decke des Innenraums nicht von Säulen gestützt wird, hat man von jedem Sitzplatz aus einen ungestörten Blick auf den Altar.
Der Neubau bietet Platz für ca. 9.000 Besucher.
13 Portale bieten Zugang zur Kirche. Diese ungewöhnliche Zahl entstammt der Symbolik, wobei für jeden der 12 Apostel ein Portal und für Jesus Christus das Hauptportal gewidmet ist.
Blick zum Altar
Und der Blick zum Ausgang.
Das Gotteshaus wurde am 90. Jahrestag der ersten Erscheinung, also am 13. Mai 2007, seiner Bestimmung übergeben. Ca. 500.000 Pilger waren alleine an diesem Wochenende in Fátima.
Am Ausgang der neuen Basilika der Blick zu gegenüber liegenden Kirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit. Die Dimensionen lassen sich nicht darstellen und eigentlich auch nicht vorstellen.
Sa. 6. Mai
Nach der Besichtigung und Übernachtung in Fatima geht es weiter nach Alcobaça.
In Alcobaca sind das Kastell und das Kloster, das 1989 Weltkulturerbe wurde, die beiden prägenden Eindrücke.
Wir fahren den kürzesten Weg und lassen uns von unserem Navi über einen Gebirgszug durch ein Naturschutzgebiet führen, entlang der M543.
Ab Reguengo blicken wir dann hinunter ins Tal, immer der M543 entlang.
Vor Porto de Mós sehen wir von weitem das Castelo.
Die Strassen sind mal wieder schmal, das sie nur für 3,5 t zugelassen sind stört uns schon nicht mehr weiter, denn es besteht jeweils die Ausnahme für Versorgungsfahrzeuge, also sind die Brücken stark genug. In Porto de Mós geht es mitten durch den Ort.
In Porto de Mós mitten durch den Ort auf engen Straßen, hier gibt es auch Gegenverkehr.
Interessante Eindrücke an der Straße, ein Wandpanel mit Azulejos in Cruz da Légua bei Porto de Mos.
Alcobaça, der Wohnmobilstellplatz in der Rua Prof. Eng. Joaquim Vieira Natividade 2 ist auch hier ein ehemaliger Campingplatz,
N 39° 33.202 W 008° 58.699, Ver-/Entsorgung, kein Strom, frei
Über die Bogenbrücke über den Fluss Alcobaca mit schöner Street-Art Bemalung gehen wir Richtung Klosteranlage.
In der Altstadt stehen schöne, aber renovierungsbedürftige Häuser .....
.... mit netten Bewohnern.
Nach der Auflösung des Klosters 1834 verschwanden die Mönche aus Alcobaca und der Ort verlor jede Bedeutung. Kloster und Kastell begannen zu verfallen. Ab 1838 wurde mit dem Verkauf der Steine des Kastells als Baumaterialien begonnen.
In der Rua Dom Pedro V stoßen wir auf die Nordseite des Mosteiro de Alcobaça. Wir gehen die lange Fassade entlang zur Hauptfront.
Ein großer Platz vor der Hauptfassade der Klosteranlage. Die gesamte Klosteranlage hat riesige Ausmaße.
Die Barockfassade der Abteikirche des Mosteiro de Alcobaça.
Der Lageplan der Klosteranlage, heute UNESCO-Weltkulturerbe.
Der südliche Flügel des Klosters wurde in Privatwohnungen umgebaut, der nördliche Flügel von Behörden und als Geschäftslokale genutzt. Das mittelalterliche Refektorium wurde 1840 zu einem Theatersaal umgebaut, das es bis 1929 blieb.
In dem jüngsten Kreuzgang wurde 1866 eine Stierkampfarena eingerichtet. Die neueren östlichen Teile des Klosters wurden vom Militär für die Kavallerie genutzt, dann später als Alten- und Debilenheim der Region.
Erst ab 1929 hat der Staat mit Hilfe seiner Denkmalbehörden dann systematisch begonnen, die Kirche und das mittelalterliche Zisterzienserkloster zu reparieren und wieder in den ursprünglichen Zustand zu versetzen.
Der Südflügel wurde erst in den neunziger Jahren von der öffentlichen Hand zurück erworben und die beiden Kreuzgänge samt Bauten aus dem 16.–18. Jahrhundert wurden erst 2003 wieder freigegeben.
Ein Rundgang durch die Klosteranlage startet durch den Kreuzgang des Schweigens.
Dann kommt man zum Refektorium.
Direkt daneben ist dann die Klosterküche mit Grill und riesigem Kamin.
Auf jeder Seite der Klosterküche befinden sich drei solcher Doppel-Spülbecken.
Im oberen Stockwerk ist dann das Skriptorium, der Schreibsaal der Mönche. Hier hätte man super die Filmaufnahmen für "Im Namen der Rose" drehen können.
Von oben können wir einen Blick in den Kreuzgang der Bibliothek werfen, der mal zu einer Stierkampfarena umfunktioniert war.
Einige Schritte weiter hat man diesen Blick von oben in den Kreuzgang des Schweigens.
Wieder unten im Kreuzgang
Dann ist man an dem Eingang zur Kirche, an dem nochmal der Zutritt kontrolliert wird.
In der Kirche stehen Grabmäler von Ines und Pedro. Einem berühmten portugiesischen Liebespaar, einem König und dessen ermordeter Geliebten. Vom Vater des Königs bestellte Mörder hatten sie getötet, da sie nicht standesgemäß war. Nach ihrem Tod ließ der König sie zur Königin krönen.
In der Apsis befindet sich das Manuelinische Eingangsportal zur Sakristei.
Am Ende des Rundganges ist dann noch die Königshalle. In den Zeiten des Barock wurden hier die Statuen der Könige aufgestellt. An den Wänden sind Azulejos im Rokoko-Stil.
Dann stehen wir wieder vor dem Mosteiro de Alcobaça und der Blick geht über die Altstadt zum Kastell.
Es ist noch früh am Tag als wir zum Mole zurück kommen. So bleiben wir nicht in Alcobaça, sondern fahren noch weiter bis Nazare. Es sind nur etwa 10 km.
Wir kommen nach Nazaré, unser erster Blick zur Sitio, dem Stadtviertel oben auf dem Berg.
In Nazare gibt es keinen offiziellen Stellplatz. In der Stadt stehen auf einem freien Gelände, das als Parkplatz genutzt wird, schon einige Wohnmobile. Trotz des Hinweises, daß das Übernachten im Wohnmobil in der Stadt nicht gestattet ist. Wir parken auch.
Nazaré, Parkplatz am Ende der Rua Grupo Desportivo Os Nazarenos, in der gesamten Stadt ist Parkverbot für Wohnmobile und Wohnwägen,
N 39° 35.882 W 009° 04.053, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, frei
Gegen Spätnachmittag gehen wir in die Stadt und stellen fest, daß der Funiculare nicht in Betrieb ist.
In der Touristinfo bekommen wir die Info über eine eingerichtete Ersatzbusline, die gleich um die Ecke ihre Haltestelle hat.
Heute bleiben wir aber unten in der Altstadt. Den Ausflug zur Sitio gibt es morgen.
Gleichzeitig gibt uns die nette Dame den Tip das die Polizei nur ab und zu in der Stadt kontrolliert. Viele würden es beim Parken mit den Wohnmobilen drauf ankommen lassen. Wir werden auch bleiben.
In Nazaré gehen wir entlang der Promenade am Strand Praia de Nazaré.
Der Strand von Nazaré ist ein riesiger Badestrand, hier gibt es keine Surfer. Die sind auf der anderen Seite der Landzunge.
Dann entdecken wir das Samstag und Sonntag das Fest der Seeleute stattfindet. Es ist ordentlich was los in der Stadt es sind nicht nur Touristen sondern hauptsächlich Portugiesen unterwegs.
Auf einer freien Bank an der Promenade mit Blick zum Strand machen wir eine Pause und freuen uns über die Sonne.
Die Kirche Igreja de Santo António steht schon in der Altstadt, hier fahren auch keine Autos mehr.
Heute bleiben wir aber unten in der Altstadt. Wir sind am Funicular und finden direkt an der unteren Haltestelle der Seilbahn ein uriges Lokal das ausschließlich von Einheimischen besucht wird.
Die Cantinho do Elevador in den engen Gassen der Altstadt.
Hier bleiben wir und genießen leckeres Essen.
Es gibt 3 Kochplatten, jeweils mit einem großen Topf. Einer für Venusmuscheln, einer für Herzmuscheln und einer für Schnecken. Dazu noch kalte Scampis, Sandwiches mit Käse, Schinken oder Fleisch und das wars. Wer Besteck braucht bekommt bei den Scampi einen seltsamen Blick, bei den Muscheln und Schnecken Holzzahnstocher.
Plötzlich beginnt man Stühle und Tische von der Strasse zu räumen. Einige der Gäste stellen sich auf eine Mauer entlang der schmalen Strasse. Man erklärt uns das sei jetzt normal, einer der Anwohner würde um diese Zeit mit seinem Auto in seine Garage am Ende der Strasse fahren. Als er durch ist wird alles wieder zurück geräumt und weiter gehts.
Zum Abschluss noch ein Selfie mit dem Leuchtturm im Hintergrund. Da geht es erst Morgen hin.
Auf dem Weg zum Mole gibt es diesen Sonnenuntergang mit dem Leuchtturm im Hintergrund für uns.
So. 7. Mai
Das Essen war so gut, das wir noch einen weiteren Tag und vor allem Abend in Nazare bleiben.
Mittags starten wir mit dem Bus hoch zur Sitio. Spektakulär liegt die Oberstadt, die Sitio, auf den Klippen in über 100m Höhe und zieht die Besucher an.
Der Bus hält an der Kirche Santuário de Nossa Senhora da Nazaré in der Sitio.
Nach wenigen Metern steht man am Miradouro do Suberco. Von hier hat man die beste Aussicht.
Der Blick von der Sitio hinunter auf die Altstadt.
Wir können unseren Wohnmobilstellplatz sehen.
Durch das Portal de entrada das ondas gigantes de Nazaré, dem Portal zu den gigantischen Wellen von Nazare, geht es weiter hinunter zum Leuchtturm.
Über die Estrada do Farol kommt man dann zur Festung Sao Miguel Arcanjo und dem Leuchtturm, dem besonderen Aussichtspunkt von Nazare.
Von der Surfer Statue "Escultura Veado Surfista", dem Wahrzeichen von Nazaré blickt man hinunter zum Surfer Strand.
Dann stehen wir vor dem Eingang zum Forte de São Miguel Arcanjo.
In der Festung hat man besondere Rundumblicke. Hier zum North Beach (Praia do Norte) dem Surferstrand.
Am Leuchtturm im Forte de São Miguel Arcanjo
Von hier sind die riesigen Wellen an dem Strand Praia do Norte mit den Surfern zu bestaunen, wenn sie denn da sind. (Meistens nur in den Wintermonaten).
Der Wind ist trotz gutem Wetter schon beachtlich. Wir fragen uns: wie muß er sein um 30 m hohe Wellen zu erzeugen und vor allem: wer geht dann im Winter ins Wasser !!!!!
Es gibt ein Surfer-Museum.
Wieder zurück über die Estrada do Farol zur Sitio. Die Steigung ist schon ganz schön. Wer nicht laufen möchte für den gibt es auch Tuk-Tuks die hoch und runter fahren.
Abends sind wir dann wieder unten in der Altstadt unterwegs und gehen in dem gleichen Lokal nochmal essen.
Für den Sundowner gehen wir aber zum Strand von Nazaré.
Ein schönes Bild zum Abschied.
Mo. 8. Mai
Der Stellplatz im Zentrum von Nazare reizt uns nicht. Er ist zwar ruhig und für einen Stadtbesuch ausreichend, aber schön geht anders. Deshalb sind wir direkt nach dem Frühstück unterwegs nach Salgado. Nur ca. 10 km von Nazare entfernt.
Auf der Fahrt nach Salgado gibt es nochmal diese Aussicht zurück zur Bucht von Nazaré.
Wir kommen nach Salgado.
Salgado, Parkplatz am Salgado Beach (Praia do Salgado),
N 39° 32.805 W 009° 06.610, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, frei
Auch kein offizieller Stellplatz, aber ein Parkplatz direkt am Strand. Nebenan gibt es ein Restaurant. Und Kitesurfer üben ein wenig am Strand.
Wir wollen wieder ein bisschen abhängen.
Im Sand sitzen, der Wind bläst über einen hinweg, die Wellen rollen an den Strand. Wenn man wieder auf die Uhr schaut ist fast eine Stunde rum. Man hat nicht gemerkt wo sie hin ist und man vermisst sie auch nicht.
am Salgado Beach
Abends essen wir im Mole.
Den Abend beenden wir mit einem Blick über den Strand nach Nazaré.
Di. 9. Mai
Wir bleiben noch in Salgado. Einfach schön, der Blick aus dem Mole direkt aufs Meer.
Das kann man aushalten.
Morgens wachen wir auf und haben Nebel über dem Salgado Strand.
Wir starten trotzdem wieder zu einem Strandspaziergang.
Auf dem Rückweg hellt es schon wieder auf.
Nachmittags das gleiche Programm: Wellen am Strand mit der gleichen Musik
Wir beobachten die Wellen am Strand
Heute Abend gehen wir über den Parkplatz zum Abendessen.
Neben uns gibt es ein nettes Restaurant, das Anzol. Davor stehen riesige wild wachsende Geranien.
die Vorspeise
das Hauptgericht
der Nachtisch
und das Alles mit dem Sonnenuntergang
Der Weg zurück zum Mole vom Restaurante Anzol sind max. 100 m
Mi. 10. Mai
Es gibt noch einen weiteren Tag in Salgado. Auch an diesem Tag haben wir das gleiche Programm. Faulenzen, lesen, Block schreiben, Ahnen puzzeln und Natur (keine Kultur) geniessen.
Spaziergang am Praia do Salgado
Wind am Atlantik
Strandwanderung im Sand macht hungrig und müde
gegrillter Lachs und Bacalhau
Man schwebt mit der Stimmung ins Bett
Do. 11. Mai
Eigentlich könnte es Tag für Tag so weiter gehen. Wir bleiben noch einen.
Sand
Wellen beobachten
Seefeigen mit Blüten am Strand
Kitesurfer-Schule zuschauen
Wellen
Sonnenuntergang
und wir bleiben noch einen Tag
Morgen starten wir nach Mafra in der Nähe von Lissabon, wieder ein Ort mit einem Weltkulturerbe.