Mo.24. Juli bis Di.1. Aug
Die Route Napoléon folgt der Marschroute, die Napoleon I. vom Golfe-Juan über Grasse, Digne, Sisteron und Gap bis nach Grenoble zurücklegte, nachdem er aus der Verbannung von Elba kommend in Südfrankreich gelandet war. Die Hauptroute im Rhonetal vermeidend versuchte er auf Nebenstraßen schnellstmöglich Richtung Paris zu kommen. 7 Tage brauchte er für die 338 km vom Mittelmeer bis Grenoble.
Mo. 24. Juli
Aber zuerst fahren wir von Valensole weiter über das Hochplateau. Viele der Lavendelfelder sind schon abgeerntet. Manche stehen noch, aber nicht mehr mit den komplett strahlend blauen Blüten sondern nur noch mit den Samenständen. Trotzdem erhalten wir einen Eindruck wie es aussehen muß wenn alles blau blüht.
Bei Puimoisson kommen wir mit dem Mole direkt an Lavendelfeldern vorbei.
Wir machen noch einen Fotostopp für Christa.
Die ganze Luft duftet nach Lavendel.
Ein noch blühendes Lavendelfeld.
Zuerst sind wir noch ein ganzes Stück auf dem Hochplateau und dann geht es runter ins Tal der Asse.
Bei Puimoisson auf der D 953. Wer glaubt die Provence sei flaches Land täuscht sich gewaltig.
Bei Mézel queren wir die Asse. Im Moment mit wenig Wasser, aber das breite Flussbett zeigt wieviel hier bei der Schneeschmelze fließen kann.
Bei dem Dorf Mézel sieht man im Hintergrund schon die Berge, die Ausläufer der französischen Kalkalpen.
Bei Châteauredon stoßen wir auf die N85 und sind damit auf der Route Napoleon. Wir müssen noch über einen Bergzug um nach Digne-les-Bains zu kommen.
Jetzt fahren wir auf der N85, der Route Napoleon ins Tal der Bléone.
Digne-les-Bains, ein Kurort mit Thermalquellen, wird auch als Lavendel-Hauptstadt bezeichnet.
Gegen 17.00 Uhr sind wir auf dem Stellplatz.
Es gibt einen offiziellen Wohnmobil-Stellplatz mit Ver- u. Entsorgung, ohne Strom direkt am Fluß Bléone und an der Promenade du Tibet.
Digne-les-Bains, Aire Camping Car, Parkplatz an der Prom. du Tibet,
N 44° 04.973 O 006° 13.294, Ver-/Entsorgung, kein Strom, frei
Bis zur Altstadt sind es knappe 2 km entlang der Promenade.
Wir bleiben erst einmal im Mole.Die Hitze macht uns wieder zu schaffen.
Di. 25. Juli
Es ist etwas kühler geworden und es weht ein wenig Wind. Nach dem Frühstück gehen wir an der Bléone entlang in die Stadt. Es gibt eine kleine Altstadt.
In Digne-les-Bains am Tourist Office steht eine Plastik, ein Hinweis auf die Ammoniten-Funde in der Nähe. Es ist eine besonders ergiebige Fundstellen mit Ammoniten. Die größten haben einen Durchmesser von 550 cm.
Besonders an Digne ist die große lange schattige Allee mitten im Zentrum, die Route de Grenoble.
Von der Alleestrasse geht's zur Altstadt, die auf einem kleinen Hügel liegt.
Blick von der Kathedrale von Digne.
Die Kirche steht auf der Spitze des kleinen Hügel. Dort schmiegen sich die Häuser in engen, alten Gassen an den Berg.
Es sieht für uns so aus, als könne auch gleich Napoleon noch um die Ecke kommen.
Weiter durch die Gassen in der Altstadt von Digne-les-Bains.
Plötzlich entdeck Hermann ein kleines Restaurant am Place Général de Gaulle. Portugiesische Küche in Frankreich. Wir bummeln noch etwas und gehen dann dort hin zum Essen
Im Restaurant Le Millesime
Die Plate de Jour:
Es gibt Kaninchen in Rotwein und zum Nachtisch ein wirklich gutes selbst gemachtes Schokoladenmouse.
An einem Lavendel-Museum (Musée de la Lavande à Digne-les-Bains) kaufen wir noch ein Glas Lavendelhonig.
Auf dem Rückweg zum Mole gehen wir wieder entlang der Bléone . Dabei kommen wir an der Gewölbebrücke Grand Pont vorbei.
Die Gewölbebrücke Grand Pont wurde erst im Jahre 1867 fertiggestellt. Napoleon ist noch auf der vorher hier stehenden Holzbohlenbrücke über die Bléone gezogen.
Den restlichen Nachmittag verbringen wir bei angenehmen 25 Grad mit leichtem Wind im Mole.
Mi. 26. Juli
Heute ist Sisteron unser Ziel.
Bei der Abfahrt der Blick zurück nach Digne-les-Bains und dem Wohnmobilstellplatz.
Es geht weiter auf der N85 der Route Napoleon durch das Dorf Château-Arnoux-Saint-Auban
Sisteron trägt den Beinamen „Tor zur Provence“, und es ist eine wichtige Station an der Route Napoléon.
Sisteron, Wohnmobilstellplatz Aire de services de la Gare,
N 44° 11.495 O 005° 56.741, Ver-/Entsorgung, Strom, € 7,00
Trotz der Lage direkt neben dem Bahnhof - ein ruhiger Übernachtungsort.
Gleich nach der Ankunft machen wir uns auf den Weg zur Stadt und zur Zitadelle.
Vorbei an der Kirche Notre-Dame-des-Pommiers-et-Saint-Thyrse und Resten der alten Stadtmauer geht es zum Fuß der Zitadelle.
"Es ist die mächtigste Festung meines Königreichs" sagte Henri IV.
Der heutige Standort der Zitadelle war schon in der Antike befestigt.
Das Panorama der Zitadelle von Süden aus gesehen.
Und das Panorama von Norden.
Hermann steht auf der Südterrasse unter den Strebepfeilern.
Eine Etage höher beginnt der Aufstieg zum Wehrgang.
Auf der Kurtine oder dem Wehrgang über der Zitadelle
Selbst auf dem Wehrgang ist es weiterhin ein Aufstieg.
Hermann meistert den Aufstieg über den schmalen und sehr hohen Wehrgang.
Glücklich in der Kapelle Notre-Dame du Château ganz oben auf der Zitadelle von Sisteron.
Die Belohnung ist die sensationelle Aussicht.
Der Blick von der Zitadelle: gegenüber La Baume am Fluß Durance.
Man sieht deutlich wie die Gesteinsschichten sich beim Auffalten der Alpen senkrecht gestellt haben.
Der Blick auf die Südseite der Zitadelle, die Altstadt von Sisteron und weiter in die Provence.
Der Blick zur Norddseite in die Berge der Dauphiné. Hier geht es anschließend für uns weiter.
Nach der Besteigung der Zitadelle gehen wir ersteinmal zurück zum Mole. Nachmittags sind auch alle Geschäfte und Lokale zu.
Abends geht es nochmal zu einem kleinen Stadtbummel.
Hier in Sisteron macht auch immer wieder mal die Tour de France Station.
Am späten Nachmittag bummeln wir durch die Altstadt.
Am Uhrplatz steht natürlich der Uhrturm. Hier etwas besonders wegen seines offenen Glockenturmes.
Ein Blick auf die enge, mehrgeschossige Altstadt
Das Tor zur Provence
- links die Zitadelle und gegenüber La Baume, dazwischen der Fluß Durance
Sisteron liegt auf dem westlichen Ufer der Durance an der Einmündung des Buëch auf einer Höhe von ca. 490 m. Hier durchbricht der Durance die Bergketten der Montagne de Lure im Westen und des Rocher de la Baume im Osten.
Dieser Durchbruch (La Clue de Sisteron) wird auch Porte de La Provence (Tor zur Provence) genannt. Sie stellte die Grenze zwischen der historischen Dauphiné im Norden und der Provence im Süden dar und war als Verkehrsweg von hoher militärstrategischer Bedeutung.
Heute fließt der Verkehr im Autobahntunnel unter dem Rocher de la Baume hindurch.
Nach unserem Spaziergang landen wir im Restaurant Le Mas des Saveurs am Uhrturm in der Altstadt.
Lamm aus Sisteron ist eine besondere Spezialität. Nur Lämmer die mehrere Monate von ihren Müttern auf Weiden in der Umgebung von Sisteron gesäugt wurden dürfen diese Bezeichnung tragen.
Gegrillt, mit Kräutern der Provence, wollen wir es probieren.
Am Abend wird es richtig lebhaft in der Altstadt.
Auf dem Rückweg zum Mole strahlt die Zitadelle am Abendhimmel
Do. 27. Juli
Abfahrt von Sisteron
Durch Gap fahren wir nur durch. Es ist eine Stadt wie Städte so sind.
Gap, die Hauptstadt des Departments Hauses-Alpes, an der Route Napoleon
Erster Blick zum Col De L'Obiou, von der Route Napoléon aus gesehen.
Der Lac du Sautet ist ein Stausee der Flüsse Drac und Souloise. Seine Bogenstaumauer wurde von 1930 bis 1935 gebaut. Seine Höhe über dem Meeresspiegel: 765 m.
Corps selbst liegt auf ca. 1000 m also um einiges höher als der Stausee.
Rund 40 km weiter hatte Christa in Corps einen Stellplatz gefunden, der eher unseren wünschen entsprach. Ruhig gelegen, mit einem Ausblick in die Natur.
Gegen 14.00 Uhr sind wir dort auf dem Stellplatz Parking Le Bourg.
Das Dorf Corps ist von hohen Bergen umgeben, darunter der Obiou (franz.: Grande Tête de l'Obiou oder gebräuchlicher l'Obiou) ist mit 2789 Metern der höchste Berg im Dévoluy-Massiv, einem den Dauphiné-Alpen westlich vorgelagerten Gebirgsstock der Französischen Kalkalpen.
Corps, Parking Le Bourg , N 44° 04.109 O 005° 56.974, keine Ver-/Entsorgung, kein Strom, frei
Von hier oben über dem Ort hat man einen tollen Blick in die Berge.
Erst am Abend starten wir zu einem kleinen Spaziergang durch den Ort.
Corps ist ein eher mittelalterliches Dorf auf 937 m Höhe zwischen Isère und Hautes-Alpes an der berühmten Route Napoléon.
Die Hauptstrasse im Ort ist ordentlich zu befahren.
Alles andere sind schmale, enge Gassen.
Napoleon I. machte einen Zwischenstopp in Corps und verbrachte die Nacht vom 6. auf den 7. März 1815 im Hôtel du Palais, heute das Hotel zur Post (Logis Hôtel de la Poste).
Fr. 28. Juli
Der Ausblick aus dem Fenster veranlasst uns noch einen Tag zu bleiben.
Es ist nicht mehr so heiß, nur noch 28°, und es geht ein leichter Wind, der die Hitze der letzten Wochen vergessen lässt.
Bei diesen Voraussetzungen sind wir auch wieder in der Lage an dem Blog zu arbeiten.
Wir bekommen einen weiteren Bericht fertig und hängen nun nur noch 4 Tage hinterher.
Am Abend können wir wieder aus dem Fenster einen Sonnenuntergang beobachten.
Sa. 29. Juli
Wir starten in Corps nach dem Frühstück weiter Richtung Grenoble.
Bei Saint-Laurent-en Beaumont fahren wir immer noch auf der Route Napoleon.
Es geht durch La Mure (Ville de la Mure ) eine kleine Gemeinde an der Route Napoleon.
Alle müssen hier durch. Für viele Wohnmobilfahrer ist dies eine interessante, weil landschaftliche reizvolle Strecke. Zusätzlich ist sie auch noch anspruchsvoller zu fahren als zum Beispiel die Autobahn. Somit hat man anschließend auch noch was zu erzählen.
Anschließend kommt man zu den Laffrey-Seen. Sie bestehen aus 4 Seen, die zur Stromerzeugung und zur Wasserbevorratung und Bewässerung angelegt wurden.
Hier auf der Wiese des Treffens (Prairie de la Rencontre) wurde eine Reiterstatue von Napoleon Bonaparte aufgestellt.
Das bronzene Reiterstandbild erinnert an den Ort an dem gegnerische Truppen Napoleon auf Befehl Ludwig XVIII. verhaften sollten.
Mit den Worten: „Soldaten, wenn es einen unter euch gibt, der seinen Kaiser töten möchte – hier bin ich“ brach er deren Widerstand und konnte weiter nach Grenoble ziehen.
Überall ist der Kaiserliche Adler abgebildet. Der schnelle Marsch von Antibes bis Grenoble wird auch als „Adlerflug“ bezeichnet.
Nach dem Dorf Laffrey auf der N85 Route Napoleon. Von nun an geht's bergab. 12% und mehr Gefälle auf rund 15 km. Die Strecke ist für Fahrzeuge über 7,5t gesperrt.
Zu Beginn der Gefällstecke kommt die "Area di controllo per mezzi più alti di 2,60m". Hier werden per Höhenschranke alle Fahrzeuge über 2,6o Höhe herausgefiltert und dann nur noch einzelnen nach Kamerakontrolle an einer Schranke weiter gelassen.
Hier huscht keiner durch. Wer keine Freigabe bekommt kann drehen und rund 20 km zurück fahren.
Der Blick hinunter ins Tal der Vallée de la Romanche.
Viel Platz für eine breite Straße war hier nicht. Es geht auf der N85 hinunter nach Grenoble.
Wir fahren über den Cours Jean Jaures, die Prachtstrasse von Grenoble. Sie ist die längste gerade Avenue in Europa (8 km). Sie ist viermal länger als die Champs Elysées in Paris.
Im Hintergrund des Pont Marius-Gontard über die Isere und dem Blick zur Altstadt von Grenoble sieht man die Alpen.
In Grenoble geht es weiter vorbei an der Porte de France und dem Blick hinauf zum Jardin des Dauphins.
Die Route Napoléon endet in Grenoble.
Ansonsten gibt es auch in Grenoble nichts was uns dazu bringen könnte hier zu bleiben. Wir sind halt besichtigungsmüde.
Wir fahren noch ein Stück weiter bis Charavines.
Die Gemeinde liegt am Südufer des Lac de Paladru.
Der natürliche See in den französischen Voralpen wurde durch den Gletscher der Rhône gebildet.
Er wird auch „blauer See“ genannt. Dies liegt an der Farbe seines Wassers, das von Türkis bis Smaragd variiert. Die Farbe des Wassers ist auf den Kreidesee zurückzuführen, der seinen Grund bedeckt. Kreide, die auch gut für die Haut sein soll.
In Charavines am Lac de Paladru ist der Wohnmobilstellplatz vor dem Camping les Platanes.
Charavines, Wohnmobil-Stellplatz, N 45° 25.884 O 005° 30.887, Ver-/Entsorgung, Strom, € 12,00
Christa hatte diesen Stellplatz ausgesucht, weil es in der Nähe ein Fahrradverleih mit Reperatur-Werkstatt geben soll.
Nur wenige Meter vom Stellplatz Richtung See ist die Touristinfo und direkt gegenüber der Fahrradverleih.
Wir waren erst ohne Rad hingelaufen, aber zur Fehlerfindung war natürlich das Fahrrad nötig. 300 mtr. bis zum Natura Velo am Lac de Paladru und wieder zurück.
Die ganze Aktion mit Austausch des Schlauches dauerte nur 30 Min.
Anschließend holten wir noch das andere Fahrrad und starteten zu einer ersten Besichtigungsrunde an den See.
Charavines am Lac de Paladru der öffentliche Badestrand (Plage municipale)
Charavines am Lac de Paladru (der blaue See)
Charavines am Lac de Paladru - baden im blauen See auch an anderen Stellen
So. 30. Juli
Als wir nach dem Frühstück auf die Straße vor dem Stellplatz schauen würde sich ein Abfahrt schwierig gestalten, dort ist alles voll mit Marktständen.
Heute ist großer Markttag.
Eine Menge Stände mit Produkten aus der Region, alles Mögliche an Klamotten und Schmuck.
Fische aus dem Meer, aber auch frischen Fisch aus dem See
und die unterschiedlichsten Food-Stände.
Wir entschließen uns für einen Stand mit Essen aus Afrika als Mittags-Snack. Es sollen Gerichte aus Nigeria, vom Volk der Yoruba sein. Geräucherter Fisch und geräuchertes Hähnchen mit Reis und einer Paste voller Gewürze.
Wir bekommen einen Gruß von unserem Großneffen, ein monatliches Ritual.
Wir antworten im passenden Format, zum ersten Mal.
Mo. 31. Juli
Die angekündigten Gewitter bleiben aus. Das Wetter ist schön. Sonnenschein bei max. 26 Grad.
Wir bleiben noch und fahren mit den Rädern einmal um den Lac de Paladru ca. 16 km.
Nicht viel, aber wieder ein Anfang um die Fahrräder in Schwung zu bringen.
Wir hätten auch eine Bootstour auf dem Lac de Paladru machen können, strampel hätten wir so oder so müssen.
Einmal rund um den See.
Immer dicht am Wasser, auf gut ausgebauten Wegen.
Immer mit Blick auf das leuchtend blaue Wasser.
Wir freuen uns, daß wir wieder mit den Rädern etwas mobiler sind als nur zu Fuß.
Zum Essen gehen wir abends in ein Lokal mit Blick auf den See.
Beim Abendessen reden wir darüber wie man sich im Laufe der Zeit, hier in den 160 Tagen auf Tour, verändert hat.
War es am Anfang noch wichtig und spannend für jeden Tag etwas Neues zu planen und zu erleben ist es im Moment am schönsten in den Tag hinein zu leben. Wir erleben es hier in Charavines besonders.
Oh ein Markt lass uns noch hier bleiben.
Das blaue Wasser sieht toll aus, dann fahren wir noch einmal mit den Fahrrädern um den See. Heute wollen wir faulenzen und abends am See essen, also bleiben wir noch einen Tag.
Und so werden aus 1 Tag 4 Tage ohne das es uns in irgendeiner Form stresst.
Di. 1. Aug.
Wir bleiben noch einen weiteren Tag. Der Platz ist ruhig, schön unter Platanen und ohne große Festbeleuchtung. Hier kann man es aushalten.
Morgen geht es dann weiter Richtung Norden.